Studie

Vier-Tage-Woche reduziert Stress und Krankenstände deutlich

3, 4 in the office. © Jennefer Zacarias on Unsplash
3, 4 in the office. © Jennefer Zacarias on Unsplash

Das Modell der Vier-Tage-Woche gilt bei vielen immer noch als die Zukunft. In Großbritannien führten Forscher:innen an der University of Cambridge gemeinsam mit dem Boston College und dem Thinktank Autonomy laut Standard eine groß angelegte Studie zu diesem Thema durch. Schon die Zwischenergebnisse im September deuteten darauf hin, nun bestätigt sich: Eine reduzierte Arbeitszeit pro Woche wirkt sich positiv auf das Personal aus, während sie der Produktivität nicht schadet.

Studie aus Großbritannien: Vier-Tage-Woche bringt keinen Produktivitätsverlust

Klarer Rückgang bei Kündigungen

Im Zuge der Studie haben sich 61 britische Unternehmen verpflichtet, ab Juni 2022 die Arbeitszeit aller insgesamt knapp 3.000 Mitarbeiter:innen für sechs Monate um 20 Prozent zu reduzieren, ohne die Löhne zu reduzieren. Beteiligt waren Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, darunter Beratung, Wohnungsbau, IT, Hautpflege, Personalvermittlung, Gastgewerbe, Marketing und Gesundheitswesen. Die Ergebnisse sind klar: Vor allem Stress und Krankheit gingen bei der Belegschaft stark zurück.

71 Prozent der Beschäftigten gaben an, weniger unter „Burnout“ zu leiden. 39 Prozent waren weniger gestresst als zu Beginn des Versuchs. Die Krankenstandstage gingen um 65 Prozent zurück. Die Zahl der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verließen, sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 57 Prozent. Die Einnahmen der Unternehmen veränderten sich während des Versuchszeitraums hingegen kaum – sie stiegen im Durchschnitt sogar geringfügig um 1,4 Prozent.

So funktioniert die Vier-Tage-Woche in der Praxis

Vier-Tage-Woche hilft bei Work-Life-Balance

„Vor der Studie bezweifelten viele, dass die Produktivitätssteigerung die Arbeitszeitverkürzung ausgleichen würde – aber genau das haben wir festgestellt“, sagt der Soziologe Brendan Burchell, der die Forschungsarbeiten an der University of Cambridge leitete. Der zusätzliche freie Tag kommt bei den Angestellten gut an. Mehr als die Hälfte sehen es dadurch als leichter an, ihren Job mit ihrem sozialen Leben zu vereinbaren. Viele erzählen, dass sie so ihre Einkäufe und Hausarbeiten leichter errichten konnten und so erst den Samstag und Sonntag für Freizeitaktivitäten nutzen konnten.

Für die Führungskräfte der Unternehmen ist die Vier-Tage-Woche die angemessene Reaktion auf die Corona-Pandemie. Viele sind auch der Meinung, dass eine Stressreduzierung auch unabhängig von dieser Entwicklung nötig ist. Die Firmen haben die Reduzierung der Arbeitszeit unterschiedlich organisiert. Einige legten die Arbeit für ein verlängertes Wochenende komplett nieder, andere verteilten die reduzierte Belegschaft über eine Woche auf.

Island-Studie: Vier-Tage-Woche funktioniert

Keine Rückkehr zur Fünf-Tage-Woche geplant

Am Ende des sechsmonatigen Versuchs sagten viele der Manager:innen, dass sie sich eine Rückkehr zur Fünf-Tage-Woche nicht vorstellen könnten. „Fast jeder, den wir befragten, gab an, dass er von anderen Unternehmen in seiner Branche mit Fragen die Vier-Tage-Woche betreffend überhäuft wird“, sagt der Soziologe Burchell. „Wenn wir Arbeitgeber fragen, sind viele von ihnen überzeugt, dass die Vier-Tage-Woche kommen wird. Denn sie bedeute für sehr viele Menschen ein besseres Arbeits- und Familienleben.“

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