"Transfer of Fund"-Regulierung

Neue EU-Regeln bringen für Krypto strengere Regeln als für Bargeld

Hardware-Wallet von Ledger © Max Saeling / Unsplash
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Entrüstung, Ärger und Zorn auf allen Kanälen: Nach der Abstimmung der Ausschüsse ECON (Wirtschaft und Währung) und LIBE (Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres) des EU-Parlaments wogt eine Welle der neuerlichen Kritik durchs Krypto-Netz. Denn eine neue „Transfer of Fund“-Regulierung soll im Sinne von Anti-Geldwäsche-Maßnahmen strengere Regeln für Krypto-Transaktionen bringen. Und das bedeutet auch, dass Unhosted bzw. Self Custodial Wallets möglicherweise gar unbenutzbar werden.

Denn die EU-Ausschüsse haben mehrheitlich dafür votiert, dass es für Transaktionen aus selbst verwahrten Wallets auch eine Identitätsoffenlegung rund um Krypto-Werte geben soll. Alle Krypto-Transaktionen von unhosted Wallets sollen protokolliert werden müssen. Solche Wallets bekommt man sowohl in Hardware (Trezor, Ledger) oder Software-Form (z.B. Metamask) und bedeuten, dass der User sich selbst (mit allen Vor- und Nachteilen) um die Sicherung der Schlüssel etc. kümmert. Im Analogen kann man das damit vergleichen, wenn man zu Hause selbst seine Edelmetalle verwahrt und nicht einem Bankschließfach oder dergleichen überlässt.

Noch ist die Regel nicht komplett durch, weil das EU-Parlament sie noch final gemeinsam im Trilog mit dem Europäischen Rat und der EU-Kommission abnicken muss.

Starke Einschränkungen für Unhosted Krypto-Wallets befürchtet

„Generalverdacht gegen Unhosted Wallets“

Nun soll aber die „Transfer of Fund“-Regulierung dafür sorgen, dass bei Transaktionen von diesen Wallets eine Identitätsoffenlegung geben soll. Wie das in der Praxis aussehen soll, bleibt abzuwarten. Es könnte jedenfalls dazu führen, dass Nutzer:innen von Unhosted Wallets so mancher Dienst verweigert werden könnte, weil die Betreiber:innen keine Möglichkeit sehen, die Identität genau zu prüfen.

Bereits im Vorfeld gab es massive Kritik an den Plänen der EU. „Die jetzt geplanten, kaum erfüllbaren Auflagen bergen die Gefahr, europäischen Finanzinnovationen ungewollt frühzeitig auszubremsen“, kommentierte etwa Kevin Hackl, Bereichsleiter Digital Banking & Financial Services beim Digitalverband Bitkom. Viele andere Kritiker:innen unterstrichen auch, dass Krypto damit unverhältnismäßig streng reguliert werden würden – etwa im Vergleich zu Bargeld. Es wäre, als müsse man „bei jedem Cash-Einkauf im Supermarkt meinen Ausweis vorzeigen. Ein Generalverdacht gegen Unhosted Wallets gleicht einem Generalverdacht gegen Bargeld“, so etwa der EU-Abgeordnete Stefan Berger (Europäische Volkspartei).

Dem Hanseatic Blockchain Institute zufolge ist die neue geplante Regulierung gar eine Gefährdung für die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union im Bereich der Blockchain-Industrie. Man solle die neue Technologie nicht durch „unangemessene Dokumentationsanforderungen einschränken. Die geplanten Regeln seien strenger als für Bargeld oder Banküberweisungen – obwohl die Blockchain sich ja eigentlich dadurch auszeichne, Transaktionen unlöschbar für immer und für alle transparent zu dokumentieren.

Kritik an EU-Parlament: “Zukunftsträchtiges Krypto-Geschäft schlicht nicht verstanden”

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