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Web Summit: MIT-Forscher McAfee fordert mehr „erlaubnisfreie“ Innovation für AI

Andrew McAffee beim Web Summit © Eóin Noonan/Web Summit via Sportsfile
Andrew McAfee at Web Summit 2023 © Eóin Noonan/Web Summit via Sportsfile
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Eines der Hauptthemen beim diesjährigen Web Summit ist natürlich das diesjährige Hype-Thema KI. Eine Reihe von Expert:innen auf diesem Gebiet spricht hier über die aktuellen Fortschritte und Erfahrungen. Dazu gehört auch Andrew McAfee, ein bekannter Autor und Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT). In seiner Keynote sprach McAfee hier speziell über das Thema KI-Regulierung. Besonders in Europa genießt diese aufgrund des AI Act derzeit einen hohen Stellenwert. Doch McAfee ist gegen zu starke Regulierung von AI, er ist viel mehr für „permissionless innovation“, also „erlaubnisfreie“ Innovation.

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„Regulierung steht Innovation im Weg“

„Ich bin der Meinung, dass wirkliche Innovation nicht in einem überregulierten Umfeld stattfinden kann. Gesetze schützen natürlich vor Schaden und negativen Auswirkungen, doch sie stehen der Innovation auch im Weg“, so McAfee. Der Experte kritisiert besonders, welche Bereiche im AI Act als Sektoren mit hohem Risiko definiert werden, beispielswiese Bildung. Der AI Act ordnet KI-Anwendungen in vier Risikobereiche ein. Zu Hochrisiko-Systemen zählen vor allem jene, die mit der Privatsphäre der Menschen zu tun haben. Ihm zufolge sollte diese Klassifizierung eher für Bereich wie Umwelt oder Gesundheit von Menschen zutreffen. In anderen Gebieten sollten die Regulierungen locker bleiben, so wie in den USA, wo es keine expliziten Verbote gibt.

„Man muss immer bedenken, dass mehr Gesetze dazu führen, dass Unternehmen mehr Geld ausgeben müssen, sei es für Anwält:innen oder für mehr Entwickler:innen. Das führt wiederum dazu, dass jeder Prozess mehr Zeit braucht. Dadurch wirkt der aktuelle Hype rund um KI schon deutlich weniger aufregend“, so McAfee. Der Forscher sieht hier zwei Richtungen: Diejenigen, die für mehr „upstream governance“, also mehr Regulierung von oben sind, und die erwähnte „permissionless innovation“. McAfee ordnet sich eindeutig dem letzteren Lager zu und meint, dass es zwischen den beiden einige unüberbrückbare Uneinigkeiten gibt.

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Fehler nicht unmöglich machen

Eine Übereinkunft gibt es aber zwischen den beiden Denkrichtungen: Es geht derzeit um sehr viel. „KI verändert unsere Welt grundlegend. Wir sehen gerade eine Demokratisierung beim Zugang zu sehr mächtiger Technologie. Das kann natürlich auch sehr negative Auswirkungen haben, vor denen wir uns schützen müssen.“ McAfee zufolge bedeutet erlaubnisfreie Innovation nicht, dass es gar keine Regulierung geben sollte. Es komme vielmehr darauf an, den Kontext zu erkennen und die Regulierungen zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Ausmaß zu setzen.

McAfee beruft sich hier auf Wikipedia-Founder Jimmy Wales, der ebenfalls beim Web Summit gesprochen hat (wir berichteten). „Jimmy Wales hat einmal gesagt, dass es wichtiger ist, das Korrigieren von Fehlern einfach zu machen, als Fehler überhaupt unmöglich zu machen. Dem stimme ich völlig zu, denn nur durch Trial and Error entsteht Innovation. Sie ist unberechenbar, und dezentral, man weiß nie, wo Innovator:innen herkommen. Deswegen halte ich es für die Zukunft von KI für wichtig, ihnen nicht unnötig im Weg zu stehen“, so McAfee.

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