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Wettrüsten: Google bläst am 8. Februar zum Gegenangriff auf ChatGPT

Wefox soll bei den Google-Bewertungen geschummelt haben. © Arkan Perdana auf Unsplash
Wefox soll bei den Google-Bewertungen geschummelt haben. © Arkan Perdana auf Unsplash

Seit dem Release von ChatGPT durch OpenAI im Dezember 2022 ist das Internet in heller Aufruhr – unter anderem deswegen, weil erstmals seit Jahrzehnten eines der besten und größten Geschäftsmodelle der Welt (Google Search) in Gefahr zu geraten scheint. Denn warum eine Suchmaschine befragen und sich Links listen lassen, wenn man einen Chatbot gleich direkt die Antwort schreiben lassen kann?

Deswegen hat Google am 8. Februar sehr spontan zu einem Medien-Event in Paris eingeladen. „Mit der Macht der KI gestalten wir die Art und Weise, wie Menschen nach Informationen suchen, sie erkunden und mit ihnen interagieren, neu und machen es natürlicher und intuitiver als je zuvor, das zu finden, was man braucht“, wird inAussicht gestellt.

Laut Google-CEO Sundar Pichai, der sich zu dem Thema auch im Rahmen der Präsentation der (eher durchwachsenen) Jahresergebnisse dazu äußerte, werde der Internet-Konzern auf künstlicher Intelligenz basierende große Sprachmodelle (Language Learning Models, LLMs) wie LaMDA „in den kommenden Wochen und Monaten“ zur Verfügung stellen. Die neuen Funktionen würden „begleitend zu Search“ eingeführt werden.

Google-Mitgründer Sergey Brin zurück

Wie gefährlich die Lage für Google aktuell ist, zeigt auch folgender Umstand: Sergey Brin, einer der beiden Mitgründer des Erfolgskonzerns, ist offenbar in eine aktive Rolle im Unternehmen zurückgekehrt. Er und Co-founder Larry Page sind eigentlich 2019, 21 Jahre nach Gründung Googles, von der Konzernleitung zurück getreten und haben damals Pichai als Nachfolger eingesetzt.

Nun berichtet Forbes, dass Brin erstmals seit Jahren wieder Zugriff auf Code angefragt hat, und zwar ausgerechnet auf jenen von LaMDA. Dabei handelt es sich um das entwickelte „Language Model for Dialogue Applications“ – also jene AI, die wahrscheinlich gegen ChatGPT ins Rennen geführt wird.

Google muss auf die Entwicklung reagieren. Microsoft hat etwa zehn Milliarden Dollar in ChatGPT-Macher OpenAI investiert und will die KI-Tools in Produkte wie Word, Excel, PowerPoint sowie seine Suchmaschine Bing integrieren – das stärkt das Cloud-Geschäft Azure und ist ein Großangriff auf Googles Online-Dienste. Microsoft-Gründer Bill Gates bezeichnete ChatGPT als so wichtig wie den Computer oder das Internet selbst.

Multi-Milliarden-Investment in ChatGPT-Macher OpenAI durch Microsoft

Durchwachsene Zahlen

Die Jahresergebnisse von Google bzw. dem Mutterkonzern Alphabet sind derweilen kein Grund zur Freude. Aufgrund des Wirtschaftsabschwungs ist auch die Nachfrage nach Suchmaschinenwerbung im vierten Quartal 2022 geringer als erwartet gewesen, wenn auch nur leicht. Analyst:innen erwarteten 63,2 Milliarden Dollar Umsatz, geworden sind es „nur“ 63,1 Mrd. Dollar – das ist nur 1 Prozent mehr als im Vorjahr. Über das ganze Jahr hinweg machte Google 283 Milliarden Dollar Umsatz, das ist ein Wachstum von 10 Prozent.

Am deutlichsten wird die erschwerte Wirtschaftslage am Gewinn. Der war beim Alphabet-Konzern 2021 noch 76 Milliarden Dollar hoch, 2022 sind es „nur“ mehr 60 Milliarden Dollar. Der Börse gefiel das gar nicht, der Aktienkurs fiel nachbörslich um etwa 3 Prozent.

AI ist nun ein Hoffnungsträger bei Google. „Dank unserer langfristigen Investitionen in die Computerwissenschaft haben wir KI einen Wendepunkt erreicht, und ich bin begeistert von den KI-gesteuerten Sprüngen, die wir in Kürze vorstellen werden, in der Suche und darüber hinaus. Auch in der Cloud, bei YouTube-Abonnements und unseren Pixel-Geräten gibt es eine große Dynamik. Wir befinden uns auf einer wichtigen Reise, um unsere Kostenstruktur dauerhaft umzugestalten und finanziell nachhaltige, dynamische und wachsende Unternehmen im ganzen Alphabet-Konzern aufzubauen“, so Pichai in Richtung Shareholder. Zuletzt wurden 12.000 Stellen bei Google und seinen Schwesterfirmen, unter anderem auch bei Waymo, gestrichen (mehr dazu hier).

Google wird weltweit 12.000 Mitarbeiter:innen kündigen

 

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