Consumerism

#WhiteMonday: Die nachhaltige Gegenbewegung zum Black Friday

Repamera-Gründer Henning Gilbert hat den "White Monday" erfunden © Repamera
Repamera-Gründer Henning Gilbert hat den "White Monday" erfunden © Repamera

Kaum ein Tag im Jahr steht so sehr für zügellosen Konsum, wie der „Black Friday“. An diesem Tag stürmen Menschenmassen Geschäfte, um die besten „Schnäppchen“ zu ergattern, so mancher Online-Shop reduziert gleich eine ganze Woche lang die Preise und selbst Medien erstellen Listen, bei welchen Produkten auf Amazon und Co. man unbedingt zuschlagen müsse. Seit 2017 formiert sich ausgehend von Schweden eine Gegenbewegung: der „White Monday“ ruft zu nachhaltigerem und bewussterem Konsum auf.

Milliardenumsätze am „Black Friday“

Seinen Ursprung hat der „Black Friday“ in den USA. Am Tag vor dem Shopping-Freitag wird Thanksgiving gefeiert und das macht den Freitag zu einem Fenstertag, der von Vielen für die ersten Weihnachseinkäufe genutzt wird. Alleine in den USA fließt dabei insgesamt ein höherer einstelliger Milliardenbetrag. Da Online-Shops nicht von dem Fenstertag abhängig sind, zieht sich die Rabattschlacht unter dem Namen „Cyber Monday“ oft noch bis weit in die darauffolgende Woche hinein.

Von Schweden zu mehr als 20 Ländern

Der „White Monday“ hingegen startete 2017 in Schweden und will auf die negativen Aspekte des Black-Friday-Shoppings und nachhaltige Alternativen aufmerksam machen. Unter dem Hashtag #whitemonday werden die teilnehmenden Unternehmen von Dutzenden Influencern begleitet – eine Maßnahme, die in Schweden durchaus erfolgreich war. Mehr als 25 Millionen Mal soll der Hashtag bereits 2018 verwendet worden sein und die Initiatoren zählten alleine in Schweden mehr als 200 Presseberichte.

Die Initiative ist längst über Schweden hinausgewachsen und hat sich vor allem in Finnland, Norwegen, Großbritannien, Deutschland, Bulgarien, der Schweiz und Singapur etabliert. Auf der Website der Bewegung können Händler Rabattaktionen anpreisen, wobei das derzeit hauptsächlich schwedische Firmen tun. In Summe nehmen mehr als 300 Unternehmen und 170 Influencer aus mehr als 20 Ländern teil – Österreich ist noch nicht dabei.

Am „White Monday“ teilnehmen

Mitmachen ist als Händler aber denkbar einfach. Anmelden kann man sich über ein einfaches Online-Formular, das hauptsächlich Informationen für den Eintrag im Verzeichnis der White-Monday-Website sammelt. Und dann sind es drei einfache Regeln: Am 20.November schickt die Organisation eine Presseaussendung aus und am Tag danach sollen das alle teilnehmenden Händler tun. Am 25. November selbst, also dem White Monday 2019, soll jeder Teilnehmer ein Foto mit dem Hashtag #whitemonday auf Social Media posten. Alle Teilnehmer verpflichten sich außerdem, den Black Friday nicht für Marketing oder Rabatte zu nutzen.

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Schwedisches Startup repariert Kleidung

Ins Leben gerufen wurde die Bewegung von dem schwedischen Kleider-Reparatur-Startup Repamera. Die Online-Plattform sieht sich als Musterbeispiel, dass man auch mit einem Kreislaufwirtschafts-Modell in der Fashion-Branche profitabel sein kann. Repamera funktioniert ein wenig wie eine Online-Reparaturschneiderei – Kunden senden ihre fehlerhaften Kleidungsstücke ein, sie werden repariert wieder zurückgeschickt. Im ersten vollen Geschäftsjahr, 2018, brachte es das Startup bereits auf mehr als 4.000 Kunden, die von lediglich zwei angestellten Schneidern betreut werden konnten. Social Media spielt in der Marketing-Strategie von Repamera eine große Rolle – eine Stärke, die das Startup auch für die #whitemonday-Bewegung nutzt.

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