Bäume

Wie Ägypten Wälder mitten in der Wüste sprießen lässt

Syncraft setzt auf Abfälle aus der Holzwirtschaft zur Energiegewinnung. © Unsplash
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Bäume binden CO2 und sind deshalb ein guter Baustein im Kampf gegen die Klimakrise. Ägypten hat sich wohl eines der ungewöhnlichsten Aufforstungsprojekte der Welt vorgenommen: Teilweise mitten in der Wüste sollen ganze Wälder wachsen. Ein erster Erfolg ist „Serapium Forest“, ein 200 Hektar großer Wald im Nordosten des Landes, der nun als Vorbild für weitere Projekte dienen soll.

Serapium Forest startete 1998 in Ismailia mit dem Ziel, Arbeitslosigkeit und Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Der Erfolg des Projektes wurde 2014 sogar in einer Dokumentation festgehalten und inspirierte mittlerweile 21 afrikanische Länder sich der Aktion „Great Green Wall“ anzuschließen. Das größte Baum-Pflanz-Projekt Afrikas nahm 2007 in Nigeria seinen Ausgang und soll bis 2030 einen Wald über 8.000 Kilometer Länge schaffen: 100 Millionen Hektar voller Bäume in der Sahel-Zone. 15 Prozent davon sind bereits umgesetzt.

Abwässer enthalten Dünger

Wie das gelingen soll? Der Schlüssel dazu sei Abwasser, erzählt Ragaei Saafan, Projektmanager bei „Serapium Forest“ dem Magazin AL-Monitor. Wiederaufbereitetes Abwasser könne ihm zufolge große Flächen der Ägyptischen Wüste in fruchtbares Land verwandeln. Dadurch werden Aufforstung und Ackerbau ermöglicht, was wiederum für eine wirtschaftlichen Aufschwung sorgen könne, so die Hoffnung.

Die Abwässer der 500.000-Einwohner-Stadt Ismailia fließen in ein riesiges Becken unweit der Stadt und bilden die Grundlage für das Wachstum eines Waldes, wo sonst nur trockener Wüstensand zu finden ist. Das Abwasser wird zuerst mechanisch von Schmutz befreit und dann mit Sauerstoff und Mikroben gereinigt. Die Flüssigkeit ist ideal zum Bewässern von Pflanzen, da sie Düngemittel wie Phosphat bereits enthält. Zweimal täglich erhalten die Zypressen, Pinien oder Mahagonibäume des Serapium Forest je 5 Liter nährstoffreiches Wasser.

Die großen Aufforstungs-Ambitionen in Afrika haben einen einfachen Grund: Der Kontinent versandet zunehmend. Jedes Jahr wächst die Wüste laut den United Nations weltweit geschätzt um 12 Millionen Hektar. Die Wirksamste Gegenmaßnahme sind Wälder.

Neuer Lebensraum in der Wüste

Der Serapium Forest bindet nicht nur CO2, er ermöglicht Leben, wo vorher nur Sand war. Die Sonne brennt hier wesentlich stärker als etwa in Zentraleuropa und die Bäume spenden Schatten. Der Waldboden speichert Wasser und insgesamt entsteht hier ein Lebensraum für eine Pflanzen- und Tierwelt.

Auch China kämpft mit ein er zunehmenden Wüstenausbreitung. Zwischen den 1950ern und den 1970ern verwandelten sich jährlich 1.500 Quadratkilometer in Wüste, berichtet der Economist. Rund um die Wüste Gobis soll deshalb auch dort eine Art „Green Great Wall“ aus Bäumen entstehen. Bis 2050 sollen 15 Prozent der Wüsten-Grenzregion bewaldet sein, vor 40 Jahren waren es noch lediglich 5 Prozent. Das Projekt kämpft jedoch mit der richtigen Bewässerung und viele der gepflanzten Bäume sollen nicht überlebt haben.

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