Förderung

Wiener Krypto-Institut bekommt 200.000 Euro für Forschung an Nachhaltigkeits-Blockchains

Shermin Voshgmir. © Alexander Koch
Shermin Voshmgir © Alexander Koch
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Wie bekommt man Menschen dazu sich positiv zu verhalten? Meistens, indem man sie belohnt, Verhaltensökonomen nennen das „Nudging“. Die Belohnung für Stromsparen, die Reduktion von CO2-Emissionen oder Mülltrennen könnte es in Zukunft in Form von Kryptowährungen geben. Das Wiener Institut für Kryptoökonomie hat es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, die Möglichkeiten von Blockchains für Nachhaltigkeit zu erforschen.

“Die Token-Ökonomie kann eine neue Form der Incentivierung  bringen”, sagt Shermin Voshmgir, die das Krypto-Institut gemeinsam mit Alfred Taudes leitet. Sie spricht von „Purpose-Token“, mit denen Bürger und Konsumenten für gute Taten belohnt werden können.

“Viele Aspekte der Blockchain-Technologie können hilfreich sein, um das Verhalten von Individuen, Firmen und Staaten zu überprüfen, wie nachhaltig sie wirklich sind”, sagt Voshmgir, die als Gründerin des Blockchain Hub in Berlin bekannt wurde. Für das Forschungsprojekt “Programming a Sustainable World” kooperiert das Krypto-Institut mit dem Regional Centre of Expertise (RDC) der Wirtschaftsuniversität Wien und hat eine Förderung von 200.000 Euro von der Austria Development Agency (ADA) erhalten. Präsentiert wurde das neue Forschungsprojekt beim European Forum Alpbach.

Startups als Partner

“Österreich steht sehr stark für Nachhaltigkeit, da können wir uns international positionieren”, sagt Voshmgir. Um dem Projekt internationale Relevanz zu geben, ist außerdem eine Partnerschaft mit der UNIDO geschlossen worden. Und Startups, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, machen bei dem Projekt auch mit. Voshmgir nennt etwa The Sun Protocol (, dezentrale Energieproduktion, Deutschland), goood (Social Business im Mobilfunkbereich, Österreich) und Changers.com (betriebliche Gesundheitsförderung, Berlin), Zudem will man auch Studenten dafür begeistern, zu erörtern, wie sich die Technologie, die hinter Bitcoin und Ethereum steckt, für Impact-Projekte nutzen lässt.

Im ersten Jahr soll das Team, das derzeit aus fünf Personen besteht, in dem Forschungsprojekt potentielle Usecases mappen. Daraus werden dann Pilotprojekte definiert, die wiederum mit Unternehmen umgesetzt werden sollen. Außerdem wird man sich bei einer Unconference 2019 in Wien davon überzeugen können, wie weit die Forschung fortgeschritten ist.

Blockchain überall

Die Blockchain ist am Forum Alpbach, wo sich bekannte Politiker, Unternehmer und Wissenschaftler jährlich treffen, um Zukunftsthemen zu besprechen, ein großes Thema. Bei einer Breakout Session diskutierte Alfred Taudes vom Krypto-Insitut mit Vertretern von Banken der Politik die Implikationen von Blockchain auf Wirtschaft und Gesellschaft. Außerdem kündigte der italienische Unternehmer Davide Casaleggio an, dass die Software „Rousseau“ Abstimmungen mit der Blockchain verizifieren und transparent machen will. „Rousseau“ wird von der italienischen 5-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle, kurz M5S) intern eingesetzt, damit Mitglieder über Gesetzesentwürfe abstimmen können (Trending Topics berichtete).

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