Ausgewogene Ernährung

Wiener Startup My Chef bietet Private Dining und spendet jede Mahlzeit an Bedürftige

Matteo Landi als Key Note Speaker beim Tech & Nature Event "Purpose, Profit, People" ©Tech & Nature
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Fällt der Begriff “Italien” denken viele Leute sicherlich an gutes Essen, guten Wein und die lebensbejahendes Lebensart. Genau diese Komponenten bringt das junge Startup “My Chef” in die heimischen Wiener Küchen. Die Kunden können über die Plattform sich ihren Chefkoch nach Hause bestellen und das “Dolce Vita” Gefühl hautnah erleben. Aber das Konzept von My Chef geht über das reine Essenvergnügen hinaus. Mit jedem Essen, was verkauft wird, wird eine ausgewogene Mahlzeit für bedürftige Familien gespendet. So sind mit der Buchung einer Mahlzeit, gleich zwei Mägen gefüllt. 

Konfrontiert mit den Herausforderungen der Coronazeit, hat sich der Gründer des Startups, Matteo Landi, nun ein neues Konzept überlegt, wie sich gutes Essen und gesellschaftliches Engagement verbinden lassen. Gemeinsam mit der Wiener Tafel, der Organisation Jugend am Werk und dem Verein tralalobe bereiten sie italienische Lebensmittelboxen für den Versand zu. Die Einnahmen von den Boxen geht dann an alle Beteiligten.

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 Erfahrung mit hungernden Kindern 

Matteo Landi kommt ursprünglich aus Rom und hat immer schon die italienische Art des Essens Genießens und Zelebrierens geliebt. Bevor er nach Wien zog, war er lange für die UN in Äthiopien und hat dort in einem Projekt an der Integration von Straßenkindern gearbeitet. Da ist ihm zum ersten Mal bewusst geworden, welchen Einfluss gutes Essen hat: “ Trotz viel Unterstützung und Gesprächen war es sehr schwer für die Kinder an den Schulen. Der Fakt, der wirklich was für die Kinder verändert hat, war eine ausgewogene Ernährung.” Statt wie normalerweise auf das Essen, oftmals Reste oder Süßigkeiten, angewiesen zu sein, das den Kindern von Fremden auf der Straße geschenkt wird, konnten diese sich durch eine gute Ernährung besser konzentrieren, waren ruhiger und ausgeglichener.

Leider hat Landi auch negative Erfahrung machen möchten. Bei einem anderen Projekt, traf er auf ein ausgehungertes und geschwächtes Kind, das trotz sofort eingeleiteter Hilfsmaßnahmen an den Folgen von exzessivem Hunger noch in der Nacht des Kennenlernens starb. Landi:“ Ich konnte in dem Moment nicht verstehen, wie mein Sohn,in dem selben Alter wie das Kind, 3000 Kilometer entfernt alles hat und hier stirbt das Kind an Hunger.”  Durch diese Erlebnisse wuchs in ihm die Überzeugung, auch weiterhin benachteiligten Menschen helfen zu wollen. Kombiniert mit seiner Leidenschaft für die italienische Art des Genießens ist so das Startup My Chef in Wien entstanden. 

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Konzept direkt ein Erfolg

Gegründet im November 2019, wurde My Chef nach Aussagen des Gründers, direkt ein Erfolg. Den Grund dafür sieht Landi, in seinem 1 zu 1 Konzept. “Meiner Erfahrung nach wollen viele Leute zwar gern sich ehrenamtlich betätigen, aber dann am Ende kaum Zeit oder Einsatz investieren.” Durch die Buchung bei My Chef können sie daher eine Mahlzeiten spenden, ohne selber aktiv werden zu müssen. Für die Ausgabe der gespendeten Mahlzeiten arbeitet das Startup mit dem Wiener Verein Tralalobe zusammen. Dieser gibt Flüchtlingsfamilien ein Zuhause und unterstützt bei Arbeitssuche und Integration. Das Startup meldet dem Verein einmal im Monat die Anzahl der verkauften Mahlzeiten und der Verein organisiert dann einen gemeinsamen Abend, an dem das Startup für und zusammen mit den Familien kocht. 

Lebensmittelboxen als Produkt der Coronakrise 

Mit Beginn der Coronakrise im März 2020, war die Erfolgsspur dann schlagartig zu Ende. Nach Aussage Landis, hatten sie bis Juni gar keine Buchungen mehr, im Sommer dann wieder ein paar und dann ab September wieder viele Stornierungen. Aus der Not heraus ist so die Idee für die italienische Food Box entstanden. Wichtiges Element in dieser ist natürlich ein geschmackvolles Tomatensugo. Dieses wird zusammen mit der Wiener Tafel und der Hilfsorganisation Jugend am Werk hergestellt. Tomaten und andere Zutaten kommen von der Wiener Tafel und werden einmal die Woche von Köchen von My Chef und geistig beeinträchtigten Kindern von Jugend am Werk verarbeitet. “Ich kann das jedes Mal kaum erwarten. Die Kinder freuen sich immer so sehr darauf mit den “Crazy Italian People”, zu kochen, zu singen, zu tanzen“, so der Gründer.  Einen Euro bekommt die Wiener Tafel pro Glas “Sugo mit Sinn”. 50% der Erlöse aus den Boxen, die weiterhin mit Nudeln, Käse, Wein und Plätzchen gefüllt sind, gehen außerdem an Jugend am Werk und den Verein Tralalobe. 

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Lebensmittelboxen bleiben auch 2021

Auch für 2021 möchte Matteo Landi die Boxen als zweites Produkt von My Chef zu behalten. Passend zu den Anlässen, plant er Boxen für Neujahr, Valentinstag und anderen Feierlichkeiten über das ganze Jahr verteilt. Momentan werden die Boxen in Wien produziert und verteilt, aber auch über die Stadt- und in weiterer Folge auch über die Landesgrenzen hinaus, plant Landi die Verteilung und Zubereitung seiner Boxen. Immer in Zusammenarbeit mit entsprechenden Organisationen.

 Auch ein weiteres Ziel hat sich Landi für 2021 gesetzt. Statt nur mit den Familien im Rahmen der gespendeten Mahlzeiten zu kochen, möchte er in Zukunft den Kindern dabei auch noch mehr über die Bedeutung von gesunden Mahlzeiten beibringen. Dafür plant er die Ausarbeitung von entsprechenden Lehrmaterialien. Denn der Gründer ist fest davon überzeugt, dass die Verbindung von gutem und ausgewogenem Essen und dem Wissen darüber, den Kindern auch für die Zukunft hilft. 

 

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