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Wiens City-Bike-System steht vor dem Aus

City Bikes in Wien © Gewista
City Bikes in Wien © Gewista
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In Wien gehören sie mittlerweile ganz selbstverständlich zum Stadtbild: City Bikes und deren Verleihstationen. Ab Montag, 13. Juli 2020, ändert sich das. Die Verleih-Stationen werden größtenteils abgebaut und zwar ausgerechnet an den attraktivsten Standorten innerhalb des Gürtels. Hintergrund ist ein Streit zwischen Stadt Wien und City-Bike-Betreiber Gewista. Ein neues System könnte bis 2021 auf sich warten lassen.

Die Hälfte aller Stationen

61 Stationen will die Gewista nun abbauen, rund die Hälfte aller Verleihstellen. Dabei handelt es sich um jene Anlagen, die in der ersten Ausbauphase ab 2003 errichtet wurden und zwar auf Kosten der Gewista. Jene Stationen, die danach von der Stadt Wien finanziert wurden, bleiben weiterhin erhalten. Der Betreiber empfiehlt Nutzern des Systems vor einer Fahrt auf der Website zu prüfen, ob die gewünschte Station noch verfügbar ist. Montagfrüh waren vorerst noch alle Stellen benutzbar, mittlerweile werden sie schrittweise deaktiviert, Laut Jahresbilanz wurden die City Bikes zuletzt jährlich mehr als 1 Million mal benutzt.

Streit um Finanzierung

Gewista wirft der Stadt vor, die laufenden Kosten des City-Bike-Systems nicht entsprechend mitfinanziert zu haben. Es sei für die Gewista „immer ein Geschäftszweig mit Zuschussbedarf“ gewesen, heißt es in einer Stellungnahme. Nach jahrelangen erfolglosen Verhandlungen und zusätzlichen Belastungen durch die Coronavirus-Krise, sei man nun gezwungen, „alle von Gewista finanzierten Stationen aus dem Netz zu nehmen“. Gegenüber der APA bezifferte Unternehmenssprecher Christian Brandt-Di Maio die jährlichen Kosten des Systems mit 1,1 Millionen Euro.

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Stadt will Gespräche führen – auch mit Wiener Linien

Wiener Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) sieht die Forderungen der Gewista als unbegründet an und sie stehe weiterhin für Gespräche bereit, gab sie via Facebook bekannt. Gleichzeitig will sie auch Gespräche mit anderen potenziellen Betreibern führen – etwa den Wiener Linien. Bis ein neues System ausgearbeitet und in Betrieb ist, wird es aber wohl bis kommendes Jahr dauern. Für die Übergangszeit fordern die Wiener Neos ein Aufrechterhalten des jetzigen Systems: „Bis zur Neuausschreibung im Jahr 2021 muss die Stadt das aktuelle System weiterbetreiben, damit den Wienerinnen und Wienern ein attraktives Radverleihsystem zur Verfügung steht“, so die Verkehrssprecherin der Neos Wien, Bettina Emmerling. Schon im Mai habe man eine Neuausschreibung und Überarbeitung des Systems gefordert.

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