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WOTA: Mit dem Wiener „Uber für Frauen“ fahren nur weibliche Fahrer und Fahrgäste

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Ein Uber-ähnlicher Dienst, in dem nur Frauen (bis auf Ausnahmen) mitfahren dürfen und bei dem die Autos ausschließlich von Frauen gelenkt werden: Mit WOTA (kurz für „Woman Taxi“) soll in Wien in den nächsten Wochen ein Fahrtenvermittler an den Start gehen, der für weibliche Fahrgäste und Fahrer gedacht ist. Der Dienst, der mit Mietwagenunternehmen kooperiert, will damit die Sicherheit von Frauen in der Nacht erhöhen und so verhindern, dass sie nicht von männlichen Fahrern belästigt werden können.

„Es gibt zu wenige Taxifahrerinnen am Tag und in der Nacht“, sagt der Mann, der hinter dieser Idee steckt. Eden Biniaurishvili betreibt eigentlich die Werbeagentur GardenEden.Media. Doch weil er seiner Schwester und anderen Frauen in der Nacht ein sicheres Gefühl beim Nachhause fahren ermöglichen will, hat er sich mit zwei Partnern, die das Projekt finanzieren, WOTA ausgedacht.

40 WOTA-Fahrerinnen beim Launch

Zum Start am 28. August sollen 40 Fahrerinnen bereit stehen, um die weibliche Kundschaft von A nach B zu chauffieren. Preislich soll WOTA mit dem Mitbewerb mithalten. „Wir sind gleich auf mit der Konkurrenz und bei manchen Fahrten sogar billiger“, sagt Biniaurishvili. Und er hat große Pläne: Bis zu 200 Fahrerinnen sollen im ersten Jahr nach dem Start bereits für WOTA fahren, und: „In den nächsten 3 Jahren ist unser Ziel, europaweit zu expandieren.“

Eden Biniaurishvili. © WOTA
Eden Biniaurishvili. © WOTA

Mit Ende August sollen den Nutzerinnen Apps für iPhone und Android zur Verfügung stehen, um sich ein „Woman Taxi“ bestellen zu können. Dass sich die App auch Männer installieren, wird Biniaurishvili nicht verhindern können, aber er will rigoros dagegen vorgehen. „Grundsätzlich können wir nicht verhindern, dass ein Man die App runter lädt“, sagt er. „Wenn ein Mann ein WOTA bestellt, wird die Fahrt storniert. Der Account wird gesperrt und die jeweilige Person aufgrund falscher Eingabe angezeigt.“

Ein Mann darf in einem WOTA übrigens nur dann mitfahren, wenn er eine Frau begleitet, die eine Fahrt gebucht hat.

Auch in Wien immer wieder ein Problem

Weibliche Fahrgäste, die von den Fahrern sexuell belästigt oder gar missbraucht werden – von solchen Fällen hört man leider immer wieder. “Grundsätzlich kommt das immer wieder vor”, sagt Maria Rösslhummer vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, die die Frauen-Helpline betreibt. Pro Jahr würden sich ungefähr zehn Frauen mit solchen Fällen bei der Helpline melden. “Aber die Dunkelziffer liegt sicher viel höher. Viele trauen sich nicht, eine Anzeige zu machen.” Wie viele Fälle von sexuellen Übergriffen es bei Taxis oder in Mietwägen gibt, kann man nicht genau sagen, da die Polizei keine keine Statistik hinsichtlich Berufsgruppen führt.

Auch bei Uber ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Fällen von sexuellen Übergriffen gegen Frauen gekommen. Alleine in den USA sind mindestens 103 Uber-Fahrer zwischen 2014 und 2018 der sexuellen Belästigung beschuldigt worden.

Angebote von Frauen-Taxis gibt es in vielen Ländern (z.B. Mexiko) schon länger, neu ist die Idee damit nicht. “Manche Frauen fühlen sich sicherer, wenn sie in einem Frauen-spezifischen Taxi fahren”, sagt Rösslhummer von der Frauen-Helpline. Auch in einigen ÖBB-Zügen und in Nachtzügen gibt es eigene Abteile, die nur für Frauen vorgesehen sind und deren Sicherheit erhöhen sollen.

Besser wäre es allerdings, wenn es solche Angebote gar nicht bräuchte und Frauen unterwegs sich gar nicht vor Übergriffen fürchten müssen.

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