Klimakrise

15 Millionen Euro: Beauty-Konzern L’Oréal stellt Climate Emergency Fund vor

Klimakatastrophe © Hermann/Pixabay
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Zur Eröffnung der Climate Week in New York City hat L’Oréal einen neuen Stiftungsfonds präsentiert. Der Climate Emergency Fund soll dazu dienen, Gemeinden, die besonders von Klimakatastrophen bedroht sind, zukünftig nach dem sogenannten Prepare+Repair-Ansatz zu unterstützen. Somit erweitert L’Oréal sein Engagement auf einem neuen Gebiet – und zwar der Bekämpfung der Klimakrise.

L’Oréal will aktiv bei Bewältigung von Klimakatastrophen helfen

Der Kosmetikriese L’Oréal hat erst kürzlich auf der VivaTech in Paris sein Interesse im Bereich Innovation und Nachhaltigkeit unterstreichen wollen. Nun erweitert das Beauty-Unternehmen seine Aktivitäten in einem weiteren für die Branche eher unüblichen Gebiet: Zur Eröffnung der Climate Week in New York City hat L’Oréal nämlich den neuen Climate Emergency Fund vorgestellt, einen Stiftungsfonds in Höhe von 15 Millionen Euro. Dieser Fonds soll Gemeinden in stark von Klimakatastrophen bedrohten Gebieten dabei unterstützen, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Kimabedingte Katastrophen haben in den letzten 50 Jahren um das Fünffache zugenommen. Heute leben bis zu drei Milliarden Menschen in katastrophengefährdeten Gebieten, diese Zahl wird bis zum Jahr 2050 voraussichtlich um eine weitere Milliarde wachsen.

Prepare+Repair Prinzip

Die Gelder aus dem L’Oréal Climate Emergency Fund werden in zwei Hauptbereiche investiert: Prepare und Repair. Unter Prepare fallen Maßnahmen wie die Einrichtung von Katastrophenplänen und Frühwarnsystemen, um die Auswirkungen von Klimakatastrophen zu minimieren, bevor sie eintreten. Im Katastrophenfall selbst werden die Mittel für die Wiederherstellung wesentlicher Infrastrukturen und lebenswichtiger Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Wohnraum, sowie den Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser verwendet.

Der neue Emergency Fund erhöht die Gesamtinvestitionen der Gruppe auf über 200 Millionen Euro, die auf verschiedene Fonds aufgeteilt sind, darunter der L’Oréal Fonds für Naturregeneration, der Circular Innovation Fund und der L’Oréal Fonds für Frauen.

Erste Empfänger sind The Solutions Project und Start Network

Die ersten beiden Empfänger sind The Solutions Project, eine gemeinnützige Organisation in den USA, und Start Network, ein globaler Verbund von über 80 lokalen, nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen. Beide Organisationen würden, L’Oréal nach, „engagiert an der Front arbeiten“, um frühzeitig und effektiv zu handeln, sowohl bei als auch vor dem Auftreten humanitärer Krisen.

“Innovative Lösungen” für ökologische und soziale Bedürfnisse der Welt

“Als Branchenführer hat L’Oréal die Verantwortung, die drängendsten ökologischen und sozialen Bedürfnisse der Welt anzugehen“, so Alexandra Palt, Chief Corporate Responsibility Officer der L’Oréal Groupe und CEO der Fondation L’Oréal. Kleine Nebeninfo: Sie ist auch die erste Österreicherin, die in den Vorstand der L’Oréal Gruppe berufen wurde.

Palt fügte in einem offiziellen Statement hinzu: „Die Klimakrise, mit der wir konfrontiert sind, erfordert ein Handeln an allen Fronten und eine globale Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Mit dem neuen Climate Emergency Fund weiten wir unser Engagement aus, um gemeinsam mit Organisationen, die innovative Lösungen vor Ort umsetzen, die Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gemeinschaften zu stärken.“

Nachhaltigkeit und Beauty-Gigant – geht das?

Die globalen Umweltauswirkungen von Beauty-Konzernen bleiben trotz Bemühungen wie dieser dennoch ein heiß diskutiertes Thema. L’Oréal gibt zumindest auf seiner Website an, seit über 20 Jahren an der Reduzierung seiner CO2-Emissionen aus industriellen Aktivitäten zu arbeiten. Dies erfolge durch verbesserte Energieeffizienz in Gebäuden und Anlagen, die verstärkte Nutzung lokaler erneuerbarer Energien und das Erreichen von CO2-Reduktionszielen ohne Ausgleichsprojekte. Die Strategie zur Nutzung erneuerbarer Energien soll an die Gegebenheiten in den verschiedenen Ländern angepasst worden sein, in denen das Unternehmen tätig ist. Es würde lokale erzeugte erneuerbare Energien umfassen sowie eigene erneuerbare Energiequellen wie Biomasse und Biomethanisierung sowie Sonnenkollektoren.

L’Oréal gibt zudem auf seiner Webseite an, dass das Unternehmen 2017 zu den ersten hundert Unternehmen gehörte, die genehmigte Ziele im Rahmen von Science-Based Targets (SBT) festlegten. Das übergeordnete Klimaschutzziel für 2030 bestehe darin, „die Treibhausgasemissionen an das +1,5°C-Szenario im Vergleich zu 2016 anzupassen“. Hierfür sollen numerische Ziele für alle Aspekte der Aktivitäten von L’Oréal festgelegt werden, die nicht nur Produktions- und Vertriebsanlagen umfassen sollen, sondern auch die gesamte Rohstofflieferkette sowie die indirekten Auswirkungen, die mit der Verwendung der Produkte durch Endverbraucher verbunden sein könnten.

 

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