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Absturz: Tesla jetzt alleine mehr wert als der gesamte Krypto-Markt

Verzweifelter Trader. © Karolina Grabowska
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Der neuerliche Absturz von Krypto-Assets in der Nacht auf Montag hat natürlich auch ordentliche Auswirkungen auf die Marktkapitalisierung. Die Market Cap von Bitcoin und den anderen, etwa 21.000 Krypto-Assets, ist nunmehr auf 900 Millionen Euro gefallen. Das ist somit einer der tiefsten Stände des Jahres – das bisherige Jahrestief liegt bei etwa 820 Millionen Dollar. Spult man eine Woche in der Krypto-Historie zurück, waren es noch deutliche mehr als eine Billion Euro.

Der neuerliche Absturz hat auch zur Folge, dass der wertvollste Autohersteller Tesla nunmehr eine größere Marktkapitalisierung hat als der gesamte Krypto-Markt. Tesla ist an der Börse etwa 944 Milliarden Dollar wert. Auch Elon Musks Unternehmen musste in den letzten Monaten Federn lassen – Tesla war schon mal etwa 1,2 Billionen Dollar wert. Doch die hohe Inflation und der Ukrainekrieg hat die Weltwirtschaft im Griff und drückt die Werte von Krypto-Assets und Tech-Aktien.

Wieder kommen mehrere Faktoren zusammen. Schon bisher haben Tech-Aktien und Krypto-Assets als Zukunftsinvestitionen äußerst empfindlich auf Ankündigungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) reagiert. Diese hat 2022 die US-Leitzinsen stetig erhöht – in der Hoffnung, die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Doch die US-Inflationsrate blieb bis zuletzt sehr hoch. Deswegen fürchten Marktbeobachter:innen, dass am Mittwoch weiter ein größerer Zinsschritt erfolgen wird – und zwar um satte 75 Basispunkte hinauf auf eine Zinsrate von 3 bis 3,25 Prozent. Einen solch hohen Leitzins gab es zuletzt 2008 in Folge der Finanzkrise.

Ethereum fällt nach The Merge: Möglicher Konflikt mit US-Wertpapiergesetz

Proof of Work und Proof of Stake unter Beschuss

Doch dem nicht genug, kommt die Krypto-Welt nicht zur Ruhe. Besonders hart fällt derzeit die Nummer 2 am Markt, Ethereum. Ether hat innerhalb einer Woche knapp 27% an Wert verloren und ist je ETH-Token nur mehr 1.300 Euro wert. Das ist noch nicht der tiefste Wert des letzten Jahres (das waren 898 Euro), aber trotzdem ein starker Verfall. Und das, obwohl der Wechsel von Proof of Work hin zu Proof of Stake vergangene Woche reibungslos über die Bühne ging.

Doch bei Proof of Stake könnte die US-Geldpolitik aktiv werden. Denn zuletzt meinte SEC-Chef Gary Gensler, dass Proof of Stake-Netzwerke bzw. deren Token (also eben nun auch ETH) unter das US-Wertpapiergesetz fallen könnten. Wäre dies der Fall, dann hätte die Ausgabe von ETH bei der SEC (so wie Aktien von Unternehmen) registriert werden müssen. Das ist aber natürlich nicht passiert, da Ethereum von der Community als dezentrales Netzwerk angesehen wird. Würde ETH aber Status als (nicht registriertes) Wertpapier erhalten, müssten es zentralisierte und regulierte Krypto-Börsen aus dem Angebot nehmen (Trending Topics berichtete).

Die hohe US-Politik hat sich aber auch auf Bitcoin eingeschossen, das weiterhin nach Proof of Work und damit Mining arbeitet. Von Mining-Unternehmen in den USA wird von US-Präsident Jow Biden gefordert, dass sie schleunigst Maßnahmen treffen, um grüner zu minen und den hohen Energieverbrauch zu reduzieren – ansonsten könnte es Einschränkungen oder gar Verbote geben. Auch das ist ein großer Unsicherheitsfaktor für Bitcoin – und spiegelt sich im aktuellen Preis wider (Trending Topics berichtete).

Hoher Energieverbrauch: Bitcoin schrammt in USA am Verbot vorbei

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