Adobe verweigert Kompromiss bei Figma-Übernahme
Die geplante milliardenschwere Übernahme des Design-Scale-ups Figma durch den Software-Giganten Adobe ist ins Stottern geraten. 2022 hat Adobe angegeben, für die Figma-Übernahme satte 20 Milliarden Dollar hinblättern zu wollen (wir berichteten). Doch dieser Plan stieß in der Zwischenzeit auf Hindernisse. Die britische Wettbewerbsbehörde hat den Plan im vergangenen Monat ausgebremst. Eigentlich war der Deal noch nicht vom Tisch, Adobe könnte die Bedenken der Behörde noch ausräumen. Doch nun hat der Konzern laut The Verge den dafür erforderlichen Kompromiss abgelehnt.
Adobe hält Forderungen für „völlig unverhältnismäßig“
Im November hatte die britische Wettbewerbsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) vorläufig festgestellt, dass die Übernahme den Markt für Produktdesignsoftware schädigen würde, falls sie zustande käme. Damit hat sie die Übernahme so lange blockiert, bis Adobe die Bedenken der Behörde ausräumt. Eine Antwort auf das Ersuchen der CMA um Abhilfemaßnahmen, datiert vom 14. Dezember, tauchte am Montag auf der Website der Behörde auf.
Kurz gesagt weigert sich Adobe, einen der vorgeschlagenen Kompromisse einzugehen, um die Bedenken der CMA zu zerstreuen, und erklärt, eine Veräußerung sei „völlig unverhältnismäßig“. Adobe erklärte in der Erklärung, dass es mit den Feststellungen der CMA nicht einverstanden ist und dass „kein Abhilfemaßnahmenpaket, das die Vorteile der Transaktion bewahrt, ausreichen wird, um die Wettbewerbsbedenken auszuräumen“.
Wichtigstes Produkt Figma Design fehlt bei angepasstem Deal
Die Empfehlungen der CMA lassen Adobe nicht viel Spielraum: Entweder muss der Konzern Figma Design verkaufen – das wichtigste Produktangebot von Figma und wahrscheinlich das Hauptmotiv für Adobes Fusionsangebot – oder sie blockiert die Transaktion vollständig. Adobe führt in dem Dokument mehrere Gegenargumente gegen die CMA-Untersuchung an. Ein Punkt bezieht sich auf den Versuch von Meta, die beliebte GIF-Plattform Giphy zu übernehmen, was die CMA ebenfalls blockiert hat. Adobe zufolge schränken solche Unterbindungen Innovationen ein und hindern kleinere Unternehmen daran, mithilfe größerer Konzerne zu gedeihen.
Für den 21. Dezember ist eine Anhörung zwischen der CMA und Adobe anberaumt – die gleiche Frist, bis zu der Adobe Abhilfemaßnahmen anbieten muss – und am 25. Februar wird die Behörde endgültig entscheiden, ob sie die Fusion offiziell blockiert.