Hintergrund

Developer aus Wien, Open Source aus der Schweiz: Wer hinter der „Grüner Pass“-App steckt

Die App "Grüner Pass". © Trending Topics
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Seit einigen Tagen steht die App für den „Grünen Pass“ offiziell in allen relevanten Stores zum Download parat. Die Anwendung ermöglicht es, das Impfzertifikat einzubetten, was die Nutzung (und vor allem das Vorzeigen) durchaus vereinfacht. Veröffentlicht wurde auch der Quellcode der App. Der bietet zwar keine nennenswerten Überraschungen, zeigt aber, wer eigentlich für die Anwendungen verantwortlich ist. Unterdessen wurden die Apps über eine Million Mal installiert.

Grüner Pass: Wiener Programmierer

Die Repositories (also die Versionsverläufe beziehungsweise das Projektarchiv) der „Grüner Pass“-App sind auf Github frei einzusehen. Interessant dabei: Offensichtlich wurden sämtliche Anwendungen (iOS, Android, AppGallery) von Caseapps bzw. Martin Fitzka-Reichart, einem Software-Unternehmer aus Wien, übertragen. Der ursprüngliche Source Code stammt aus der Schweiz. Das Versionsarchiv zeigt allerdings, dass Fitzka-Reichart alle Anwendungen für die Nutzung in Österreich portiert haben muss. In der Presseaussendung zur „Grüner Pass“-App hieß es jedenfalls bereits, das Projekt wurde „auf Basis der Open-Source-App des Schweizer Bundesamts für Informatik und Telekommunikation“(BIT) umgesetzt.

Auf Nachfrage bestätigt das BRZ, dass für die Portierung mit einem Partner zusammengearbeitet wurde. Trending Topics hat auch bei Caseapps angefragt, dort wurden wir aufgrund einer Vertraulichkeitsvereinbarung allerdings wiederum an das BRZ verwiesen.

BRZ: Regelmäßige Zusammenarbeit mit Partnern

Auf der Homepage von Caseapps wird Fitzka-Reichart auch als Einzelunternehmer geführt, insofern ist nicht ganz klar, ob nun die GmbH oder Fitzka-Reichart als eingetragener Unternehmer als Partner agierten. Ungewöhnlich sei das jedenfalls nicht, erklärt das BRZ: „Je nach Ressourcen-Aufwand und -verfügbarkeit arbeiten wir in unseren Projekten regelmäßig mit Partnern der österreichischen Digitalwirtschaft zusammen. Das BRZ ist ein starker Partner der österreichischen Wirtschaft und kauft über 50 Prozent seiner Wertschöpfung zu.“

Keine Ausschreibungspflicht

Zudem sei das „BRZ als Unternehmen im Eigentum der Republik Österreich der IT-Dienstleister des Bundes“ und „kann daher, so ist das gesetzlich festgelegt, ohne Ausschreibung durch den Bund beauftragt werden“. Die Beschaffung externer Dienstleistungen durch das BRZ erfolge „ausschließlich auf Basis österreichischer und europäischer Vergabebestimmungen“. Welche Rolle bleibt dann dem BRZ?

Im Grunde die des Auftraggebers, allerdings könnten auch etwaige Updates in den Aufgabenbereich des Bundesrechenzentrums fallen: „Das BRZ ist im Rahmen der EURITAS mit Partner-Unternehmen aus dem öffentlichen IT-Bereich vernetzt, so auch mit dem Schweizer BIT. Der Source Code wurde in Einvernehmen mit den Kolleginnen und Kollegen vom BIT durch das BRZ übernommen und für die Verwendung in Österreich bzw. mit EU-konformen Zertifikaten angepasst und weiterentwickelt. Das BRZ verantwortet, in Abstimmung mit dem Auftraggeber, dem Gesundheitsministerium (BMSGPK) auch die Weiterentwicklung der App.“

Grüner Pass App: Holpriger Start für digitalen Impfnachweis

Kosten sollen für den Schweizer Source Code übrigens keine angefallen sein: „Für die Zusammenarbeit des BRZ mit dem BIT rund um die App zum Grünen Pass sowie für die Verwendung des Source Code der Schweizer Lösung entstehen dem BRZ oder dem BMSGPK keine Kosten“, erklärte das BRZ gegenüber Trending Topics.

Grüner Pass: Über eine Million Downloads

Die App „Grüner Pass“ ist seit Anfang Juli für iOS-Geräte verfügbar, der Start verlief allerdings etwas holprig. Mittlerweile steht auch eine Android-Variante zur Verfügung. Laut dem Play Store wurde diese bereits über 100.000 Mal heruntergeladen. Apple gibt dazu keine Daten aus. Laut dem BRZ wurde die App insgesamt (also iOS, Android, Huawei AppGallery) „bereits über eine Million Mal heruntergeladen“.

Die App-Lösung speichert und verarbeitet die Daten der EU-konformen Zertifikate offline, also nur am Handy des Endverbrauchers bzw. der -verbraucherin. Einmal hochgeladen und abgespeichert wird das EU-konforme Zertifikat in einer vereinfachten Version dargestellt.

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