Bitpanda launcht Crypto-Wallet: Vorerst ohne Bitcoin, dafür mit „Walled Garden“

Eine Wallet, die etwa 5.000 verschiedene Token auf 8 unterschiedlichen Blockchains speichern kann, um sie von dort aus gegen andere tauschen zu können: Bitpanda hat heute für iPhone und Android seine schon länger angekündigte DeFi-Wallet gelauncht – also etwas, das andere Krypto-Unternehmen wie Binance (Trust Wallet), ConsenSys (MetaMask) oder Coinbase ihren Nutzer:innen schon länger zur Verfügung stellen.
Im Unterschied zum Brokerage-Dienst von Bitpanda, der hinlänglich bekannt ist, handelt es sich bei der Bitpanda DeFi Wallet um eine Self-Custodial-Wallet. Bedeutet: Die privaten Schlüssel für die Kontrolle von Tokens liegen beim User selbst, und über die Wallet kann man Tokens dann im Web3 gegen andere tauschen, und zwar ohne Bitpanda als Intermediär. Unterstützt werden derzeit die Blockchains Ethereum, Solana, Polygon, BNB Chain, Avalanche, Optimism, Base und Arbitrum, weitere sollen folgen. Aktuell nicht dabei die Blockchain der größten Kryptowährung Bitcoin.
Mit Anbindung ans Bitpanda-Universum
Zur Nutzung ist zwar kein Bitpanda-Konto notwendig, doch einen direkten Draht ins Bitpanda-Universum git es natürlich. Wer sein Bitpanda-Konto verknüpft, schaltet zusätzliche Features frei, etwa gesponserte Gas-Gebühren, Onboarding mit nur einem Klick und die Möglichkeit, ein Backup zu erstellen, um sich nicht komplett alleine um die Private Keys kümmern zu müssen.
Wirklich ans Web3 angeschlossen wie etwa Ledger Live mit Integrationen zu zahlreichen DeFi-Anwendungen ist die Bitpanda-Wallet noch nicht. Was damit künftig gemacht werden kann, liegt beim Unternehmen. „Unser Ansatz ist ein kontrolliertes Web3-Erlebnis („Walled Garden“). In einer zukünftigen Version wird es möglich sein, sich mit dApps zu verbinden – allerdings nicht über WalletConnect. Stattdessen wird es einen kuratierten Web3-Bereich direkt in der App geben, um dich bestmöglich vor Scams und Hacks zu schützen“, heißt es in den FAQ.
Vision-Token als Geschäftsmodell
Die Wallet App ist zwar kostenlos, doch eng mit einem anderen Geschäftsmodell verknüpft: nämlich dem Vision-Token (VSN), der kürzlich durch die Zusammenführung von BEST und PANTOS entstanden ist und bei dem eine junge Schweizer Stiftung mit enger Bitpanda-Verbindung eine tragende Rolle spielt. „In den kommenden Wochen wird Bitpanda sein Web3-natives Treueprogramm starten, das auf dem Vision (VSN)-Token basiert. Nutzer können Punkte sammeln, indem sie einfache On-Chain-Aufgaben erfüllen, wie beispielsweise Trading oder Verdienen, die ihre Position in einer Rangliste bestimmen. Der Rang eines Nutzers hat direkten Einfluss auf seine Belohnungen“, heißt es.
Der Vision-Token solle als Multiplikator dienen: „Je mehr VSN-Nutzer staken, desto mehr Punkte erhalten sie für jede Aktion. Das Programm wurde entwickelt, um sinnvolles Engagement zu belohnen, und bietet nicht nur Airdrops, sondern auch exklusive Vergünstigungen und frühzeitigen Zugang zu zukünftigen Bitpanda-Produkten.“ Insgesamt dient die DeFi-Wallet also auch dazu, die Nachfrage nach VSN zu steigern, und das könnte wiederum den Preis von VSN steigern.
Sicher nicht zum Nachteil der Bitpanda-Gründer, ihrer Stiftung und Unternehmen wie Raiffeisen, die zuletzt ankündigten, groß in VSN investieren zu wollen. Wie berichtet, liegen etwa 35 Prozent der VSN-Token bei der Schweizer Stiftung. Derzeit hat VSN eine Marktkapitalisierung von stattlichen 834 Millionen US-Dollar. Das Ziel, diese Summe in den Milliardenbereich zu bewegen, gibt es sicherlich.
Starker Start für den VSN-Token von Bitpanda – und für die Schweizer Stiftung