KI-Recycling

Brantner Green Solutions: KI-Scanner entlarvt Fremdstoffe im Bio-Müll

Das gehört nicht in den Biomüll: Asche von Stein-, Braun-, Grillkohle und Koks, Speiseöl und -fett, Hygieneartikel, Taschentücher und Windeln und Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Glas oder Papier. © Brantner Green Solutions
Das gehört nicht in den Biomüll: Asche von Stein-, Braun-, Grillkohle und Koks, Speiseöl und -fett, Hygieneartikel, Taschentücher und Windeln und Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Glas oder Papier. © Brantner Green Solutions
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Eine neuartige Lösung gibt es seit Jänner 2025 im niederösterreichischen Krems: Dort ist nun ein Bio-Müllsammelfahrzeug inklusive KI-gestütztem Störstoffscanner unterwegs. Seine Aufgabe: Bio-Tonnen auf Inhalte zu analysieren, die nichts im Bioabfall zu suchen haben – wie etwa Plastik und Metall.

Verunreinigter Biomüll muss verbrannt werden

Brantner Green Solutions will das beste Beispiel dafür sein, dass sich künstliche Intelligenz bei Weitem nicht nur für Online-Tools einsetzen lässt. Gemeinsam mit der Stadt Krems arbeitet das Entsorgungsunternehmen daran, die Zukunft des Recyclings zu optimieren.

Leider komme es ziemlich oft vor, dass österreichische Haushalte ihren Bioabfall nicht sauber trennen: Analysen von Brantner Green Solutions finden regelmäßig Plastiksackerl, Glas und Dosen in der grünen Tonne. Diese Verunreinigungen erschweren die Kompostierung erheblich, da teure, hoch spezialisierte Anlagen nötig sind, um Fremdstoffe herauszufiltern – und im schlimmsten Fall muss der kontaminierte Bioabfall komplett verbrannt werden, teilt Brantner in einer Pressemitteilung mit.

Mit KI gegen Störstoffe

Der entwickelte KI-Störstoffscanner, der drei Jahre lang „intern“ getestet wurde, soll das ändern: Er wurde laut Brantner direkt in die Müllfahrzeuge integriert und untersucht Bioabfälle nach der Abholung gründlich auf Störstoffe wie Kunststoff und Metall. Die erfassten Bilder werden von einer speziell entwickelten KI-Software ausgewertet. Das System erkennt Störstoffe zuverlässig, dokumentiert deren Menge und Zusammensetzung und ordnet die Ergebnisse dem jeweiligen Abholgebiet zu.

Das Ziel: Die nachhaltige Abfallverwertung in der Stadt Krems zu optimieren. Langfristig soll das KI-System dazu beitragen, die Qualität des erzeugten Komposts zu sichern und die Müllverbrennung zu reduzieren. Gleichzeitig sollen durch die erhobenen Daten gezielte Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung entwickelt werden.

v.l: Peter Molnar (Kremser Bürgermeister) und Manfred Vogl (Geschäftsführer Brantner Green Solutions). © Brantner Green Solutions
v.l: Peter Molnar (Kremser Bürgermeister) und Manfred Vogl (Geschäftsführer Brantner Green Solutions) vor dem neuen Biomüll-Sammelfahrzeug. © Brantner Green Solutions

Reinheitsgrad benotet

Zudem gibt die installierte KI jeder Schüttung eine automatische Benotung nach Reinheitsgrad: Ist der Bioabfall „sauber“, kann dieser direkt in die Kompostierung im Brantner Erdenreich in Gneixendorf weitergegeben werden. Eine Ladung Bioabfall, die stark mit Störstoffen verunreinigt ist, muss laut dem Entsorgungsspezialisten anders verwertet werden.

„Mit dem Brantner Störstoffscanner zeigen wir, wie moderne Technologie und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können. Innovation ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für eine nachhaltigere Zukunft“, so Manfred Vogl, Geschäftsführer von Brantner Green Solutions.

Störstoffscanner hilft, gesetzliche Vorgaben einzuhalten

Brantner sieht in seiner Lösung außerdem einen Vorteil, um künftige Gesetzes­änderungen strikter einhalten zu können. Für 2025 wurde eine Novelle der österreichischen Kompost­verordnung angekündigt. Sie besagt, dass biogene Abfälle nur noch maximal zwei Prozent Störstoff­anteil beinhalten dürfen, um für die Kompostierung in Frage zu kommen.
„Der Störstoffscanner bietet hier eine konkrete Lösung. Er erkennt Abweichungen automatisch, liefert fundierte Entscheidungs­grundlagen und unterstützt so die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben“, so Brantner.

Anreizsystem für Bürger:innen geplant

Seit Jänner 2025 habe man bereits große Fortschritte erzielt: So wurde erkannt, welche Störstoffe besonders häufig vorkommen. Die gesammelten Daten will Brantner in einem zentralen Dashboard bündeln. „Straßen und Stadtteile (Anm.: in Krems) mit hohem Störstoff­aufkommen werden farblich markiert, wodurch gezielte Informations­kampagnen umgesetzt werden können“, so das Unternehmen. Für die Zukunft ist ein Anreizsystem geplant, das Kremser Bürger:innen für vorbildliche Mülltrennung belohnt.

Das KI‑System wurde zudem „für einen begrenzten Zeitraum“ in Klagenfurt und Innsbruck erprobt. Brantner plant, den Störstoff‑Scanner auch in weiteren Städten auszurollen – wann genau, ist allerdings noch unklar.

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