Porträt

Brevius: Startup berechnet Daten für Nachhaltigkeits-Reports

(v.l.n.r.) Die Brevius-Founder Thomas Biasion, Roman Reithmayer und Matthias Kurz © Brevius
(v.l.n.r.) Die Brevius-Founder Thomas Biasion, Roman Reithmayer und Matthias Kurz © Brevius
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Dieses Interview wurde mit dem neuen GPT „Startup Interviewer“ geführt, das Trending Topics auf Basis von ChatGPT entwickelt hat. Mehr Infos zu dem Tool gibt es hier.

Mehr Nachhaltigkeit durch simple Daten wie Strom- und Gasrechnungen: So lautet die Vision von Brevius, einem Wiener Startup. Unternehmen sollen dank der Software der Jungfirma die Möglichkeit haben, ihren Klimaabdruck signifikant zu reduzieren. Im Interview mit dem neuen GPT-basierten Startup Interviewer von Trending Topics spricht Mitgründer Thomas Biasion über Brevius.

Startup Interviewer: Was ist die Vision hinter deinem Startup?

Thomas Biasion: Wir helfen Unternehmen, nachhaltiger zu werden, indem wir deren Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Einflüsse auf die Umwelt analysieren.

Wie kam es zur Gründung von Brevius? Was hat dich und dein Team motiviert, gerade dieses Problem anzugehen?

Bereits seit 2022 haben wir als Team an einem B2C Open-Banking Produkt gearbeitet, das darauf abzielte, Menschen dabei zu unterstützen, bei ihren Strom- und Gasverträgen zu sparen. Obwohl dieses Projekt letztendlich nicht erfolgreich war, hat es uns als Team enger zusammengeschweißt.

Die wachsende Sorge um den Klimawandel, die langsame Umsetzung von politischen Zielen und die ständigen Berichte über Greenwashing in der Industrie haben in uns den Wunsch geweckt, aktiv zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) im Jahr 2024 haben wir eine gute Chance erkannt, Unternehmen bei der Aufbereitung ihrer Nachhaltigkeitsberichte zu unterstützen. Unser Ziel ist es, Unternehmen bei Datenaufbereitung der Emissionsdaten zu entlasten, sodass sie sich verstärkt auf die Verwirklichung ihrer Nachhaltigkeitsziele konzentrieren können.

Welche spezifischen Probleme löst dein Startup, und wie grenzt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Brevius adressiert das komplexe Problem der Datenerfassung und -analyse im Bereich des Nachhaltigkeit-Reportings, indem es Unternehmen ermöglicht, ihren Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Umweltauswirkungen präzise zu messen. Wir nutzen KI-Algorithmen, um aus einer Vielzahl von Datenquellen, vor allem Rechnungsdaten, relevante Informationen automatisiert zu extrahieren und zu analysieren.

Im Gegensatz zu anderen Anbietern, die oft manuelle Dateneingaben erfordern oder sich auf Schätzungen verlassen, bietet Brevius eine zeiteffiziente und automatisierte Lösung. Durch unsere Technologie können Unternehmen nicht nur ihren ökologischen Fußabdruck verstehen und so gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern die entstandene Datenbasis auch für wirtschaftliche Optimierung ihrer Prozesse nutzen.

Kannst du ein konkretes Beispiel geben, wie euer Produkt einem eurer Kunden geholfen hat, seine Ziele zu erreichen?

Unser Pilotkunde, eine der größten Wäschereien Österreichs, hatte im vergangenen Jahr einen Wasserschaden in einer Niederlassung, der leider erst viel zu spät entdeckt wurde. Nun überwachen wir proaktiv den Wasserverbrauch und sind somit in der Lage, frühzeitig zu erkennen, ob an einem der Standorte – in Relation zur aktuellen Auftragslage – eine ungewöhnlich hohe Wassermenge verbraucht wird. Somit haben wir ein Auge auf den Ressourcenverbrauch, was auch gleichzeitig über Optimierungen für das Unternehmen Kosten spart.

Wie hat sich euer Produkt oder eure Dienstleistung seit der Gründung weiterentwickelt?

Ursprünglich haben wir uns auf die Analyse des Verbrauchs von eingekaufter Energie wie Strom, Gas oder Fernwärme fokussiert (Scope 2 Emissionen). Nun erweitern wir das Angebot und integrieren wir beispielsweise auch die Bewertung des Benzinverbrauchs von Lieferfahrzeugen (Scope 1 Emissionen), sowie den Einkauf von Ressourcen wie Waschmittel (Scope 3 Emissionen).

Wie sieht euer Team aus? Welche Hintergründe und Kompetenzen bringt ihr mit?

Matthias Kurz, unser CEO, ist spezialisiert auf Regulatorik und Risikomanagement, mit einer starken Basis im Bankwesen und der Erfahrung als Gründer. Roman Reithmayer, als Chief Technology Officer, verfügt über 12 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung und ist ein Experte für Cyber Security. Thomas Biasion, unser Chief Product Officer, bringt umfangreiche Erfahrungen aus dem Daten- & KI-Bereich von Google Cloud und der IT-Beratung sowie die soziale Komponente als Projektleiter einer NGO in unser Team ein.

Zusammen bringen wir technisches Know-how, strategische Geschäftskenntnisse und ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit ein, um Brevius voranzubringen.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Wir sind aus eigener Tasche finanziert und halten unsere Ausgaben in diesen finanziell herausfordernden Zeiten so gering wie möglich. Als nächsten Schritt planen wir, durch Startup-Förderungen unsere Technologie entscheidend weiterzuentwickeln. Nachdem wir uns bei den ersten Kunden bewiesen haben, beabsichtigen wir, Investoren anzusprechen. Selbstverständlich sind wir jedoch jederzeit offen für Dialoge mit Angel Investoren oder VCs.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Unser Geschäftsmodell basiert auf einem B2B SaaS Modell. Wir erzielen unsere Einnahmen durch flexible Subskriptionsmodelle, die sich nach der Menge der zu analysierenden Datenpunkte richten. Dies ermöglicht es uns, sowohl KMUs als auch großen Unternehmen passende Preismodelle anzubieten. Zukünftig planen wir, unsere Lösungen in bestehende Systeme unserer Kunden zu integrieren und die Partnerschaften mit anderen Herstellern weiter auszubauen, um eine problemlose Einbindung in die Geschäftsprozesse unserer Kunden zu gewährleisten. Diese strategische Erweiterung und Kooperation mit Partnern werden zunehmend integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells.

Welche Herausforderungen siehst du auf dem Weg, und wie plant ihr, diese zu überwinden?

Auf unserem Weg sehen wir uns mit der Herausforderung konfrontiert, unsere Lösungen kontinuierlich an die regulatorischen Anforderungen anzupassen. Angesichts des politischen Risikos, dass die EU ihre Nachhaltigkeitsziele eventuell lockert, bleibt es für uns essentiell, flexibel und proaktiv zu agieren. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass unsere Lösung nicht nur regulatorischen Anforderungen genügt, sondern auch einen klaren wirtschaftlichen Mehrwert für unsere Kunden schafft.

Aus technologischer Sicht stehen wir vor der Herausforderung, unsere Lösungen nahtlos in diverse IT-Systeme zu integrieren und mit der rasanten Entwicklung der künstlichen Intelligenz Schritt zu halten. Unsere Strategie setzt auf kontinuierliche Innovation und enge Zusammenarbeit mit Technologiepartnern, um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen.

Was sind die nächsten großen Schritte für Brevius in der Zukunft?

In der nahen Zukunft planen wir, Pilotprojekte weiter auszubauen und aus den gewonnenen Erkenntnissen zu lernen, um unsere Lösungen zu optimieren. Gleichzeitig liegt ein wesentlicher Fokus auf der Akquise weiterer Kunden aus verschiedenen Branchen und unser Angebot breiter zugänglich zu machen. Parallel dazu werden wir auf der Suche nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten gehen, um unsere technologische Entwicklung voranzutreiben.

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