Hydrofoil-Technologie

Candela: Schwedisches Startup präsentiert „fliegendes“ E-Schnellboot

"Fliegendes" Speedboot C-8 © Candela Speed Boat
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Mit einem „fliegenden“, elektrisch betriebenen Schnellboot will das schwedische Startup „Candela Speed Boat“ Verbrennungsmotoren bei Freizeitbooten obsolet machen. Am Donnerstag hat die Firma ihr neues Boot „C-8“ vorgestellt, berichtet Bloomberg. Mit einer Hydrofoil, also einer Art Tragfläche unter dem Bootsrumpf, berührt es das Wasser deutlich weniger als ein gewöhnliches Wasserfahrzeug. Das soll eine effizientere Energienutzung und eine kleinere Batterie ermöglichen.

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Hydrofoil-Technologie lässt Boot „fliegen“

„Um ein Gleitboot der gleichen Größe wie das C-8 mit Elektroantrieb zu bauen, bräuchte man normalerweise eine dreimal so große Batterie, um die halbe Reichweite zu erzielen. Das ist unpraktisch und wird in absehbarer Zeit keine Alternative zum Verbrennungsmotor sein. Es ist einfach zu teuer“, zitiert Bloomberg Gustav Hasselskog, den Gründer und Geschäftsführer von Candela.

Der Markt für elektrisch betriebene Freizeitboote steckt laut Bloomberg noch in den Kinderschuhen. Vor allem ist es schwer, die Wasserreibung zu überwinden und so mit der Schnelligkeit und Effizienz von Verbrennungsmotoren mitzuhalten. Die Hydrofoil-Technologie soll dabei abhelfen. Das Konzept stammt aus dem 19. Jahrhundert und beruht auf denselben Prinzipien wie die Tragflächen eines Flugzeugs. Die Technologie hat in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit gewonnen, vor allem elektrisch betriebenen Surfbretter liegen durch sie im Trend. Nicht nur Candela nutzt die Technologie für E-Wasserfahrzeuge. 2019 hat das französische Startup SeaBubbles ein „fliegendes“ Wasser-Taxi vorgestellt (Trending Topics berichtete).

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Speedboot ist auf Serienproduktion ausgelegt

C-8 ist das Nachfolgemodell des C-7, eines Tragflächenboots, das Candela nach eigenen Angaben bereits an rund 30 Kunden weltweit ausgeliefert hat. Das neue 8,5 Meter lange Boot mit Schlafplätzen für zwei Erwachsene und zwei Kinder ist für die Serienproduktion ausgelegt. Momentan sammelt das 2014 gegründete Jungunternehmen Geld für eine Fabrik, in der zunächst etwa 400 Einheiten pro Jahr entstehen sollen. Hasselskog ist der Meinung, dass das Unternehmen mehr als 1.000 Boote pro Jahr verkaufen könnte.

Ein Exemplar der C-8 soll ohne Mehrwertsteuer 290.000 Euro kosten. Das Schnellboot bietet Platz für acht Passagiere und verfügt über eine Sonnenliege, eine Vorderkabine und eine Toilette. Mit einem speziell entwickelten Unterwasser-Elektromotor, dem C-pod, verspricht Candela eine geräuschlose Fahrt. Wenn das Boot 16 Knoten, also etwa 30 km/h, erreicht, soll es sich von der Wasseroberfläche abheben. Danach geht es mit einer elektronisch begrenzten Geschwindigkeit von bis zu 30 Knoten, also etwa 55 km/h, weiter. Die Reichweite soll größer sein als die des C-7, das 50 Seemeilen bei einer Reisegeschwindigkeit von 22 Knoten fahren kann.

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Candela will elektrische Passagierschiffe bauen

Ähnlich wie der E-Autohersteller Tesla bietet Candela regelmäßige Software-Updates. Für die Navigation gibt es einen hochauflösenden 15,4-Zoll-Touchscreen sowie eine App, mit der Kund:innen Ausflüge planen können. Zudem soll es mit der Anwendung möglich sein, auf alle Funktionen des Bootes zuzugreifen, vom Einschalten der Beleuchtung und der Kühlung bis hin zur Überprüfung des Ladestatus. Candela hat die gesamte Software selbst entwickelt.

Freizeitboote sind für Candela jedoch nur der Anfang. Das Unternehmen will im Jahr 2023 eine Tragflächenfähre mit 30 Sitzplätzen auf den Stockholmer Wasserstraßen testen. Außerdem führt die Jungfirma Gespräche mit etwa 45 Städten über die Lieferung von Passagierschiffen. „Wir glauben, dass das Geschäft mit Passagierschiffen schneller wachsen wird, obwohl wir bei den Freizeitbooten schon weiter sind“, so Hasselskog. „In Europa treibt der Umweltgedanke die Entwicklung voran. Stockholm zum Beispiel hat angekündigt, dass der öffentliche Schiffsverkehr bis 2030 ohne fossile Brennstoffe auskommen soll“, sagt der Candela-Gründer.

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