Porträt

Carbon Cleanup: Linzer Startup macht Kohlenstofffasern wiederverwendbar

Jörg Radanitsch, Gründer von Carbon Cleanup © Carbon Cleanup
Jörg Radanitsch, Gründer von Carbon Cleanup © Carbon Cleanup
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Das Recyceln von Kunststoff in der Industrie ist für eine Wende zu mehr Nachhaltigkeit von großer Bedeutung. In genau diese Kerbe schlägt das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup. Die Jungfirma hat es sich zum Ziel gemacht, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Dafür nutzt sie eine Flotte von vernetzten „Cleanup-Units“ . Diese industriell gefertigten Fasern sind sehr vielfältig einsetzbar, unter anderem beim Spritzguss oder beim 3D-Druck.

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„Grundlage für ökonomisches Recycling“

„Wir wollen mit unserer Lösung eine Grundlage für besonders ökonomisches Recycling bieten. Durch unsere digital vernetzten, patentierten Cleanup-Units können wir unseren Kund:innen genau zeigen, welche Produktionsabfälle bestehen und wie sie diese wiederverwenden können“, erklärt Jörg Radanitsch, Gründer und CEO von Carbon Cleanup. Radanitsch hat langjährige Erfahrung im Bereich der Materialentwicklung, speziell bei der Produktion von Rotorblättern für Windkraftanlagen. Für ihn war es ein großes Problem, dass die Müllthematik in dieser Industrie zu wenig Beachtung findet. Carbon Cleanup will dieses Problem lösen.

Das Karbonfaserrecyclingsystem des Jungunternehmens bietet am Standort in Linz Sammel-Pods, in die Unternehmen ihre Produktionsabfälle abladen können. Diese Müllgebinde verfügen über eine Internet of Things-Anwendung, dank der sich die Abfälle sofort digitalisieren und einordnen lassen sollen. In den Cleanup-Units findet dann der Aufbereitungsprozess statt. Hier werden die Kohlenstofffasern stark zerkleinert und so für verschiedene Zwecke wieder verwendbar gemacht.

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Große Einsparungen bei Produktion und Transport

Durch diesen Prozess sollen für die Kunststoff verarbeitende Industrie sowohl bei der Produktion als auch beim Transport große Einsparungen möglich sein. Dadurch könne sich der CO2-Ausstoß um bis 80 Prozent reduzieren. Momentan steht Carbon Cleanup mit seiner Lösung noch in der Prototyp-Phase, konnte allerdings schon erste Kund:innen im B2B-Bereich für sich gewinnen. Unter anderem in der Luftfahrt, Automotive oder der Windkraft seien die Kohlenstofffasern von großer Bedeutung.

Kund:innen von Carbon Cleanup können entweder die eigenen Abfälle von dem Startup verarbeiten lassen, oder der Jungfirma bereits recyceltes Material abkaufen. Dabei richtet sich der Preis immer nach der Menge und dem Verwendungszweck. So wird laut Jörg Radanitsch bei Kohlenstofffasern, die für den Spritzguss dienen, in Kilogramm abgerechnet. Dagegen beim 3D-Druck, wo sehr feine Materialien zum Einsatz kommen, rechnet sich der Preis in Gramm.

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Carbon Cleanup will Schritt in die USA wagen

Carbon Cleanup konnte bereits 1,8 Millionen Euro an Förderungen einsammeln, unter anderem durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), den tech2b Inkubator und go-international. In Zukunft will die Linzer Jungfirma ein Gesamtsystem für das Recycling von Kohlenstofffasern aufbauen und außerdem den Schritt in die USA wagen.

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