Stablecoin

Circle: IPO soll Bewertung auf bis zu 6,7 Mrd. Dollar heben

Jeremy Allaire, CEO von Circle. © Eóin Noonan/MoneyConf (CC BY 2.0 via Flickr)
Jeremy Allaire, CEO von Circle. © Eóin Noonan/MoneyConf (CC BY 2.0 via Flickr)
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Bis zuletzt sollen noch verhandelt worden sein, entweder an Coinbase oder Ripple (XRP) um etwa fünf Milliarden Dollar zu verkaufen, nun wird es letztendlich der IPO: Der Stablecoin-Herausgeber Circle (USDC) hat einen Antrag für einen Börsengang an der New York Stock Exchange eingereicht. Das gab das Fintech-Unternehmen am Dienstag bekannt.

Circle plant die Ausgabe von 24 Millionen Class-A-Aktien. Davon stammen 9,6 Millionen Aktien direkt vom Unternehmen, während 14,4 Millionen Aktien von bestehenden Anteilseignern verkauft werden. Zusätzlich sollen die Konsortialbanken eine 30-tägige Option zum Erwerb von bis zu 3,6 Millionen weiteren Aktien erhalten.

Der anvisierte Ausgabepreis liegt zwischen 24 und 26 US-Dollar je Aktie. Bei einem Preis am oberen Ende der Spanne könnte Circle rund 250 Millionen US-Dollar einnehmen, während die verkaufenden Anteilseigner etwa 375 Millionen US-Dollar erlösen würden. Die Bewertung des Unternehmens, das vollständig Circle Internet Group heißt, könnte dabei auf bis zu 6,7 Milliarden Dollar steigen.

Langwieriger Weg an die Börse

Zu den größten institutionellen Investoren von Circle mit Anteilen von über 5% gehören etablierte Venture Capital-Firmen wie Accel, General Catalyst, Breyer Capital, IDG Capital und Oak Investment Partners – für diese kommt nun die Gelegenheit, im Zuge des IPOs Kasse zu machen. Auch Coinbase, BlackRock und Fidelity zählen zu den Anteilseignern.

ARK Investment Management von Cathie Wood hat laut Unterlagen Interesse am Kauf von Aktien im Wert von 150 Millionen US-Dollar aus dem Börsengang bekundet. Als federführende Konsortialbanken fungieren J.P. Morgan, Citigroup und Goldman Sachs & Co. LLC. Die Aktien sollen unter dem Ticker-Symbol ‚CRCL‘ gehandelt werden.

Das von Jeremy Allaire geleitete Unternehmen versucht bereits seit fast vier Jahren, an die Börse zu gehen. 2021 scheiterte ein Versuch über einen Börsenmantel (SPAC). Im April hatte Circle einen S-1-Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, verzögerte den Börsengang jedoch zunächst – wohl aufgrund der Marktturbulenzen in Folge der Trump-Zolldrohungen.

99% der Einnahmen aus Zinserträgen

Circle operiert primär als Stablecoin-Emittent mit einem Geschäftsmodell, das stark auf Zinseinnahmen aus USDC-Reserven basiert, wie im Börsenprospekt ersichtlich ist. Das Unternehmen erwirtschaftete 2024 einen Gesamtumsatz von 1,68 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 16% gegenüber den 1,45 Milliarden US-Dollar des Vorjahres entspricht. Bemerkenswert ist jedoch, dass über 99% der Einnahmen aus Zinserträgen auf die hinterlegten Reserven stammen, die hauptsächlich in kurzfristigen US-Staatsanleihen und Bankeinlagen investiert sind.

Der Nettogewinn von Circle betrug 2024 allerdings nur 155,6 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 41,8% gegenüber den 267,6 Millionen US-Dollar von 2023 entspricht. Das zeigt die kostenintensive Struktur des Unternehmens. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist die Partnerschaft mit Coinbase, an die Circle 2024 etwa 908 Millionen US-Dollar für die Verteilung und Unterstützung von USDC zahlte. Diese Summe entspricht mehr als der Hälfte des Gesamtumsatzes und zeigt die hohen Vertriebskosten auf, die erforderlich sind, um die Position als zweitgrößter Stablecoin zu halten.

Deutlich kleiner als Tether, dafür reguliert

Circle ist in einem sehr kompetitiven Markt unterwegs, in dem Tether als dominierender Marktführer fungiert. Tether verfügt über eine Marktkapitalisierung von über 150 Milliarden US-Dollar und erwirtschaftete 2024 Rekordgewinne von 13 Milliarden US-Dollar, hauptsächlich durch Renditen aus US-Staatsanleihen. Im Vergleich dazu hat USDC eine Marktkapitalisierung von etwa 60 Milliarden US-Dollar, wobei das zirkulierende Angebot Anfang 2025 über 56 Milliarden US-Dollar betrug.

Während Tether einen “erlaubnisfreien Ansatz” verfolgt und dadurch geringere Compliance-Kosten hat, investiert Circle erheblich in Lizenzen (z.B. MiCA in der EU), Personal und Lobbyarbeit. Diese kostenintensive Regulierungsstrategie erklärt teilweise die deutlich geringeren Gewinnmargen im Vergleich zu Tether.

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