DayNew: Soziale App will beim Umgang mit Trauer und Trauma unterstützen
Zwei Witwen aus den USA haben sich zusammengetan und die App „DayNew” gelauncht, nachdem die Ehemänner der beiden unerwartet verstorben sind. Karine Nissim und Eloise Bune D’Agostino fühlten sich in ihrem Trauerverarbeitungsprozess allein gelassen und wollten deshalb mit „DayNew” einen Ort geschaffen, der beim Bewältigen diverser (sozialer) Herausforderungen unterstützt – mithilfe einer (digitalen) Community und künstlicher Intelligenz. Auch bei anderen Schwierigkeiten wie Scheidung, Krankheit und Trauma soll die App die geeignete Anlaufstelle sein.
Digitale Community für die Trauerverarbeitung
Nissim und Eloise Bune D’Agostino haben die Vision einer „360-Heilungs“-Plattform, wie sie TechChrunch in einem Interview erzählen. User:innen sollen sich mit anderen verbinden können, ihre Geschichten teilen und Unterstützung von der Community erhalten. Laut Nissim hatte sie während ihrer eigenen Trauerphase keinen Ort, an den sie sich wenden konnte, der die gesamte „Trauerreise” für sie abdeckte. Manchen Menschen fällt es außerdem schwer, Familie und Freunde um Hilfe zu bitten, erzählt die Gründerin Nissim. Auf Day New sollen User:innen von Hospiz-Zentren über Trauergruppen bis hin zu Online-Therapien, reguläre Therapeut:innen und Psychiater:innen, Bestattungsinstitute und viele weitere Dienste finden. Dabei soll die App jedem Trauma-Typ einen individuell zugeschnittenen Fahrplan erstellen.
DayNew: App Store, Google Play Store und im Web
Im Community-Feed der App können User:innen direkt mitteilen, was sie sich von Unterstützer:innen wünschen. Sie soll die Peinlichkeit nehmen auf Aussagen wie „Was auch immer du brauchst” zu antworten. Die Anliegen reichen von Geld für den Einkauf von Lebensmitteln, eine Anlaufstelle für den Verkauf oder das Spenden von Gegenständen bis hin zu Stellenangeboten für Babysitter. Über die „Find a Buddy“-Funktion lassen sich Menschen finden, die ähnliche Tragödien erlebt haben. Mit ihnen können sich User:innen über das Erlebte austauschen. Via Hashtags wie #partnerloss, #parentloss, #cancerloss, #covidloss in den eigenen Profilen soll man einander finden. Zusätzlich gibt es eine tägliche Stimmungsaufzeichnung in Form eines Fragebogens, um die eigenen Gefühle regelmäßig tracken zu können. NewDay ist im App Store, Google Play Store und per Website auf Englisch verfügbar. Auch österreichische Nutzer:innen können DayNew nutzen – zumindest was das emotionale Support-Angebot anbelangt.
Journal-Funktion, KI-Tool und Trauer-Retreat
Durch die Journal-Funktion auf New-Day sollen User:innen ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, indem die Einträge verfassen – die entweder privat bleiben oder mit der Community geteilt werden. Dabei werden Fragen gestellt, wie zum Beispiel „Was ist etwas an der Trauer, das Sie bisher nicht wussten?“ Ein ChatGPT-gestütztes KI-Tool soll mit emotionalen Ratschlägen behilflich sein. Auf NewDay können User:innen auch personalisierte Listen anlegen, die beim Erledigen von überwältigenden Aufgaben unterstützen. Dazu gehören laut den beiden Gründer:innen: Vermögenswerte verkaufen, eine Lebensversicherung abschließen, Sozialversicherungsleistungen für Witwen beantragen. Darüber hinaus werden kostenpflichtige Online-Kurse wie Meditationen angeboten und im Sommer ist sogar ein Live-Retreat zur Trauerbewältigung in Mexiko geplant. DayNew lässt sich kostenlos nutzen, bietet allerdings auch ein Abo für 5 Dollar pro Monat für Premium-Nutzer:innen an.
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