EU

„Drone Wall“ gegen Russland wird von DefenseTech-Firmen mitgebaut

Drohne. © Enterprise Estonia
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Donald Trump hält sie für ein Versehen, in Europa nimmt versteht man das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen und rumänischen Luftraum als Tests: Die Europäische Union reagiert nun mit einem umfassenden Drohnen-Verteidigungsprogramm auf jüngste russische Luftraumverletzungen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte eine „Drone Wall“ für die Ostgrenze der EU an, nachdem 19 russische Drohnen in den Luftraum von Polen und eine in jenen von Rumänien eingedrungen waren.

EU-Programme nach Drohnenangriffen

Nach dem Vorfall, bei dem auch ein Wohngebäude in Polen beschädigt wurde, präsentierte von der Leyen das Projekt „Eastern Flank Watch“. Das Programm soll Europa mit „unabhängigen strategischen Mitteln“ ausstatten, einschließlich Echtzeit-Weltraumüberwachung zur Erkennung von Truppenbewegungen.

Die angekündigte „Drone Wall“ wird als „europäische Fähigkeit beschrieben, die gemeinsam entwickelt, eingesetzt und aufrechterhalten wird und in Echtzeit reagieren kann“. Das System soll die 27 EU-Mitgliedstaaten vor Luftangriffen aus Russland schützen.

Partnerschaft mit der Ukraine

Kernstück der neuen Strategie ist eine „Drohnen-Allianz“ mit der Ukraine, die mit 6 Milliarden Euro finanziert wird. Laut von der Leyen soll das Programm dafür sorgen, „dass die Ukraine ihren Vorsprung behält und Europa sich selbst stärkt“. Die EU-Kommission verweist dabei auf Ukraines Entwicklung im Drohnenkrieg – von wenigen Systemen zu einem Anteil von über zwei Dritteln aller russischen Ausrüstungsverluste durch unbemannte Systeme.

EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius betonte die Notwendigkeit, Ukraine aktiv in die Entwicklung der Drohnen-Wall einzubeziehen: „Wir müssen diese Drohnen-Wall zusammen mit der Ukraine schaffen und die Ukraine in dieses Projekt einbeziehen.“ Die EU wolle von der Ukraine nicht nur die Herstellung spezifischer Drohnentypen lernen, sondern auch „wie man ein ganzes Ökosystem um sie herum schafft, um diese Drohnen am effektivsten zu nutzen“.

Baltikum baut bereits an einer Drohnen-Mauer

Die baltischen Staaten, die sich seit vielen Jahren durch Russland bedroht fühlen, haben bereits eine gemeinsame Initiative mit Polen und Finnland gestartet. Das als „Baltic Drone Wall“ bezeichnete Projekt umfasst jene EU-Staaten, die eine Grenze mit Russland bzw. seinem Verbündeten Belarus haben, und kombiniert:

  • Autonome KI-gestützte Überwachungssysteme
  • Integrierte Drohnen-Abwehrsysteme
  • Mehrschichtige Sensornetzwerke
  • Drohnen zur Bekämpfung feindlicher Drohnen
  • Mobile Drohnen-Abwehrplattformen

Überblick über die gesamte Grenze

Die estnische Firma DefSecIntel Solutions etwa hat ein mehrschichtiges Drohnen-Abwehrsystem namens „Eirshield“ entwickelt. Alle Sensordaten und mobilen Einheiten werden in einem zentralen Kontrollsystem zusammengefasst, das einen Echtzeit-Überblick über die gesamte Grenze bietet. Das System ist darauf ausgelegt, Sensoren, Kommunikationsnetzwerke und Verteidigungssysteme verschiedener Länder zu integrieren. Weitere DefenseTech-Unternehmen bzw. Startups, die das Abwehrsystem mitbauen, sind Rantelon, Marduk Technologies, Lendurai, Hevi Optronics, Frankenburg Technologies und Telekonta.

Estland investiert seit 2025 über drei Jahre hinweg fast 12 Millionen Euro in die baltische Drohnen-Mauer. Die über 1.100 Kilometer lange Ostgrenze der baltischen Staaten mit Russland verläuft durch Seen, Sümpfe und dichte Wälder, was sie besonders anfällig für GPS-Störungen und unconventionelle Kriegstaktiken macht.

Operative Ansätze

Litauen übernimmt das ukrainische Konzept mobiler Kampfteams zur Drohnenabwehr, die durch akustische Detektionssysteme geleitet werden. Diese kostengünstigere Alternative zu teuren Raketenabfangjägern nutzt Flugabwehrkanonen und schwere Maschinengewehre.

Lettland implementiert ähnliche akustische Systeme, während Rumänien ukrainische Erfahrungen in seine Verteidigungsplanung einbezieht. Polen führt bereits „fortgeschrittene Diskussionen“ mit ukrainischen Spezialisten über eine vertiefte Zusammenarbeit bei Drohnen- und Anti-Drohnen-Systemen.

Die NATO hat unterstützend die Mission „Eastern Sentry“ gestartet, die Kampfjets, Schiffe und Aufklärungssysteme entlang der Ostflanke von Finnland bis Bulgarien einsetzt.

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