Studie

Elektrofahrzeuge global: Absatz steigt und Ladeinfrastrukturausbau wächst um 65 Prozent

Ohne Ladeinfrastruktur verkaufen sich Elektrofahrzeuge schlecht. Deshalb investieren auch OEMs in den Ausbau, um den Absatz, besonders in weniger entwickelten Ländern, zu fördern. © Canva
Ohne Ladeinfrastruktur verkaufen sich Elektrofahrzeuge schlecht. Deshalb investieren auch OEMs in den Ausbau, um den Absatz, besonders in weniger entwickelten Ländern, zu fördern. © Canva
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Zwar steigt die Zahl der weltweit verkauften Elektrofahrzeuge weiter, allerdings nicht mehr so stark wie 2022. Noch vor zwei Jahren haben sich die E-Autoverkäufe verdoppelt, während es 2023 nur noch ein Plus von 33 Prozent gab. Trotzdem: Die Neuzulassungen für E-Autos stiegen laut dem “Roland Berger EV Charging Index 2024″ von 14 (2022) auf 20 Prozent (2023).

“Laden ist einfacher geworden“

Der Markt für das Laden von E-Fahrzeugen wächst dynamisch, da die Zahl der Ladepunkte weltweit um 65 Prozent gestiegen ist, so die Studie. Insgesamt soll die Ladeinfrastruktur in vielen Ländern dennoch zu langsam ausgebaut werden – beziehungsweise gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern. Wo stark nachgebessert wurde, ist im Bereich der Schnelllader, vor allem in Deutschland und Frankreich. 81 Prozent der Verbraucher:innen gaben in den Brancheninterviews an: Das Laden sei in den vergangenen sechs Monaten einfacher geworden. Per Umfrage befragt wurden 16.000 Teilnehmer:innen aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika sowie dem Nahen Osten.

Es herrscht ein Aufwärtstrend im Komfort der Aufladung von E-Autos an öffentlichen Ladesäulen. © Roland Berger
Es herrscht ein Aufwärtstrend im Komfort der Aufladung von E-Autos an öffentlichen Ladesäulen. © Roland Berger

EV Charging Index und globale E-Wachstumsmärkte

Der EV Charging Index will die Bereitschaft eines Landes bewerten, den E-Mobilitätssektor weiter auszubauen – einschließlich Netzabdeckung, Kundenzufriedenheit und allgemeine EV-Trends. China bleibt dabei Spitzenreiter mit einem hohen Wert von 82 – obwohl dieser seit 2023 stagniert, gefolgt von den USA und Deutschland mit jeweils 70 Punkten. Die Niederlande, Frankreich und das Vereinigte Königreich erzielen einen Score von 69. Südkorea (67) und Norwegen (64) befinden sich ebenso am Wachstumspfad. In vielen Ländern, wie zum Beispiel in Südostasien und im Nahen Osten, haben sich die Werte verbessert, andere stagnieren jedoch auf hohem Niveau.

Leading E-Nations nach China

Die zweitplatzierten führenden EV-Länder USA, Deutschland, Niederlande, Frankreich und UK verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresindex eine Stagnation oder sogar Punktverluste. In Deutschland ist der Anteil der Neuzulassungen für E-Fahrzeuge 2023 von 37 auf 26 Prozent gesunken. Grund dafür seien hohe Stromkosten, die Inflation, aber auch die Reduktion der staatlichen Kaufzuschüsse für E-Autos. Viele Länder fördern aktuell nicht mehr den E-Fahrzeugkauf selbst, sondern eher den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Kurzum: Das globale Wachstum hält an, obwohl sich das Tempo insgesamt verlangsamt hat.

Unterschiedliche Strategien der Länder und Automobilhersteller

„Reife Märkte wie Deutschland reduzieren finanzielle Kaufanreize oder streichen sie komplett, während weniger reife Märkte, zum Beispiel in Südeuropa, den Ausbau der Infrastruktur und den Verkauf von E-Fahrzeugen mit Förderungen vorantreiben. Auch bei den Automobilherstellern sind die Strategien unterschiedlich: Einige Original Equipment Manufcaturers (OEMs) setzen auf neue rein elektrische Plattformen, während andere wieder zu Plug-in-Hybriden zurückkehren. Generell bremsend auf die Branche wirken die schleppenden Fortschritte in Richtung Kostenparität zwischen Verbrennern und Elektrofahrzeugen“, so Stefan Riederle, Automotive-Experte und Partner bei der Strategieberatung Roland Berger.

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