Marktbewegungen

Erste Wellen an Fire Sales fluten durch deutsche und französische Startup-Sektoren

Station F, Startup-Hub in Paris. © Rames Quinerie auf Unsplash
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2023 ist für viele Startups kein gutes Jahr – das ist kein Geheimnis. Neue Zahlen aus Frankreich, dem zweit größten Startup-Markt in Europa, zeigen nun, dass in Frankreich ein Ausverkauf eingesetzt hat. Dem M&A-Beratungsunternehmen Avolta zufolge wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2023 201 Unternehmensverkäufe in Frankreich verzeichnet, das entspricht einem Anstieg um fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Doch die meisten Deals sind als so genannte „Fire Sales“ zu werten.

Denn der Gesamtwert aller Übernahme-Deals in der Höhe von 738 Mio. Euro liegt um satte 71 Prozent unter den 184 Deals, die im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen wurden. Die durchschnittliche Transaktionsgröße ist laut Avolta von 40 Mio. auf 10 Mio. Euro gesunken. Offenbar ist es so, dass viele Startups, die 2021 noch große Summen raisen konnten, nun am Ende des Runways angekommen sind, und keine Anschlussfinanzierungen mehr finden. Anstatt zusperren zu müssen, versuchen nun viele, an Mitbewerber:innen und größere Unternehmen zu verkaufen. Und das gelingt oft nur durch eine massive Abwertung der Startups.

„Die Unternehmen haben Geld verbrannt, sie haben Geld für Marketing ausgegeben, sie haben viel Personal eingestellt, sie haben schlechte Entscheidungen getroffen, sie haben große Büros gekauft, und heute stehen sie vor einem Modell, das nicht nachhaltig ist. Sie brauchen immer noch Geld, aber niemand kann sie mehr unterstützen, also ist es ein Ausverkauf“, erklärt Olivier Saint-Marc, Senior Analyst bei der M&A-Beratungsfirma Avolta, gegenüber Sifted. Für die Investor:innen dieser Startups ist das bitter, weil sie oft zu viel höheren Bewertungen investiert haben. Währenddessen ist diese Situation für jene Firmen, die noch Cash haben, spannend – immerhin können sie Konkurrenten zu Schnäppchenpreisen vom Markt kaufen und dann Kund:innen, Mitarbeiter:innen und/oder IP übernehmen.

Das ist noch keine echte Startup-Pleitewelle, aber es kann noch eine werden

Frankreich liegt in den Startup-Rankings innerhalb Europas meist sehr gut. Im Ranking der Startup Heatmap Europe kommt Paris auf Platz 4 hinter London, Berlin und Amsterdam; und Frankreich selbst liegt dem State of European Tech Report zufolge zum Halbjahr 2023 zwar nach wie vor an zweiter Stelle hinter Großbritannien, was Investments angeht. Jedoch ist das investierte Kapital in die Tech-Branche 2023 im Vergleich zu 2022 bereits um 55 Prozent eingebrochen. Auch in Großbritannien oder Deutschland sind die Finanzierungssummen weit unter den Ausnahmejahren 2021 und 2022.

Auch in Deutschland gab es zuletzt Berichte aus der Fintech-Szene, dass eine Welle an Fire Sales gestartet hat. „Eine ganze Reihe an mittelgroßen Finanz-Startups sucht gerade unter Konkurrenten oder Banken nach Käufern“, schreibt FinanceFWD. Als Beispiele werden Luko (InsurTech), Passbase (Identity) oder Friday Finance (Multi-Banking) genannt, die allesamt deutlich unter vormaliger bewertung verkauft worden sein sollen.

Schlechter Ausblick: Berliner Fintech Friday Finance an Mitbewerber Pliant verkauft

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