Alexander Bitsche

Founder der Woche: Per Bootstrapping zum Online-Gutschein-Riesen

Alexander Bitsche, CEO von Webgears © Webgears
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Mit digitalen Gutscheinen hat es das Vorarlberger Startup Webgears zu einer beeindruckenden Reihe von Erfolgen geschafft. So nutzen große Nachrichten-Portale wie Welt.de, Bild.de, The Sun, CNET, Glamour UK oder The Daily Beast die Plattform der Jungfirma, um Kund:innen Gutscheine anzubieten. Außerdem nutzen täglich etwa 330.000 Menschen die Webgears-Dienste.

In dieser Woche kam ein weiterer Erfolg dazu: Das Jungunternehmen hat den deutschen Mitbewerber Sparheld International, der zu Axel Springer gehörte, übernommen (Trending Topics berichtete). Wegen all dieser eindrucksvollen Leistungen, die alle ohne große Investor:innen erreicht wurden, ist Mitgründer Alexander Bitsche unser „Founder der Woche“.

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„Büro im Stock über der Großmutter“

Den Start hat Webgears schon im Jahr 2010 hingelegt. Gegründet hat die Jungfirma Bitsche gemeinsam mit Daniel Ender und Tobias Klien. Heute ist nur noch Bitsche selbst am operativen Geschäft beteiligt und leitet das Unternehmen mit Co-CEO Christoph von Bülow. In der Zwischenzeit hat sich bei Webgears viel verändert, auch wenn die Grundidee immer gleich blieb. „Wir folgten von Anfang an dem Grundsatz, dass wir Menschen dabei helfen wollen, Geld zu sparen. Den E-Commerce haben wir dann als vielversprechendes Feld entdeckt“, so Bitsche.

Bevor sie Webgears gründeten, hatten die drei Founder bereits Erfahrung im E-Commerce dank ihrer Schnäppchen-Website Preisjäger, die sie 2016 verkauft haben. Mit ihrem neuen Startup waren die drei vor allem zu Anfang noch sehr vorsichtig. „Wir haben darauf geachtet, keine zu hohen Kosten entstehen zu lassen. So fand sich unser Büro damals im Stock über der Wohnung von Daniels Großmutter“, erzählt Alexander Bitsche.

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Webgears musste sich oft neu erfinden

Bis heute hat sich das Unternehmen durch Boostrapping und ohne die Hilfe von Investor:innen durchgeschlagen. Das war für die Firma nicht immer leicht, wie Bitsche bezeugen kann. „Wir mussten uns dauernd selbst neu erfinden, denn E-Commerce ist ein hartes Umfeld mit vielen starken Playern.“ So hatte Webgears den Fokus zuerst auf Gutscheine für Online-Händler gelegt. Doch seit 2018 bietet die Firma seine Plattform als White-Label-Lösung an, die vor allem viele Medienhäuser nutzen.

Durch strategische Partner konnte Webgears nach Großbritannien expandieren. Österreich ist nicht der wichtigste Markt für das Jungunternehmen, viel mehr Umsatz macht es in Deutschland, Großbritannien und den USA. „Zwischenzeitlich waren wir in zehn Ländern in sechs verschiedenen Sprachen aktiv. Dann kam jedoch die Erkenntnis, dass wir uns damit ein bisschen zu viel vorgenommen und unseren Fokus verloren hatten. Dann haben wir das Geschäft aktiv zurückgestutzt und uns auf fünf europäische Länder und die USA beschränkt“, so Bitsche.

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Großes Wachstum ohne Finanzierungsrunden

2017 sind Bitsches Gründerkollegen operativ ausgestiegen. Neben ihm ist mittlerweile auch nur noch Daniel Ender Anteilshaber an der Firma. Auch heute ist Webgears noch eher klein aufgestellt, doch mit der Übernahme von Sparheld steht ein starkes Wachstum bevor. „Es handelt sich um unser erstes Investment in dieser Größenordnung. Wir haben es geschafft, den Deal in nicht einmal zwei Monaten auszuhandeln, was sehr intensiv war“, so der Founder der Woche.

Mit Sparheld will Webgears vor allem sein Geschäft auf den französischen Markt ausweiten. Die größere Reichweite soll auch den Umsatz steigern, in den nächsten fünf Jahren soll dieser um ein Vielfaches wachsen. Dennoch hat die Jungfirma laut Bitsche kein Interesse daran, an die Börse zu gehen. Auch eine Finanzierungsrunde steht momentan weiterhin nicht auf dem Plan. Vielmehr will Bitsche das Team weiterentwickeln und seine Gewinne weiter reinvestieren. Ebenfalls geplant sind neue Produkte im Bereich E-Commerce.

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