Donauinselfest?? Nein, 2015 wurde viel öfter nach Sex, Porno oder Facebook gegoogelt

Wenn man sich die Berichterstattung rund um den von Google herausgegebenen Jahresrückblick ansieht, könnte man den Fehler machen, zu glauben, dass das meist gesuchte in Österreich 2015 das Wort „Donauinselfest“ war, gefolgt von „Sonnenfinsternis“, „iPhone 6S“, „Wien-Wahl“ und „Paris“. Das stimmt natürlich nicht. Denn dabei handelt es sich lediglich um „trending terms“, also um Suchbegriffe, die dieses Jahr am stärksten gestiegen sind, wie Google in einer Aussendung selbst festhält.
Mit dem Tool Google Trends lässt sich sehr einfach feststellen, welche Suchanfragen wirklich am häufigsten in Österreich in das Suchfeld eingetippt worden sind. Und da sieht das Ranking schon ganz anders aus: Nach „Sex“, „Porno“, „Facebook“ oder „Google“ ist 2015 wenig überraschend viel häufiger gegoogelt worden als nach Donauinselfest, wie dieses Chart zeigt:
Hat sich Google vergoogelt?
Auch das Ranking (1. Donauinselfest, 2. Sonnenfinsternis, 3. iPhone 6S, 4. Wien-Wahl, 5. Paris, 6. Ena Kadic, 7. Song Contest, 8. Charlie Hebdo, 9. Germany’s Next Top Model 10. Pegida), das Google herausgegeben hat, ist nicht ganz schlüssig. Denn wie Google Trends zeigt, gab es zu den Begriffen „Sonnenfinsternis“, „Paris“ und „Song Contest“ mehr Suchanfragen als zu „Donauinselfest“:
Zu guter Letzt ist noch anzumerken, dass „Donauinselfest“ 2015 auch nicht unbedingt „trending“ war. Denn in den Vorjahren (mit Google Trends kann man bis 2004 zurückblicken) gab es fast immer mehr Suchanfragen zu „Donauinselfest“ als 2015, wie dieses Chart zeigt: