Klage

Google zahlt 392 Millionen Dollar in US-Streit um Standortbestimmung

© Solen Feyissa
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Der US-Tech-Gigant Google muss in den USA wegen einer Klage 392 Millionen Dollar an insgesamt 40 Bundesstaaten zahlen. Es geht bei dem Rechtsstreit speziell um die Standortbestimmung der Dienste. Laut t3n heißt es in der Klage, dass der Konzern den Standort der Nutzer:innen weiterhin trackt, auch wenn diese die Funktion eigentlich ausgeschaltet haben. Google verspricht, die Funktion Anfang kommenden Jahres deutlich transparenter zu gestalten.

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„Profit über Privatsphäre“

„Seit Jahren hat Google den Profit über die Privatsphäre seiner Nutzer:innen gestellt“, sagte Generalstaatsanwältin Ellen Rosenblum in einem Statement. „Sie waren schlau und betrügerisch. Die Verbraucher:innen dachten, sie hätten ihre Standortverfolgungsfunktionen deaktiviert, aber das Unternehmen zeichnete weiterhin heimlich ihre Bewegungen auf und nutzte diese Informationen für Werbetreibende.“

Mit den Standortdaten erstellt Google Nutzerprofile basierend auf den Orten, die User:innen besuchen. So kann das Unternehmen Routinen und Interessen der Nutzer:innen erkennen, für die Werbetreibende wiederum gezielt Anzeigen schalten können. Deshalb sind die Standortdaten für den Konzern viel wert. Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge hat das Unternehmen gegen staatliche Verbraucherschutzgesetze verstoßen, indem es mindestens seit 2014 über seine Standortverfolgungspraktiken irregeführt hat. Der Standortverlauf ist eigentlich standardmäßig deaktiviert und wird nur aktiv, wenn User:innen ihn einschalten.

Schwedische Preisvergleichsseite PriceRunner verklagt Google auf 2,1 Milliarden Euro

Google muss mehr Transparenz zeigen

Der erzielte Vergleich beinhaltet nicht nur die Zahlung in Höhe von 392 Millionen Dollar, sondern auch mehr Transparenz von Google. Der Konzern muss nun zusätzliche Informationen für Anwender:innen anzeigen, wenn sie standortbezogene Einstellungen ein- oder ausschalten. Dazu sollen Informationen zur Standortverfolgung sichtbarer gemacht werden. Ebenfalls soll eine neue Webseite entstehen, die detaillierte Informationen über die Arten von Standortdaten enthält, die erfasst und wie sie verwendet werden.

Immer wieder gibt es mehr oder weniger große Klagen gegen den Suchmaschinen-Giganten. Es handelt sich hierbei nicht einmal um den ersten Rechtsstreit in diesem Jahr. Im Februar verklagte die schwedische Preisvergleichsseite PriceRunner den US-Konzern beispielsweise auf 2,1 Milliarden Euro. Der Vorwurf war hier, dass Google gegen das Kartellrecht verstoßen haben soll, indem er sein eigenes Shopping-Vergleichsprodukt bevorzugt hat (wir berichteten). Doch die meisten größeren Klagen stammen aus der EU, während sie eigentlich in den USA relativ selten sind.

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