Nach Massenkündigungen

Recruiting-Experte: „Der Markt saugt gekündigte Tech-Fachkräfte sofort wieder auf“

We want you. © Nick Fewings on Unsplash
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Es sind mittlerweile mindestens 40.000 Menschen, die 2022 ihren Job im Tech-Sektor verloren haben. Klarna, Coinbase, Crypto.com, Cazoo, Getir, Gorillas und viele andere: Hunderte Unternehmen in den USA, Europa und Asien haben dieses Jahr wegen der drohenden Rezession und dem Einbruch am Tech- und Krypto-Markt mit Massenkündigungen reagiert. Noch ist nicht absehbar, ob es in den nächsten Monaten so weitergehen wird – die Stimmung in der Wirtschaft ist jedenfalls keine gute (mehr dazu hier).

Doch aller Voraussicht nach werden diese zehntausenden Menschen nicht lange arbeitslos bleiben. Denn zwar sind Massenkündigungen medial sehr präsent und zeichnen ein düsteres Bild vom Job-Markt – verbergen aber auch den Blick auf die vielen anderen Unternehmen, die weiterhin Fachkräfte suchen.

© Layoffs.fyi
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Neue Chancen am Job-Markt

„Vor allem die Firmen, die auf Pump finanziert waren und hohe Zukunftsbewertungen aufgerufen haben, trifft es jetzt stark. Jene, die in einem stabilen Markt sind, weiter ihr Geschäft machen und gut durchfinanziert sind, haben jetzt viele Chancen am Job-Markt“, sagt der Recruiting-Experte Thomas Kohler. Nach seiner Zeit als HR-Profi bei den Scale-ups Tier Mobility und ready2order hat er mit Mitgründerin Mina Golesorkhi das neue Unternehmen pplwise ins Leben gerufen. Dieses hilft schnell wachsenden Unternehmen dabei, schnell viele neue Mitarbeiter:innen am Markt zu finden und anzustellen.

„Viele Talente, die freigesetzt wurden, finden sehr schnell einen neuen Job. Der Markt saugt gekündigte Tech-Fachkräfte sofort wieder auf“, sagt Kohler. Er und sein Team verweisen auf die mehr als 10.000 offenen Stellen, die alleine die Top 50 Unicorns in Europa aktuell via Linkedin ausgeschrieben haben. „Das sind jetzt die Gewinner:innen.“

Nach dem ersten Schock, als die Massenkündigungen im Mai 2022 so richtig los gingen, scheint sich der Markt jetzt einzupendeln. Die Meldung, dass eines der führenden Fintechs in Europa, das 2020 und 2021 enorm stark wuchs (Klarna), 700 der insgesamt 7.000 Mitarbeiter:innen gehen müssen, hat für sehr viel Aufregung gesorgt. Reagiert wurde aber auch gleich: Eine Liste mit den freigesetzten Talenten wurde sofort via Linkedin verbreitet. Sogar Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski selbst teilte die Liste – mit der Bitte, den Personen Jobs anzubieten.

„Top-Talente genauso schwer zu bekommen wie vorher“

„In der Krise wird es Firmen mit starker IP und ohne überzogener Bewertung, weder an Kapital noch an Wachstum fehlen, im Gegenteil: die Akquisition von Talenten fällt durch die zahlreichen Freisetzungen am Markt bereits leichter als Ende 2021“, sagt etwa Berthold Baurek-Karlic von Venionaire, der unter anderem Blockpit oder Eloop zu seinem Portfolio zählt. Ähnliches berichtet aktuell auch Nikolaus Futter, Präsident der Austrian Angel Investors Association, aktuell vom Startup-Markt: „Dort wo gesucht wird, sind wir über jede Fachkraft, die wir auftreiben können, froh.“

Wenn sich nun der Job-Markt zu drehen beginnt, stellt sich für Arbeitgeber:innen auch die Frage: Soll oder muss man die Benefits der vergangenen Jahre („Work from anywhere“, „4 Tage Woche“, „unbegrenzter Urlaub“ usw.) als Unternehmen weiterhin anbieten? Kohler von pplwise meint: „Ja. Das bleibt gleich. Wenn eine Firma es nicht anbietet, dann gibt es immer eine andere, die die Benefits hat“, sagt der HR-Experte. „Die Top-Talente sind genauso schwer zu bekommen wie vorher. Sie haben halt nicht mehr die Auswahl zwischen 20 Firmen, sondern zwischen 10.“

„Rezession im Anmarsch“: Fintech Klarna mit Massenkündigungen vor Downround

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