ihobzeit.at: Mühlviertler gründen Plattform zur Nachbarschaftshilfe
Private Initiativen in der Coronakrise gibt es mittlerweile einige. In Oberösterreich, wo einzelne Bezirke besonders stark vom Coronavirus betroffen sind, hilft man sich nun gegenseitig über eine neue Plattform. ihobzeit.at wurde von drei jungen Mühlviertlern ins Leben gerufen. „Die Webseite soll eine Grundlage dafür sein, uns gegenseitig zu helfen“, erklären die Macher. Wer Zeit hat, trägt sich einfach ein – und wer Hilfe braucht, ebenso.
ihobzeit: Hilfe, wo sie nötig ist
„Gerade in der aktuellen Zeit ist es wichtig, dass wir zusammenhalten und das Beste aus der Situation machen. Alter, Geschlecht, Herkunft, Firma oder Privatperson – all das spielt hierbei keine Rolle. Jeder kann etwas dazu beitragen, dass wir unsere Lage ein kleines bisschen verbessern und das vielleicht auch später so beibehalten“, erklärt Simon Haidinger, Mitinitiator des Projekts. Die Domain registrierte er bereits im Vorjahr.
Eine Vorsehung? „Ich fand den Namen genial gut und dachte mir, für irgendwas wird er irgendwann schon gut sein“, erinnert sich Haidinger zurück. Vor rund zwei Wochen beim Morgenkaffee kam ihm dann die Idee für ihobzeit.at. „Auch wenn es schon diverse FB-Nachbarschaftshilfegruppen gibt, wollten wir diese Daten zentralisiert sammeln und übersichtlich darstellen“, erklärt Haidinger.
Dreifacher Einsatz
Stefan Stanzel, selbstständiger Informatiker, Trainer und Speaker und Veronika Glocker, selbstständige Grafikerin, „waren sofort Feuer und Flamme“ für die Idee. Stanzel kümmert sich um den Bereich „Sales“ und die Abwicklung im Hintergrund, Haidinger programmiert und Veronika Glocker kümmerte sich um die grafische Gestaltung. So entstand innerhalb weniger Tage die Plattform. Das Prinzip ist rasch erklärt: In drei Kategorien tragen NutzerInnen ein, ob sie „zweng“, also zu wenig, haben, „zvü“, also teilen wollen, oder Fahrten geplant haben. Wer registriert ist, sieht die Kontaktdaten der jeweiligen Person und kann sich einfach vernetzen. „Mit den Daten passiert nichts, wir nutzen lediglich die Analytics-Daten von Google“, sollten Datenschützer beruhigt sein.
Skalierung bereits geplant
Aktuell seien rund 100 Nutzerinnen und Nutzer registriert, Tendenz steigend, erklären die Macher. Angeboten werden verschiedenste Hilfestellungen, vom Spaziergehen mit dem Hund über Einkaufshilfe bis hin zu Babysitten oder Online-Lernhilfe. Die nächsten Schritte sind bereits geplant. Haidinger: „Wir wollen die Community skalieren. Spanien, Deutschland, England und weitere Länder sollen in absehbarer Zeit verfügbar sein“. Und langfristig? Haidinger: „Es soll auch nach der Coronakrise mit ihobzeit.at weitergehen. Wir haben das ‚Miteinander‘ verlernt und die Plattform soll wieder einen Anstoß dazu geben“.
+++Corona-Apps werden wie Masken Teil der neuen Normalität+++
Mit Hilfma hat das Wiener Startup timebite zuletzt ein ähnliches Konzept gezeigt. In der App können Nutzer ebenfalls angeben, was man benötigt wird. Andere Nutzer können so herausfinden, ob jemand in ihrer Nähe Hilfe braucht.