Der Underdog

iTranslate: Apple holt Übersetzungs-App des Grazer Start-ups Sonico Mobile auf seine große Bühne

iTranslate auf der Apple Watch. © Sonico Mobile
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Als vor einigen Wochen Apple bei seiner Präsentation der neuen iPhones und des Apple-Watch-Updates einige Apps für die Computer-Uhr vor einem Millionenpublikum gezeigt hat, da wurde neben Facebook Messenger und GoPro auch der App iTranslate einige Minuten geschenkt. Die App übersetzt kurz ins Mikrofon der Uhr gesprochene Sätze in über 90 verschiedene Sprachen und macht sich im Ausland auf besondere Art nützlich: Sie erkennt anhand der Zeitzone, in welchem Land sich der Träger gerade aufhält, und liefert ihm passend zur Tageszeit Phrasen aufs Display, die er brauchen könnte – etwa in Paris „bon jour“ am Morgen und „bon soir“ am Abend.

Was kaum jemand weiß: iTranslate wird vom kleinen Grazer Start-up Sonico Mobile gemacht, das von Alexander Marktl, Gunther Marktl, Richard Marktl und Andreas Dolinsek gegründet wurde. „Wir haben gewusst, das wir potenziell vorkommen können, aber wir waren dann schon ziemlich geflasht“, sagt Alexander Marktl von Sonico Mobile zu TrendingTopics.at über die Präsenz in der großen Apple-Show. „Wir haben dafür Presse auf der ganzen Welt bekommen, und es bdeutet einen großen Schub für unsere Brand und unsere Glaubwürdigkeit.“

Profitabler Underdog mit 5 Millionen aktiven Nutzern

Dafür, dass Sonico Mobile mit iTranslate neben börsennotierten IT-Größen wie eben Facebook und GoPro bei einer Apple-Show präsentiert und außerdem in den Presseaussendungen von Apple angeführt wird, ist das Start-up in Österreich weitgehend unbekannt in der Start-up-Szene – ein echter Underdog. „Wir halten uns generell sehr im Hintergrund und stellen unser Produkt in den Vordergrund“, so Marktl.

Dabei hat Sonico Mobile doch einige spannende Zahlen vorzuweisen: Derzeit hält man bei fünf Millionen monatlich aktiven Nutzern (das ist schon allein deswegen bemerkenswert, weil andere Start-ups meistens nur Downloads oder registrierte Nutzer kommunizieren), und außerdem wirtschaftet man mit siebenstelligen Umsätzen pro Jahr „hochprofitabel“. 60 Prozent der Nutzer stammen aus den USA, und mit China und der dort immer stärkeren Apple-Präsenz wittert man einen wichtigen neuen Markt.

Sonico Mobile hat in der Vergangenheit neben iTranslate mehrere Apps herausgebracht (u.a. Languages), doch künftig will man sich voll auf die Haupt-App konzentrieren. Diese hat in der Gratis-Version zwar Werbung, doch 90 Prozent der Umsätze, so Marktl, würden über den Verkauf der Premium-App (4,99 Euro), die neben Werbefreiheit zusätzliche Funktionen bietet (Spracherkennung, unbeschränkte Übersetzungen) kommen. „Wir wollen bewusst weg von der Werbegeschichte, weil das auch immer Privacy-Themen mit sich bringt“, sagt Marktl. Eine Gratis-Version aber würde es immer geben, um möglichst viele Nutzer auf das Produkt aufmerksam machen zu können. Zwar gebe es die App auch für Android und Windows, „aber unser Fokus liegt auf der Apple-Welt, weil man hier die besten Umsätze generieren kann“, so Marktl.

Vorbild Evernote

Großes Vorbild für die kleine Firma, für die etwa zwölf Leute arbeiten, ist Evernote, weil die Firma aus einem einfachen Tool (digitale Notizen machen) ein echtes Geschäftsmodell mit zahlenden Abonnenten gebaut hätte. Die nächsten Ziele von Sonico Mobile sind zehn Millionen aktive Nutzer pro Monat und die Ausarbeitung eines Subscription-Modells. Spannend ist auch, dass das Start-up bis dato keinen Investor an Bord geholt und auch Übernahmeangebote aus dem Ausland abgelehnt hat – die Firma gehört den Gründern.

Durchsetzen muss sich Sonico Mobile gegen große Gegner, nicht zuletzt gegen Google und Microsoft, die ihre eigenen Übersetzungs-Dienste vorantreiben. Mit Apple hat man da einen wichtigen Unterstützer im Rücken. Das merkt man nicht nur am Umstand, dass der iPhone-Konzern iTranslate groß in seine Präsentation einbaut, sondern auch daran, dass das kleine „i“ im Namen der App nicht beanstandet wird.

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