VC

Kinled: Das ACH in DACH

Der britische Unternehmer Patrick Aisher führt Kinled. © Kinled
Der britische Unternehmer Patrick Aisher führt Kinled. © Kinled
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Der britische Unternehmer Patrick Aisher ist mit seiner Investment­gesellschaft Kinled immer öfter als Startup- Investor in Österreich und der Schweiz tätig. Dort sucht er keine Unicorns, sondern vielmehr FinTechs, MedTechs und BioTechs, die skalieren und wachsen können – und für die jährliche ­Dividenden keine Fremdworte sind. 

Wenn Patrick Aisher die DACH-­Region auf einer Serviette skizziert, dann erhält man einen völlig neuen Blick auf die Landschaft. Denn Aisher sieht die Schweiz (CH) und Österreich (A) als die beiden Turbo-Booster für Europas Wirtschaftsmotor Deutschland (D). Deswegen hat der britisch-österreichische Investor aus einer großen Unternehmerfamilie gleich mehrere Investment-Vehikel für Startups gebaut: Mit Mountain Labs in der Schweiz wird vorzugsweise in Fintech investiert, mit Danube Labs (ein Joint Venture zwischen dem Central European Biotech Incubator & Accelerator am Biotech-Campus der Universität Wien und dem deutschen börsennotierten Biotech-Unternehmen Evotec) geht es um BioTech.

Aisher, Sprößling einer britischen Unternehmerfamilie, hat eine große Liebe zur Schweiz und Österreich entwickelt. „Kinled ist ein Familienunternehmen, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1924 zurückreichen. Wir haben etwa Mountain Labs als Technologie-Inkubator in der Frühphase gegründet, der sich auf österreichische und Schweizer Startups konzentriert“, sagt Aisher im Interview. Er hat 1995 als Director die Kinled Holding seiner Familie übernommen. Das größte Asset war damals das Bauunternehmen Marley PLC, das seine Familie nach dem 1. Weltkrieg gründete und noch heute zu den Marktführern bei umweltfreundlicher Bedachung in Großbritannien zählt. 2022 wurde es nach mehreren Teil-Exits (u.a. an Wienerberger aus Österreich) schließlich um 565 Millionen Pfund in einem Private-Equity-Deal verkauft.

Was ein Startup braucht

Nun geht es darum, auf dem Fundament des Familien-Imperiums in die Zukunft zu investieren. „Ein Startup muss ein klares Verständnis seines Zielmarktes, ein differenziertes Wertversprechen und einen tragfähigen Plan für die Skalierung des Unternehmens vorweisen. Es muss außerdem über ein talentiertes und motiviertes Team verfügen und in der Lage sein, darzulegen, warum es glaubt, erhebliche Renditen für seine Aktionäre erzielen zu können“, so Aisher. Via Kinled und die Startup-Labs investiert er am laufenden Band. Im Portfolio von etwa 125 Firmen sind 50 Prozent der Investments im BioTech-Bereich angesiedelt, jeweils weitere etwa 25 Prozent im Bereich Digital Tech (SaaS, Marketplaces) und Fintech (v.a. Payment-Plattformen, kein Crypto!).

Realistische Ambitionen

Aber Aisher ist auch ziemlich selektiv unterwegs. Oft dauert es Jahre und mehrere Iterationen des Geschäftsmodells, bis es eine Finanzierung gibt. „Die größten Warnsignale sind für uns in der Regel unrealistische Ambitionen des Managements. Alle Unternehmen sind Menschen – und wir wollen mit Unternehmern zusammenarbeiten, die realistische Ziele erreichen und übertreffen können“, sagt er. War Aisher mit Kinled und den Startup-Labs in den vergangenen Jahren eher im Hintergrund aktiv, wird seine Präsenz in Österreich und der Schweiz zunehmend sichtbarer. Algonist, Native Waves, CheckYeti oder linx4 zählen zu seinem Portfolio, auch wurden kleinere Beträge via Speedinvest in HiHealth und Zerolens investiert. Einfacher wird das Geschäft sowohl auf der Startup- wie auch Investorenseite nicht. „Die ständig wachsende Rolle der Technologie drückt die Gewinnspannen, so dass immer hochwertigere Produkte und Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden können“, sagt Aisher. Zusätzlich gilt es, die Poly-Krise der Jahre 2020 bis 2023 zu meistern. „Wir glauben, dass Unternehmen in der Lage sein müssen, sich an alle Märkte anzupassen – und wenn sie ein schwieriges Jahr wie 2023 überstehen können, dann sind sie gut positioniert, um zu wachsen, wenn die See weniger kabbelig ist.“

Kinled

Fonds-Größe: Kinled ist kein Fonds, sondern eine Investmentgesellschaft, und ist als Partner in einer Reihe von Technologiefonds, die zwischen 20 und 225 Mio. Euro Assets under Management (AuM) haben.

Gründer & Partner: Patrick M. Aisher

Portfolio-Größe: 125 Unternehmen

Portfolio-Einhörner: Wir glauben nicht an Einhörner – das sind Fabelwesen! Wir sind eher an gesunden, umsatzstarken Unternehmen interessiert, die skalieren und wachsen können und gleichzeitig jährliche Dividenden ausschütten.

Ticket-Größen:

– Pre-Seed: 100.000 Euro

– Seed:  250.000 – 500.000 Euro

– Serie A:  1 Mio. Euro+

– Serie B:  bis zu 2,5 Mio. Euro

Verticals:

– FinTech

– BioTech

– MedTech

– Marktplätze

Pitch-Deck-Einreichung: https://mountainlabs.ch/submit-startup/

Welche 3 Startups hätten Sie gerne im Portfolio? Voliro, Fluosphera, Schwarm

Dieses Interview stammt aus unserem neuen Magazin „Founders Guide“. Das 60-seitige Magazin steht hier kostenlos zum Download parat.

Fund F: Power Girls im Boys Club

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen