Klimakrise kostet jährlich hunderten Menschen in Österreich das Leben
Nicht nur das Coronavirus, auch die Klimakrise kostet Leben. Darauf wies zuletzt Gesundheitsminister Rudi Anschober (Die Grünen) mit aktuellen Zahlen aus Österreich hin. Demnach gebe es aufgrund der Überhitzung der Erde alleine in Österreich jährlich seit 2013 durchschnittlich 500 Todesfälle. Das werde zunehmend eine Belastung für das Gesundheitssystem, hieß es im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz von Anschober und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen).
Milliardenkosten im Gesundheitssystem
Die Klimakrise sorge im Gesundheitssystem für zusätzliche Kosten in der Höhe von 2,3 Milliarden Euro jährlich, so Gewessler. Hinzu kämen Kosten in der Höhe von bis zu 10 Milliarden Euro durch Umweltkatastrophen, die auf die Veränderung des Klimas zurückzuführen sind.
Am unmittelbarsten wirke sich die Klimakrise durch Hitzewellen auf die Gesundheit aus. „Wir wissen schon jetzt, dass die Hitze-assoziierte Übersterblichkeit durch die Klimakrise mittlerweile beachtlich ist“, zitiert die APA Anschober. Betroffen seien vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen und zwar vor allem dann, wenn sie in großen Städten leben. In Großstädten bilden sich rascher großflächige Hitzeinseln an Orten, die kaum begrünt werden können. Für Risikogruppen will Anschober künftig eigene Schutzmaßnahmen während Hitzewellen.
Neue Krankheiten, Pollen
Anschober wies auch darauf hin, das die Veränderung des Klimas neue Infektionskrankheiten nach Österreich bringen könnte. Insekten, die bisher nur in den Tropen heimisch waren, könnten Krankheiten wie das Denguefieber oder das West Nil Virus bis nach Österreich bringen. Eine 2018 von der Akademie der Wissenschaften veröffentliche Studie wies zudem darauf hin, dass die Belastung durch (neue) Pollen und damit verbundene Allergien steigen werden.
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