Analyst:innen

Microsoft hat die erste Schlacht gewonnen. Aber Google könnte KI-Krieg gewinnen.

Sundar Pichai von Google und Satya Nadella von Microsoft. © Techlearn easy / Heisenberg Media (CC BY 2.0 via Flickr)
Sundar Pichai von Google und Satya Nadella von Microsoft. © Techlearn easy / Heisenberg Media (CC BY 2.0 via Flickr)
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Es ist ChatGPT gegen Bard, Redmond gegen Mountain View, Microsoft gegen Google. Bislang schwelte der KI-Krieg zwischen den ewigen Erzrivalen, jetzt ist er voll ausgebrochen. Rund um den ChatGPT-Hype versuchten sich die beiden Software-Riesen diese Woche im Tagesrhythmus mit immer neuen Ankündigungen zu ihren AI-Chatbots zu übertrumpfen. Während aber Bard, das auf Googles LaMDA basiert, noch auf sich warten lässt, kommen die ersten Bing- und Edge-Nutzer:innen bereits in den Genuss, ChatGPT verwenden zu können.

1:0 für Microsoft also. Die etwa 11 Milliarden Dollar, die in ChatGPT-Macher OpenAI bisher investiert wurden, haben sich bisher also ausgezahlt, zudem OpenAI ja mittlerweile exklusiv in der Microsoft-Cloud Azure läuft. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, wie es so schön heißt. Denn Analyst:innen der Bank of America (BoA) meinen, dass der große Gegenangriff von Google erst kommt – und die verunglückte „Bard“-Ankündigung nur ein Vorgeplänkel war.

„Wir glauben, dass die große Enthüllung von Google noch bevorsteht, die wir in Wochen und nicht Monaten erwarten“, heißt es seitens der BoA-Analyst:innen. Klar sei: „Google bereitet sich seit Jahren auf KI vor. Trotz der Enttäuschung über die Presseveranstaltung in Paris sind wir der Meinung, dass Google wahrscheinlich über eine überlegene KI-Technologie für die Suche verfügt, oder zumindest über bessere Daten, um bessere Ergebnisse zu erzielen.“ Google hat sich bereits 2019, also vor vier Jahren, selbst zur „AI First“-Firma ernannt, LaMDA gibt es seit spätestens 2021 in einer funktionierenden Version.

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Google kann den KI-Turbo noch aufdrehen

Deswegen bleibt erst abzuwarten, wie weit Microsoft mit ChatGPT in der Integration in Bing, Edge und später wohl auch Word, Excel oder PowerPoint kommt. Google hat im Web eine viel größere Reichweite: bei Search sind es etwa 90 Prozent Marktanteil, beim Chrome-Browser 65 Prozent, bei mobilen Betriebssystemen via Android etwa 70 Prozent Marktanteil. Wenn da überall Bard ausgerollt wird, dann haben mit einem Schlag Milliarden User Zugang zu Googles KI-Technologien.

Zwar boomt ChatGPT – es dauerte nur wenige Wochen bis zu 100 Mio. Usern – doch bislang hat das Google nicht geschadet. „Wir haben von den Bedenken der Investoren hinsichtlich des Marktanteils von Google bei der Suche und der Rechenkosten gehört, obwohl uns keine Verschiebung des Suchverkehrs oder eine Verlangsamung der Ausgaben für die Google-Suche seit dem Start von ChatGPT vor etwas mehr als zwei Monaten bekannt ist“, so die BoA-Analyst:innen. Vermutlich sind erst mittelfristig und langfristig Effekte zu bemerken – und bis dahin kann Google mit eigenen Services auf den Markt kommen.

Einen spannenden Faktor gibt es in dem Google-Microsoft-Kampf übrigens: Apple. Google bezahlt dem iKonzern 2021 etwa 15 Milliarden Dollar, damit die Suchmaschine auf iPhone, iPad und Mac vorinstalliert ist. Apple hat bei Smartphones einen Marktanteil von etwa 27 Prozent, bei Browsern mit Safari einen Marktanteil von etwa 13 Prozent. Wenn nun theoretisch Microsoft sich mit einem Mega-Deal den Zugang zu Apple-Nutzer:innen sichert, dann würde sich das Blatt doch deutlich gegen Google wenden. Es bleibt spannend.

Google: Der KI-Konter gegen Microsoft und ChatGPT

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