Umwelt

Mikroplastik in der Meeresluft vor Norwegen nachgewiesen

Meer: CO2 muss entzogen werden © Ant Rozetsky on Unsplash
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Meeresluft wird oft als belebend und gesund beschrieben. Menschen suchen nicht um sonst oftmals aus gesundheitlichen Gründen Küstenregionen auf. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass die Luftqualität durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann, einschließlich Umweltverschmutzung und Schadstoffen, die sich auch in der Meeresluft befinden können. Passend dazu haben Wissenschaftler:innen kürzlich Mikroplastikpartikel in der Luft entlang der norwegischen Küste entdeckt.

Das Forscherteam aus Deutschland und Norwegen wollte herausfinden, wie rein unsere Meeresluft noch ist und entnahm mehrere Luftproben entlang der norwegischen Küste bis hin zum abgelegenen Arktisgebiet. Die Ergebnisse, die in der wissenschaftlichen Open-Access-Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurden, enthüllen, dass Mikroplastik allgegenwärtiger ist als erhofft, selbst in den abgeschiedensten polaren Regionen des Planeten.

Besorgniserregende Mischung aus verschiedenen Mikroplastikarten

An Bord ihres Forschungsschiffs konnten sie zwölf Meter über der Meeresoberfläche Plastikpartikel ausfindig machen. Zurück an Land verwendeten die Forscher:innen schließlich eine Technik namens „Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie“. Diese sollte dabei helfen, verschiedene Polymer-Typen zu identifizieren und auch zu quantifizieren. Info am Rande: Die meisten Kunststoffe sind Polymere, bei denen der Kohlenstoff für die molekulare Kettenbildung sorgt. Anschließend wurden die Proben erhitzt, sodass sie sich in Gase verwandelten, die weiter untersucht werden konnten.

Die Auswertung zeigte eine besorgniserregende Mischung aus unterschiedlichen Mikroplastikarten. In allen Proben waren Polyesterfasern zu sehen, die bekanntlich in vielen Kleidungsstücken vorhanden sind. Darüber hinaus konnten auch winzige Reifengummipartikel identifiziert werden. Die gemessenen Konzentrationen erreichten bis zu 37,5 Nanogramm pro Kubikmeter Luft.

Durch Wellenbewegungen und aufplatzenden Blasen in die Luft

Um herauszufinden, wie diese Plastikteilchen genau in die Luft gekommen waren, untersuchte das Team die Luftströmungen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass Mikroplastik in der Luft aus dem Ozean selbst stammt, denn Plastikmüll, der auf dem Meer schwimmt, ist in der Lage, durch Wellenbewegungen und aufplatzende Blasen wieder in die Luft zu gelangen.

Die Wissenschaftler:innen fanden auch Chemikalien, die typisch für Anstriche von Schiffen sind. Das legt nahe, dass auch Schiffe dazu beitragen, dass lackierte Oberflächen in der rauen Umgebung des offenen Ozeans verwittern.

Plastikabfall reduzieren für reine Luft

Die neuen Erkenntnisse bieten einen Einblick in die sehr wahrscheinliche Präsenz von Mikroplastik in der Atmosphäre weltweit. Von belebten Küsten bis zu abgelegenen Arktisgebieten. Um diese Umweltbelastung zu reduzieren, ist es wichtig, die Produktion von Plastikabfällen zu verringern und Recyclingmethoden zu verbessern. Einzelpersonen können den Einsatz von Einwegkunststoffen reduzieren, während Unternehmen und Regierungen der Nachhaltigkeit Priorität einräumen müssen.

 

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