Coding

OpenAI kontert mit „Codex“ den Erfolg von Cursor, Lovable und Co

Codex von OpenAI. © OpenAI
Codex von OpenAI. © OpenAI
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Der Erfolg von AI-Coding-Tools wie Lovable und Cursor darf nicht unbeantwortet bleiben: Um Entwickler gezielter ansprechen zu können, hat OpenAI mit „Codex“ ein neues KI-gestütztes Werkzeug für vorgestellt. Der cloudbasierte Software-Engineering-Agent kann mehrere Aufgaben parallel bearbeiten und unterstützt Entwickler bei verschiedenen Aspekten des Programmierens. Nach „Operator“ ist es ein nächster KI-Agent, der diesmal dezidiert für Developer gedacht ist.

Codex basiert auf einer speziell für Softwareentwicklung optimierten Version des OpenAI o3-Modells. Das System wurde mittels Reinforcement Learning anhand realer Programmieraufgaben trainiert, um Code zu generieren, der menschlichem Stil ähnelt, Anweisungen präzise befolgt und iterativ Tests durchführen kann, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt wird.

Der Agent arbeitet in einer isolierten Cloud-Umgebung, die mit dem jeweiligen Repository des Nutzers vorgeladen wird. Zugriff erfolgt über die Seitenleiste in ChatGPT, wo Nutzer neue Codierungsaufgaben starten oder Fragen zum Codebase stellen können. Je nach Komplexität dauert die Bearbeitung zwischen 1 und 30 Minuten, wobei der Fortschritt in Echtzeit überwacht werden kann.

Vorteile von Codex

  1. Effizienzsteigerung: Codex kann repetitive, klar definierte Aufgaben übernehmen, wie Refactoring, Umbenennung und Testentwicklung, wodurch Entwickler sich auf komplexere Aspekte konzentrieren können.
  2. Vielseitigkeit: Das System kann neue Funktionen erstellen, Codebase-Fragen beantworten, Fehler beheben und Pull-Requests zur Überprüfung vorschlagen.
  3. Transparenz: Codex liefert nachvollziehbare Belege seiner Aktionen durch Zitierung von Terminal-Logs und Testergebnissen, was die Überprüfung erleichtert.
  4. Anpassungsfähigkeit: Über AGENTS.md-Dateien im Repository kann Codex angeleitet werden, wie der Codebase zu navigieren ist, welche Testbefehle zu verwenden sind und wie Projektstandards einzuhalten sind.
  5. Hohe Erfolgsrate: In internen Benchmarks zeigt Codex eine starke Leistung, auch ohne spezielle Konfigurationen.

Nachteile und Herausforderungen

  1. Sicherheitsbedenken: Trotz Sicherheitsmaßnahmen besteht das Risiko, dass generierter Code Schwachstellen enthält, weshalb manuelles Überprüfen vor Integration und Ausführung unerlässlich bleibt.
  2. Begrenzter Kontext: Die Effektivität hängt stark von der Qualität der Dokumentation und der Testumgebung ab.
  3. Ethische Fragen: Die Nutzung öffentlicher Codes für das Training wirft Urheberrechtsfragen auf.
  4. Potenzielle Ineffizienz: Der generierte Code kann unter Umständen nicht optimal sein und menschliche Optimierung erfordern.
  5. Zugangsbeschränkungen: Derzeit ist Codex nur für bestimmte ChatGPT-Abonnenten verfügbar (Pro, Enterprise, Team), mit geplanter Erweiterung auf Plus- und Edu-Nutzer.

Sicherheitsaspekte

OpenAI hat bei der Entwicklung von Codex besonderen Wert auf Sicherheit gelegt. Das System wurde darauf trainiert, Anfragen zur Entwicklung bösartiger Software zu erkennen und abzulehnen, während es legitime Aufgaben unterstützt. Die Ausführung findet komplett in einem isolierten Container statt, wobei der Internetzugang deaktiviert ist. Die Interaktion beschränkt sich ausschließlich auf den über GitHub-Repositories bereitgestellten Code und vorab installierte Abhängigkeiten.

Bereits vor der offiziellen Veröffentlichung nutzen technische Teams bei OpenAI Codex als Teil ihres täglichen Toolkits. Externe Tester wie Cisco, Temporal, Superhuman und Kodiak haben das System ebenfalls erprobt. Die Erfahrungen zeigen, dass Codex besonders effektiv ist für:

  • Beschleunigung der Funktionsentwicklung
  • Debugging von Problemen
  • Schreiben und Ausführen von Tests
  • Refactoring großer Codebasen
  • Unterstützung bei der Dokumentation
  • Entwicklung von Debug-Tools
  • Verbesserung der Testabdeckung

AI-Coding boomt

OpenAI Codex stellt ein wichtiges Produkt im Bereich der KI-gestützten Softwareentwicklung dar. Als leistungsstarkes Werkzeug kann es Entwicklern helfen, effizienter zu arbeiten und sich auf kreative und komplexe Aspekte der Programmierung zu konzentrieren. Dennoch bleibt menschliche Überwachung und Überprüfung unerlässlich, um die Qualität und Sicherheit des generierten Codes zu gewährleisten.

Die Strategie von OpenAI ist sicherlich, aufstrebenden Startups wie eben Lovable oder Anysphere nicht zu viel Raum zum Wachsen zu lassen. Gerüchten zufolge soll OpenAI satte drei Milliarden Dollar bezahlen, um sich Windsurf zu kaufen, das ebenfalls ein AI-Coding-Angebot (früher unter Codeium bekannt) auf den Markt gebracht hat. „Codex“ könnte mittelfristig zur neuen Heimat für Windsurf werden. Aktuell ist laut dem Analyse-Dienst SimilarWeb Lovable mit schwedischen Wurzeln am verbreitetsten, gefolgt von Cursor von Anysphere und Replit:

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