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OpenAI bringt GPT Store für 100 Mio. ChatGPT-User an den Start

OpenAI-CEO Sam Altman. © OpenAI
OpenAI-CEO Sam Altman. © OpenAI
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„Superpower on Demand“ für alle zum „Wohle der Menschheit“: Das ist die ziemlich große Verheißung, die der CEO des aktuell führenden AI-Startups Sam Altman, heute Abend auf der hauseigenen Developer-Konferenz formulierte. Der OpenAI DevDay, eine Art Schmalspurversion der großen Tech-Keynotes von Apple oder Google, brachte dazu kurz auch Microsoft-CEO Satya Nadella auf die Bühne. Auch ihm ging es wie Altman vor allem um das eine: Möglichst viele Entwickler:innen auf ChatGPT und GPT-4 einzuschwören, um aus dem AI-Tool des Jahres eine Plattform im Sinne eines App Store zu machen.

Und dazu packte Altman, einst einer der Startup-Gurus des Silicon Valley bei Y Combinator, eine volle Ladung neuer Produkte und Features für die verasammelte Entwickler:innen-Community aus. So wurde zwar nicht GPT-5 als das allerneuste Large Language Model (LLM) vorgestellt, aber immerhin „GPT-4 Turbo“ – also eine verbesserte Version des aktuellen Sprachmodells, das ChatGPT in der kostenpflichtigen Version „Plus“ sowie immer mehr weitere Anwendungen wie etwa Microsofts Such-Assistenten „Bing Chat“ antreibt.

GPT-4 Turbo kennt die Welt bis April 2023

Die bisherige Limitierung von ChatGPT kennt jede:r: Alles, was nach dem September 2021 passiert ist, hat das Modell noch nicht gelernt. Bei GPT-4 Turbo wird das besser. „GPT-4 Turbo ist leistungsfähiger und kennt das Weltgeschehen bis zum April 2023. Er verfügt über ein 128k-Kontextfenster, so dass er das Äquivalent von mehr als 300 Seiten Text in einer einzigen Eingabeaufforderung unterbringen kann. Außerdem haben wir seine Leistung optimiert, so dass wir GPT-4 Turbo zu einem dreifach günstigeren Preis für Eingabe-Token und einem zweifach günstigeren Preis für Ausgabe-Token im Vergleich zu GPT-4 anbieten können“, heißt es dazu seitens OpenAI.

GPT-4 Turbo, das auch Bilder als Inputs versteht, stehe allen zahlenden Entwickler:innen zum Testen zur Verfügung, eine „stabile, produktionsreife“ Version soll dann in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Auch für den Bild-Generator Dall-E 3 und die Spracherkennungs-Software Whisper v3 wurden kleinere Neuigkeiten hinsichtlich verfügbarer APIs verkündet.

Ebenfalls beachtenswert: Ähnlich wie bereits Microsoft und Google will OpenAI seine Kund:innen künftig vor Copyright-Klagen schützen. Wie bereits mehrmals berichtet, sind Anbieter:innen wie OpenAI oder Stability AI bereits mehrfach von Content-Produzent:innen verklagt worden, weil sie mutmaßlich ihre LLMs mit den Texten, Bildern und Co. anderer Unternehmen trainiert hätten. Diesen Schrecken will nun auch OpenAI nehmen. Wir führen „Copyright Shield“ ein – wir werden nun einspringen und unsere Kunden verteidigen und die anfallenden Kosten übernehmen, wenn Sie rechtliche Ansprüche wegen Urheberrechtsverletzungen geltend machen. Dies gilt für allgemein verfügbare Funktionen von ChatGPT Enterprise und unserer Entwicklerplattform“, heißt es seitens Altman.

AI-Entwickler:innen können eigene GPTs bauen

Die wichtigste Botschaft von Altman aber war: Nutzer:innen sollen künftig eigene GPTs bauen können, und zwar ohne Programmierkenntnisse. „GPTs sind eine neue Möglichkeit für jede:n, eine maßgeschneiderte Version von ChatGPT zu erstellen, um im täglichen Leben, bei bestimmten Aufgaben, bei der Arbeit oder zu Hause hilfreicher zu sein – und diese Erstellung dann mit anderen zu teilen. GPTs können zum Beispiel dabei helfen, die Regeln eines beliebigen Brettspiels zu lernen, Ihren Kindern Mathe beizubringen oder Aufkleber zu gestalten“, heißt es seitens des Unternehmens. „Jeder kann ganz einfach sein eigenes GPT erstellen – es ist kein Programmieren erforderlich. Sie können sie für sich selbst, nur für den internen Gebrauch in Ihrem Unternehmen oder für alle erstellen. Die Erstellung eines GPTs ist so einfach, wie eine Unterhaltung zu beginnen, ihm Anweisungen und zusätzliches Wissen zu geben und auszuwählen, was es tun kann, z. B. im Internet suchen, Bilder erstellen oder Daten analysieren.“

Die erstellten GPTs sollen Nutzer:innen eben auch anderen zur Verfügung stellen können – und damit man diese dann auch finden kann, wird im Laufe des Monats ein eigener „GPT Store“ auf den Markt kommen. Unternehmen wie Canva oder Zapier, die unter den ersten mit eigenen GPTs sind, werden ihre Kreationen in diesem Marktplatz zur Verfügung stellen. Sie müssen aber durch OpenAI zugelassen werden und dazu Datenschutzbestimmungen erfüllen. Jene, die die GPTs zur Verfügung stellen, sollen an den Einnahmen von OpenAI (Revenue Share“) beteiligt werden – in welchem Umfang, soll aber erst später bekannt gegeben werden.

ChatGPT soll als Plattform positioniert werden, auf der andere ihre Apps aufbauen. Das sei attraktiv, denn man habe dort 100 Millionen wöchentlich aktive Nutzer:innen, und es würden weltweit rund 2 Millionen Entwickler:innen mit OpenAI-APIs arbeiten.

Keine eindeutige GPT Store-Strategie

Da aber nicht alle Unternehmen Interesse daran haben werden, ihr hauseigenen GPT-Entwicklungen anderen (Achtung, Konkurrenz) zugänglich zu machen, gibt es auch weiterhin die Möglichkeit, GPT-4 (und jetzt Turbo) in die eigenen Apps und Web-Dienste einzubinden. Eine neue Assistants API. „Die Anwendungsfälle reichen von einer auf natürlicher Sprache basierenden Datenanalyse-App, einem Programmierassistenten, einem KI-gesteuerten Urlaubsplaner, einem sprachgesteuerten DJ bis zu einer intelligenten visuellen Leinwand“, will OpenAI Unternehmen dieses neue Produkt schmackhaft machen.

Im Wissen, dass nicht alle Unternehmen ihre GPT-Anwendungen anderen zugänglich machen wollen, gibt es auch die Möglichkeit für sie, GPTs nur für interne Zwecke zu entwickeln. Kund:innen wie Amgen, Bain oder Square würden das bereits machen, Voraussetzung ist, dass eine Firma für ChatGPT Enterprise bezahlt. „Sie können nun Benutzer:innen in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit geben, ausschließlich interne GPTs ohne Code zu erstellen und sie sicher in Ihrem Arbeitsbereich zu veröffentlichen. In der Verwaltungskonsole können Sie festlegen, wie GPTs geteilt werden und ob externe GPTs innerhalb Ihres Unternehmens verwendet werden dürfen. Wie bei jeder Nutzung von ChatGPT Enterprise verwenden wir Ihre Konversationen mit GPTs nicht, um unsere Modelle zu verbessern“, heißt es seitens OpenAI.

In welche Richtung der Markt nun schwenken wird – GPTs für ChatGPT oder doch eher unabhängige Apps, die APIS von OpenAI anzapfen -, wird sich in den nächsten Monaten weisen. OpenAI ist zwar mit Partner Microsft das aktuell führende AI-Startup, jedoch schläft die Konkurrenz nicht. Konkurrenten wie Google (Bard; PaLM 2), Meta (Llama 2), Anthropic (Claude 2), InflectionAI (Pi), xAI (Grok), Cohere (Command), Mistral AI oder Aleph Alpha haben auch ihre LLMs in Stellung gebracht und rittern um ähnliche Märkte und Branchen wie OpenAI – eine spannende Aufholjagd.

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