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Rotax Lynx HySnow: Schneemobil mit Wasserstoff-Antrieb für nachhaltigere Schigebiete

Der Lynx HySnow von Rotax. © Tech&Nature
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Das Rennwochenende in Hinterstoder war nicht nur auf der Skipiste von vielen österreichischen Erfolgen geprägt. Schon am Mittwoch vor dem Rennwochenende präsentierte die Firma Rotax am Fuße der Abfahrtsstrecke das erste Schneemobil mit Wasserstoff-Antrieb, genannt „Lynx HySnow“. In Hinterstoder wurde dafür ein ganzes Ökosystem geschaffen, um das Schneemobil künftig auch mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff versorgen zu können.

Lynx HiSnow: Viele Herausforderungen

Das oberösterreichische Unternehmen Rotax ist vor allem für die Motorenherstellung bekannt, betreibt aber auch ein eigenes Kart-Team. Die Herausforderung bei diesem Fahrzeug war deutlich spezieller, erklärte uns Nigel Foxhall, Director Advanced Engineering bei BRP-Rotax, dafür bringe die Bauweise aber auch zahlreiche Vorteile. „Batterien haben eine gewisse Limitierung bei Minusgraden, bringen also nicht die entsprechende Leistung“, erklärt Foxhall, „außerdem ist das Gewicht ein riesiger Vorteil“. Batterien seien deutlich schwerer als das Wasserstoff-System des neuartigen Schneemobils.

Bei Rotax setzt man auch weiterhin auf diese Antriebsart. Wolfgang Rapberger, General Manager, weiß um das Potenzial: „Wasserstoff hat ein riesiges Potenzial, aber wir sind heute noch nicht in der Lage, dieses Potenzial gänzlich zu erfassen“. Die „Speicherbarkeit“ und die hohe Energiedichte seien große Vorteile von Wasserstoff.

 

 

Nachhaltige Wasserstoff-Produktion

Damit der gesamte Kreislauf „grün“ ist, müssen Rotax beziehungsweise die Bergbahnen natürlich auch den Wasserstoff nachhaltig produzieren. Gemeinsam mit dem Wasserstoffspezialisten HyCentA und weiteren Projektpartnern entwickelte Rotax also ein ganzheitliches Wasserstoff-Ökosystem mit Betankungsanlage in Hinterstoder. Als Wasserstoff-Tankstelle dient die Mittelstation. Die Betankung des „Lynx HySnow“ funktioniert laut dem Herstelelr unter Hochdruck, wobei der Wasserstoff gasförmig gespeichert wird. In der Brennstoffzelle kommt dieser mit Sauerstoff in Berührung, was wiederum elektrische Energie freisetzt.

„Grüner Wasserstoff bedeutet für uns, dass auch der Strom für die Elektrolyse zur Herstellung des Wasserstoffs aus Photovoltaikanlagen oder ähnlichem gewonnen wird“, erläutert Alexander Trattner, Geschäftsführer von HyCentA. Auch beim Wasserstoff-Ökosystem in Hinterstoder setze man auf nachhaltig gewonnen Wasserstoff: „Wir sehen in dieser Art von erneuerbarer Energie eindeutig die Zukunft der Mobilität.“

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Förderung durch Klima- und Energiefonds

Ähnlich sieht man das auch beim Klima- und Energiefonds, wie uns Geschäftsführerin Theresia Vogel verriet: „Ein tolles Innovationsprojekt und schön, dass es auch ein alteingesessenes Unternehmen aus Österreich ist, das hier diesen Sprung nach vorne machen kann“. Auch sie sieht „riesiges Potenzial“ in Wasserstoff, sei dieser doch speicherbar und habe eine hohe Energiedichte. Darüber hinaus habe Österreich die Möglichkeit, „die Aufbringung durch grüne Energie zu gestalten“. Rund 2,6 Millionen Euro trug der Klima- und Energiefonds bei, für ein Projekt, „dass deutlich teurer ist“. Etwa 5,5 Millionen Euro habe das gesamte Projekt ausgemacht.

Bald „null Emissionen im Schigebiet“?

Aufsichtsrats-Vorsitzender der Bergbahnen AG ist Peter Schröcksnadel. Er sieht noch weitere Herausforderungen. Der Skitourismus habe einen schlechten Ruf, was er durchaus nachvollziehen könne. Hinterstoder sieht er als Vorzeigeprojekt: „Wir haben die gesamte Energie für das Schigebiet aus der Region, regionale Wasserkraft, da sind wir autonom“. Arbeiten müsse man an den weiteren Aspekten: „Der letzte Teil, der fehlt, ist der Präparierungsbereich, also die Pistenmaschinen, wo noch fossile Brennstoffe verwendet werden. Das wollen wir jetzt mit Wasserstoff ändern“. Gelingt das, gebe es „null Emissionen im Schigebiet und jeder Schifahrer kann ohne schlechtem Gewissen kommen“. Beim Klima- und Energiefonds zeigt man sich ebenfalls optimistisch. Theresia Vogel: „Ich bin überzeugt, dass das gelingt, wenn alle Kräfte in eine Richtung gehen.“ Man müsse Österreich gemeinsam gestalten, „darum geht es, und nicht mehr“.

Lynx HySnow: Vier Jahre Entwicklung

Viereinhalb Jahre nahm die Forschung und Entwicklung des Lynx HySnow in Anspruch. Hersteller Rotax zeigte den emissionsfreien Motorschlitten als Konzeptfahrzeug. Die Basis des neuen Lynx HySnow bildet dabei der Lynx 69 Ranger Alpine, ein seit Jahren bewährtes Schneemobil. Das Fahrzeug wurde komplett umgerüstet und mit einem hochwertigen Elektroantrieb samt Wasserstoff-Brennstoffzelle ausgestattet. Der Lynx HySnow fährt nahezu geräuschlos und unabhängig von Temperaturschwankungen. Er erreicht außerdem höhere Reichweiten und eine schnellere Beschleunigung als ein herkömmlicher Elektroantrieb. Erste Einsatzmöglichkeiten des Lynx HySnow sieht Rotax vor allem im Wintertourismus.

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