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Steuer-App Taxefy macht nach 9 Monaten Stillstand wieder Lohnsteuerausgleiche

Taxefy-Gründer Aleksej Sinicyn. © Taxefy / BMF
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Es war ein verzwicktes Jahr 2023 für das Startup Taxefy, über dessen App man sich eigentlich den Lohnsteuerausgleich zurückholen konnte. Denn wie berichtet hat sich nicht nur die Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW) auf Taxefy eingeschossen, sondern gab es auch technische Probleme. Denn die Steuerdaten wurden von der Taxefy-App automatisiert an Finanz Online gesendet – und dort wurde die App dann ohne Angaben von Gründen blockiert, weil über diese viele hunderte Anträge zum Lohnsteuerausgleich eingereicht wurden.

Nun soll das Problem behoben sein. Denn Taxefy des deutschen Serienunternehmers Aleksej Sinicyn kann seit dieser Woche nach einer kräftigen Überarbeitung der App und einer Partnerschaft mit Steuerberatungskanzlei die Arbeit wieder aufnehmen. Das bedeutet konkret, dass der Rückstau von mehr als 50.000 Anträgen seit etwa Juni 2023 sowie neu eingehende Anträge von App-Nutzer:innen nun bearbeitet werden können.

„Alle bereits ausgefüllten sowie hunderte täglich neu über Taxefy eingehende Arbeitnehmerveranlagungen befinden sich in rascher und laufender Abwicklung. Alle Taxefy-Kund:innen werden derzeit über die aktuellen Neuerungen informiert und erhalten beim erneuten Öffnen der App die aktualisierte Version mitsamt der neuen AGBs“, heißt es dazu seitens Taxefy. Wer das nutzen möchte, muss den neuen AGBs zustimmen. Dann passiert folgendes: Die Steuerberater von TAX APP TXFY (so heißt der neue Partner) übermitteln die Steuererklärungen an die Finanzbehörden. Eine mögliche Steuer-Rückerstattung vom Finanzamt erfolgt direkt auf das Konto der Kund:innen. Auch muss man in der App neue KYC-Prozesse zur Identifizierung durchlaufen.

Taxefy: 50.000 Kund:innen warten auf Steuererklärung, BMF prüft weiter

Eigene Steuerberatungskanzlei gegründet

Die Steuerberatungskanzlei wurde erst Ende 2023 gegründet und dann kürzlich in TAX APP TXFY umbenannt. Sie ist eine 100-Prozent-Tochter der FAL-CON HOLDING GmbH Steuerberatungsgesellschaft aus Wien, die Zoltan Galffy und Helmut Röhle gehört und wurde offenbar nur zu dem Zweck, die Steuererklärungen der App-User einzureichen, errichtet.

Das Geschäftsmodell von Taxefy ist nämlich durchaus interessant. Das Startup stellt im Erfolgsfall 10 Prozent der Steuergutschrift in Rechnung. 10 Prozent von mehreren hunderten Millionen Euro, die sich Österreicher:innen vom Finanzamt über den Lohnsteuerausgleich (auch als Arbeitnehmerveranlagung, kurz ANV) zurückholen können, sind durchaus viel Umsatz. Bekannt ist, das Taxefy im Vorjahr die Kooperation zu Steuerkanzleien suchte.

Spannend bleibt währenddessen, wie Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW) reagieren wird. Sie warnte ihre Mitglieder vor etwa eine Jahr vor taxefy aufgrund von Kooperationsanfragen seitens des Startups an Steuerberatungskanzleien. In diesen bot Taxefy den Kanzleien an, Arbeitnehmerveranlagungen an den App-Anbieter auszulagern, weil sich diese für die Kanzleien nicht auszahlen würden. Nun hat Taxefy ganz offiziell mit der TAX APP TXFY Steuerberatungsgesellschaft mbH einen Partner – Reaktion der KSW folgt wohl.

Kammer der Steuerberater:innen warnt vor Steuer-Startup Taxefy

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