Insolvenz

Tragisches Ende für Gleam: Überreste des E-Bike-Startups für unter 100.000 Euro verkauft

Gleam Bikes: Marktstart iin der Coronavirus-Krise © Gleam
Gleam Bikes: Marktstart in der Coronavirus-Krise. © Gleam
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Es ist ein tragisches Ende für einen der einstigen Hoffnungsträger der österreichischen E-Bike-Branche: Nach der Insolvenz von Gleam Bikes rund um Gründer Mario Eibl, das sich auf elektrisch betriebene Lastenräder spezialisierte, hat es keine Rettung mehr gegeben. Wie Eibl nun auf Linkedin verkündete, wurden Assets aus der Konkursmasse, die eigentlich mehr als 600.000 Euro wert gewesen wären, nun um weniger als 100.000 Euro verkauft.

„Diese Woche wurden alle physischen Teile der Gleam Multi Use Bikes Fabrik im Wert von >600.000 Euro für <100.000 Euro gerichtlich versteigert, und gestern haben all diese Käufer das Lager in Wien innerhalb von 8 Stunden geräumt“, so Eibl. Lediglich der Geist von Gleam und ein Schild mit dem Logo blieben nun von dem Startup über – und immerhin gebe es
300 Fahrräder in den Händen von Kund:innen, die jeweils bis zu 10 Tonnen CO2/Jahr einsparen würden.

Zuletzt suchte Eibl für die Firma, an der er zehn Jahre arbeitete, noch Investor:innen. Kurzfristig wurden bis Oktober 150.000 Euro benötigt, insgesamt seien 3 Mio. Euro an Investment notwendig gewesen, um die Sache profitabel zu machen.

Gleam Bikes: Gibt es noch Rettung für das sterbende E-Bike-Startup?

Gründer bereit für einen Relaunch

„Wann und wie ein Relaunch von Gleam 2.0 stattfinden kann, weiß nur Gott“, so Eibl weiter. „Aber wie bereits erwähnt, bleibt die Blaupause bestehen. Die Marke, das geistige Eigentum und das Know-how sind nach wie vor vorhanden, und ein Relaunch ist mit dem richtigen Investitionsvolumen leicht möglich. Ich bin bereit dafür.“ Elektroleichtfahrzeuge seien „nach wie vor ein weltweit boomender Markt“ und das gestorbene Startup hätte innerhalb eines Jahres eine Kundenpipeline mit einem Umsatzpotenzial von 25 Mio. Euro aufgebaut.

Dass die Überreste des Wiener Fahrrad-Startups nun um weniger als 100.000 Euro den Besitzer wechseln, ist insofern spannend, weil das Unternehmen bei der letzten Finanzierungsrunde noch mit 9 Mio. Euro bewertet wurde. Insgesamt wurden Eil zufolge etwa 2 Mio. Euro in die Firma investiert. Der Bullwhip-Effekt, der die E-Bike-Branche in Folge von COVID mit Lieferengpässen und hoher Nachfrage traf, hat nicht nur Gleam erwischt, sondern etwa auch VanMoof.

Der Bullwhip-Effekt: Die Geißel der E-Bike-Szene

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