Nunchuk

Trucker-Proteste in Kanada: Kontroverse rund um Sperre von Krypto-Wallets

"Freedom Convoy" in Kanada © Naomi Mckinney on Unsplash
"Freedom Convoy" in Kanada © Naomi Mckinney on Unsplash
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Mehrere Wochen hat der sogenannte „Freedom Convoy“ von Lkw-Fahrer:innen in und um Kanadas Hauptstadt Ottawa den Verkehr lahmgelegt. Hintergrund der Aktion war ein Protest gegen die Corona-Politik der Regierung. Mittlerweile haben die Behörden den Konvoi laut The Guardian weitgehend aufgelöst. Jedoch ist eine Reihe von großen Kontroversen übrig geblieben. Eine davon betrifft Kryptowährungen. Denn die Regierung hat kürzlich das Einfrieren von Geldern gefordert, die über Krypto-Spenden an den Freedom Convoy gingen. Nun hat sich aber die Bitcoin-Wallet Nunchuk eingeschaltet und sagt: Es ist nicht möglich, dezentralisierte Assets einzufrieren.

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Kanada-Regierung markierte Krypto-Adressen

Letzte Woche beriefen sich die kanadische Regierung und Premierminister Justin Trudeau laut Bitcoin.com auf das Notstandsgesetz des Landes und setzten Kanadas Politik zur Terrorismusfinanzierung in Kraft, um Kryptowährungs-Spenden pauschal einzufrieren. Zwar ist es nicht möglich, dezentralisierte Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum direkt innerhalb des Netzwerks einzufrieren. Es ist jedoch möglich, bestimmte Adressen von digitalen Währungen zu markieren. Auch kann die Regierung zentralisierte Stellen wie Kryptobörsen und Zahlungsabwickler auffordern, die Gelder bei solchen Adressen einzufrieren.

Der kanadischen Regierung gelang es beispielsweise, Gofundme dazu zu bringen, die Spendensammlung des Freedom Convoy zu schließen. Außerdem kennzeichnete sie 34 Krypt0-Adressen, die angeblich mit Spenden für den Konvoi in Verbindung stehen. Berichten zufolge hat die kanadische Polizei Briefe an Banken und Krypto-Börsen geschickt und darauf bestanden, dass sie „keine Transaktionen“ mit den Adressen mehr ermöglichen.

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„Können keine Transaktionen blockieren“

Auch die Wallet Nunchuk hat nach eigenen Angaben ein solches Schreiben erhalten, schrieb jedoch dem Ontario Superior Court of Justice zurück, dass sie der Anordnung nicht nachkommen könne. „Nunchuk ist eine kollaborative Bitcoin-Wallet mit mehreren Signaturen zur Selbstverteidigung“, heißt es in dem Schreiben. „Wir sind ein Software-Anbieter, kein Sicherheits-Finanzvermittler. Unsere Software ist kostenlos verwendbar. Während sie die Privatsphäre schützt, hilft sie den Menschen, einzelne Fehlerquellen zu eliminieren und Bitcoin so sicher wie möglich zu speichern.“

Nunchuk sammle keine Informationen zur Identifizierung von Nutzer:innen, abgesehen von E-Mail-Adressen. Die Wallet habe auch keine Keys. „Die Vermögenswerte unserer User:innen können nicht gesperrt werden. Wir können keine ‚Transaktionen blockieren‘. Wir kennen das Vorhandensein, die Art, den Wert und den Standort der Vermögenswerte nicht“, so die Wallet-Anbieter. „Wenn der kanadische Dollar wertlos ist, werden wir für Sie da sein“, lautet ein Seitenhieb gegen die Regierung in dem Schreiben.

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Kraken-CEO: Sperre bei zentralisierter Börse möglich

Als dezentrale Wallet hat Nunchuk hier durchaus ein Argument, jedoch trifft das nicht auf zentrale Börsen zu, erklärt Jesse Powell, CEO der Exchange Kraken auf Twitter. „Ja, wir werden gezwungen sein, dem nachzukommen. Wenn Sie sich darüber Sorgen machen, sollten Sie Ihre Gelder nicht bei einer zentralisierten oder regulierten Depotstelle aufbewahren. Wir können Sie nicht schützen“, twitterte Powell.

Es handelt sich hierbei um eine sehr zwiespältige Kontroverse. Bitcoin und Co stehen oft in der Kritik, weil sie teilweise als ein Mittel zur Geldwäsche und Terrorfinanzierung gelten. Deswegen könnte es tatsächlich in bestimmten Fällen nötig sein, Assets einzufrieren. Andererseits gelten Krypto-Assets auch oft als ein wichtiges Tool zur Finanzierung von Protestbewegungen in autoritär regierten Staaten. Momentan gibt es auch in der EU eine Debatte über eine Identifikationspflicht bei Krypto-Assets, die zeigt, welche weitreichenden Folgen solche Eingriffe haben könnten.

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