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Unternehmerinnen bei Kogler: Das braucht es für einen grünen Neustart

Vizekanzler Werner Kogler © BKA/Wenzel
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Bis zu 17 Prozent weniger CO2 wurden während des Corona-Lockdowns weltweit verursacht. Ein internationales Forscherteam hat Daten aus 69 Ländern, 50 US-Staaten und 30 chinesischen Provinzen zusammengetragen und kam im Jahresvergleich zu diesem Ergebnis, das der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde

Und auch andere Studien lassen keinen Zweifel, so wenig CO2 haben wir schon lange nicht mehr verursacht. Doch da gibt es ein Problem: Der massive Rückgang war Maßnahmen geschuldet, die nicht beibehalten werden können. Und noch eines: Das CO2, das wir verursachen, verschwindet nicht so schnell, auch wenn es heuer halt ein bisschen weniger ist.

CO2-intensive Bereiche erleben Comeback

Der Rückgang im Verkehr an Land, beim Energieverbrauch und in der teilweise brach liegenden Industrie hatten laut den Forschern den größten Effekt. Gemeinsam machten sie 86 Prozent des CO2-Ausstoß-Rückgangs aus. Jetzt allerdings erleben alle diese Sektoren ein Comeback. Ja, müssen sie, wenn wird die Wirtschaftskrise, die auf diesen Lockdown folgt, bewältigen müssen. Es werden wieder mehr Autos und LKW fahren, Handel, Gastronomie und Industrie werden wieder mehr Energie verbrauchen. Und der strukturelle Wandel, der notwendig ist, um CO2-Emissionen in diesen Bereichen nachhaltig zu senken, wurde (bisher) kaum beschleunigt.

Fossile Energieimporte, wenig E-Autos

Österreich mag bei erneuerbarer Energie zu den Spitzenreitern gehören. Dennoch sind wir zu zwei Drittel von Stromimporten abhängig, die hauptsächlich an fossilen Energieträgern hängen. Nach wie vor bewegt sich der Anteil an E-Autos in Österreich unter einem Prozent und zuletzt sind die Verkäufe (natürlich krisenbedingt) im Jahresvergleich gesunken. Und wie die in Österreich starke Stahlindustrie im großen Stil auf saubere Energie umsatteln kann, daran wird noch geforscht.

Roundtable mit Gewessler und Kogler

Immerhin, es gibt auch ganz konkrete Ideen, wie man die Wirtschaftskrise nutzen könnte, um diesen Strukturwandel zumindest ein wenig stärker zu fördern. Einige davon haben Unternehmerinnen und Risikokapitalgeber diese Woche in einem Roundtable mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Vizekanzler Werner Kogler diskutiert.

Mehr Fläche für Erneuerbare

Windenergie-Unternehmer und Lobbyist Peter Püspök schlug dort vor, dass ÖBB und Asfinag brach liegende Freiflächen an Unternehmer verpachten, die dort Solaranlagen betreiben. Solar-Unternehmerin Cornelia Daniel schlug vor, die AUA im Austausch gegen die Staatshilfen dazu zu verpflichten, einen Solarpark betreiben zu lassen und einen langfristigen Liefervertrag abzuschließen. Beide Maßnahmen würden Arbeitsplätze schaffen und den Erneuerbaren-Ausbau vorantreiben.

Zu wenig Personal für Erneuerbare

Rexel-Chef Robert Pfarrwaller wies auch darauf hin, dass für diese Arbeitsplätze möglicherweise zu wenig qualifiziertes Personal verfügbar sein wird. Wenn es darum gehe, eine Million Dächer mit Solaranlagen auszubauen und alle Ölheizungen auszutauschen, würde es mehr Manpower brauchen. Er wünscht sich Umschulungen. Die Energiebranche war in dem Roundtable stark vertreten und alle forderten eine rasche Umsetzung des lang erwarteten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes und die Schaffung guter Rahmenbedingungen für Energiegemeinschaften.

Österreich-Image: Impact statt K. und K.

Auch die Startup-Szene war bei dem Treffen mit Vizekanzler und Klimaschutzministerin vertreten. International habe Österreich als Standort für Innovation, Technologie und Startups kein Profil, waren sich Business Angel Hansi Hansmann und Female-Founders-Mitgründerin Lisa Fassl einig. Klimaschutz und Impact Startups wären eine Chance, ein solches aufzubauen. Nebenbei: Pfarrwallner hatte die Idee, für diese Positionierung auch das Neujahrskonzert zu nutzen. „Wir müssen weg von diesem K. und K. Image“.

Dass dieser Fokus auf Klimaschutz und Impact auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist, zeige sich dadurch, dass internationale Risikokapitalfonds derzeit massiv in diesen Bereich investieren. „Warum tun sie das? Weil sie überzeugt sind, dass das in Zukunft viel Geld bringen wird“, sagt Hansmann. „So müssen wir auch denken“.

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