Vacosta: „Unsere Idee ist zu neu, um zu sagen, ob es dafür einen Markt gibt“
Wer Weine professionell verkosten will, nimmt in der Regel nur einen Schluck in den Mund. Manchmal wird dieser nach der Verkostung sogar wieder ausgespuckt. In dieser Art kann man sich zum Beispiel auf Messen durch eine große Vielfalt an Rebsorten und Winzern kosten. Gibt es gerade keine solche Veranstaltung, sind die Möglichkeiten aber eher eingeschränkt, meint Christian Lippitsch.
„Bei Winzern kann man lediglich die Weine dieses Winzers verkosten“, so der Unternehmer und IT-Profi. „Ich wollte die Vielfalt gepaart mit einer Verfügbarkeit von 24/7“. Wenige Monate nach der Idee hatte er 2017 gemeinsam mit seiner Frau Alexandra Lippitsch das Startup Vacosta aus der Taufe gehoben. Das Paar hat eine eigene Anlage entworfen, mit der unter Schutzatmosphäre (damit der Wein nicht vorzeitig „atmet“) Wein schluckweise in Glasröhrchen gefüllt wird.
Ein bis zwei Schluck von 20 verschiedenen Weinen
Startups, die Weinpakete zusammenstellen, gibt es mittlerweile einige. Vacosta sei trotzdem anders, versichert Lippitsch. Die Gebinde sind nur 0,033 Liter groß – das entspricht ein bis zwei Schluck Wein. Idealerweise kostet sich der Kunde im Zeitraum von einem Monat durch die meist 20 Proben – danach kann nicht mehr garantiert werden, dass der Wein noch genauso schmeckt wie in der Flasche. Wenn Weine dabei sind, die gut ankommen, können Kunden diese über Vacosta bestellen – geliefert werden sie dann direkt vom Winzer.
+++ 2 Minuten 2 Millionen: Die Startups, die Investoren, die Deals +++
„In der Testphase mit Family und Friends ist das sehr gut gelaufen“, sagt der Gründer. Der kleine Markt sei aber schnell erschöpft gewesen und seither kämpft das Jungunternehmen um Aufmerksamkeit. Etwa 150 Boxen hat Vacosta bisher verkauft. „Unsere Idee ist zu neu, um jetzt schon zu sagen, ob es dafür einen Markt gibt“.
Vielleicht kommen bald Gin-Pakete
Deshalb konzentriert sich das Unternehmer-Paar nun voll und ganz auf das Marketing. Zu Weihnachten sei das Geschäft nicht schlecht gelaufen, im Jänner brachen die Verkäufe wieder ein. „Wir haben gelernt, dass es im Weinhandel sehr starke saisonale Schwankungen gibt“, so Lippitsch. Um das auszugleichen, soll Vacosta auf andere Getränke ausgeweitet werden. Das Konzept könnte in Österreich beispielsweise mit Gin gut funktionieren, glaubt der Jungunternehmer.