UN-Umweltversammlung

Weltgemeinschaft berät über Eindämmung der Plastikflut

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Es ist soweit – die UN-Umweltversammlung United Nations Environment Assembly (UNEA) debattiert in der kenianischen Hauptstadt Nairobi aktuell über ein rechtsverbindliches Abkommen gegen die Plastikverschmutzung. Das ist auch dringend notwendig. Laut einem Bericht des UN-Umweltprogramms Unep gelangen jährlich allein elf Millionen Tonnen in die Ozeane. Andere Studien kommen sogar auf noch höhere Werte aus, so kam eine Meta-Studie des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF, in welcher fast 2.600 Studien ausgewertet wurden, zu einer Schätzung von 19 bis 23 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr. Hinzu kommt das Plastik, welches an Land bleibt.

Breite Zustimmung für Plastik-Abkommen

Grund genug somit, dass diese Tonnen an Abfall eingeschränkt gehören. Umweltminister:innen aus 193 Staaten haben daher die nächsten Tage die Aufgabe vor sich, über eine Resultation für rechtsverbindliche Regeln zur Verwendung und Entsorgung von Plastik abzustimmen. Umweltschutzorganisationen fordern, dass ein Verhandlungsmandat für ein rechtsverbindliches globales Abkommen gegen die weltweite Plastikverschmutzung erteilt wird.

Plastik kostet Weltgemeinschaft jährlich 3 Billionen Euro

Die Thematik ist dabei nicht neu auf dem Verhandlungstisch und trifft grundsätzlich auch auf eine breite Zustimmung der UN-Mitgliedsstaaten. So haben sich bereits über 180 der 193 UN-Mitgliedsstaaten für ein solches globales Abkommen ausgesprochen.  Dazu gehören auch Österreich und Deutschland. Auch die Europäische Union selbst wird neben den Mitgliedsstaaten an der Versammlung teilnehmen und spricht sich für ein solches Abkommen aus. Als eines ihrer „zentralen Verhandlungsziele“ nennt diese „den Abschluss eines Übereinkommens ein, das einen kreislauforientierten Ansatz für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen verfolgt“ und zudem im Einklang mit dem Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft stehe.

Nicht ob, sondern wie

Für diesen ganzheitlichen Ansatz plädiert auch die Umweltschutzorganisation WWF anlässlich der jüngst gestarteten Versammlung. Zudem gehe es jetzt nicht mehr um die Frage ob es ein solches Abkommen braucht, sondern daraus wie dieser. Vertrag am Ende aussehen müsse: „Ein wirksames Abkommen muss den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen umfassen und Maßnahmen für Produktion, Verbrauch und Abfallwirtschaft festlegen, damit kein Plastik mehr in die Umwelt gelangt und auch weniger Neukunststoffe produziert werden müssen“, so Alois Vedder, Leiter Politik beim WWF Deutschland.

Warum es ein internationales Abkommen gegen Plastik im Meer braucht

Bereits im letzten Jahr hatten Peru und Ruanda eine Resolution zusammen mit 58 unterstützenden Staaten vorgelegt. In dieser sieht der WWF das bisher größte Potenzial.

Abkommen brauchen Jahre

Ob große Plastik-Verursacher-Länder, wie die USA, ebenfalls einem solchen geforderten weltweiten Abkommen gegen Plastikmüll zustimmen, bleibt abzuwarten. Der erste Teil der nun bereits fünften Unea fand aufgrund der Corona-Pandemie bereits vor einem Jahr online statt. Bis zum 2. März werden nun Vertreter:innen von 193 Staaten, der Zivilgesellschaft, Unternehmen und anderen Interessengruppen in Nairobi zusammen über die Umweltpolitik der nächsten Jahre sprechen. Die UN-Umweltversammlung ist das weltweit auf höchster Ebene angesiedelte Entscheidungsgremium im Umweltbereich. Sie tagt alle zwei Jahre.

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