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Wien Energie: Expert:innen sehen keine Spekulationen – Prüfungen kommen

Wien Energie in Spittelau. © Trending Topics
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Der Stromhandel der Wien Energie unter dem massiven Einfluss stark gestiegener Preise an den Börsen ist zum Politikum geworden. Die Kernfrage: Handelt es sich um einen Finanzskandal aufgrund von Spekulationen, oder um „Business as usual“? Während manche ein „Milliarden-Fiasko“ herbeischreiben, hieß es am Dienstag seitens Stadt Wien: „Es gibt keine Spekulation und keine Leerverkäufe.

Generell geht es darum, dass Wien Energie für den Strom, der für die Zukunft gekauft wird, Sicherheiten bei der Börse hinterlegen muss. Da es sich um Zukunftsgeschäfte handelt (Terminkontrakte) und der Strompreis auf mehr als 1.000 Euro schoss, wurde das Energieunternehmen von plötzlich fälligen Sicherheitskautionen überrascht, die in die Milliarden gehen. Dieses Geld, so Peter Weinelt, stellvertretender Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, sei nicht weg, sondern könne (vielleicht sogar mit Gewinn) zurückkommen.

Im Raum steht, dass die Republik Österreich für Energieunternehmen einen Schutzschirm von 10 Milliarden Euro aufspannen muss, damit sie an den Börsen diese Sicherheiten hinterlegen können.

Stadt Wien/Wien Energie: „Es gibt keine Spekulation und keine Leerverkäufe“

Spekulation vs Hedging

Bei einem Runden Tisch im ORF am Dienstag Abend wollten Expert:innen deswegen keine Spekulationen bei der Wien Energie sehen. „Spekulation heißt: Ich erhöhe das Risiko einer Transaktion. Nachdem, was man in der Öffentlichkeit hört, geht es hier um Absicherungsgeschäfte“, so Energie-Analyst Johannes Benigni. „Spekulation wäre, wenn Verkäufe stattfinden, die nicht gedeckt sind.“ Solche Leerverkäufe, wie sie genannt werden, dürften aber nicht stattgefunden haben.

„Das sind keine Verluste, das ist Liquidiätsunterstützung“, so auch Wirtschaftsforscherin ​​Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria. „Das gekauft und verkauft wird, das ist ganz normal, das gehört seit der Liberalisierung an den Strommärkten dazu“, sagte Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Österreichs Energie, dem Branchenverband der E-Wirtschaft, wo auch die Wien Energie Mitglied ist. Zudem gebe es an den Börsen sehr strenge Vorschriften. „Was jetzt so schwierig geworden ist, sind diese Besicherungen durch die sehr hohen Strompreise.“

Ebenfalls anzumerken: Was wie im Detail von Wien Energie an den Strombörsen gehandelt wurde, dass haben die Expert:innen nicht eingesehen. Deswegen soll es sowohl durch den Rechnungshof als auch durch die Stadt Wien eine Sonderprüfung der Organe in den Stadtwerken und der Wien Energie geben.

Was mitunter auch zu der Aufregung beiträgt, ist das Wort „Hedging“. Das bezeichnet in der Finanzwelt, aber auch am Energiemarkt eigentlich die Absicherung und gilt dort als das Gegenteil von Spekulation. Gemeinhin verbindet man mit dem Begriff aber auch Hedge-Fonds, die auch, aber nicht immer, spekulativ gelagert sein können.

Wien Energie braucht bis zu 2 Mrd. Euro täglich für Stromhandel

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