2023

Wien Energie: Internationale Partnerschaft plant Wasserstoff-Versuch in Wien

Im Kraftwerk Donaustadt wird zum ersten Mal in einer Gas-und-Dampfturbinen-Anlage dem Erdgas auch Wasserstoff beigemischt. © Max Kropitz/Wien Energie
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Wasserstoff wird als Energieträger der Zukunft gehandelt. Das betrifft verschiedene Branchen und Industrien. Vor allen Dingen diejenigen, welche einen besonders großen CO2-Fußabdruck in der globalen Gemeinschaft hinterlassen. 

Daher wird sowohl im Verkehr, als auch in der Industrie an Möglichkeiten geforscht, die Energiequelle Wasserstoff zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen. Das auch in Österreich. Ein Beispiel: Ab dem 10. Jänner 2022 wird zum ersten Mal ein Wasserstoff-Bus der Wiener Linien im Fahrgastbetrieb auf Wiens Straßen verkehren, wir berichteten. Doch nicht nur die Wiener Linien arbeiten an der Etablierung des Gases, sondern auch andere stadtbekannte Unternehmen. 

Die Unternehmen Wien Energie, RheinEnergie, Siemens Energy und der Verbund geben aktuell eine neue Kooperation bekannt. Das Ziel dieser Zusammenarbeit: Wasserstoff in einem Betriebsversuch unter Realbedingungen in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage der Wien Energie zum Einsatz kommen zu lassen. 

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Weltweit erste Praxistest dieser Art

Dieser Praxistest wird im Kraftwerk Donaustadt stattfinden und wird weltweit  der erste seiner Art, an einer „heavy duty gas turbine“ sein, so die beteiligten Unternehmen. Dabei wird der Wasserstoff dem aktuell eingesetzten Energieträger Erdgas beigemischt. Die Gas-und-Dampfturbinen-Anlage wird sich den aktuellen Plänen zufolge dabei im regulären Betrieb befinden. 

„Wir testen und forschen hier gemeinsam zum Einsatz von Wasserstoff in der bestehenden Infrastruktur eines Wärmekraftwerks, um die Dekarbonisierung des Gassektors voranzutreiben.“ , so Verbund Thermal Power Geschäftsführer Robert Koubek. 

Dafür sind aber zunächst einige Umbauarbeiten notwendig. Baustart ist für Frühjahr 2022 angesetzt. Sollte alles planmäßig von Statten gehen, ist die Beimischung des Wasserstoffs 2023 geplant. Dabei wird in einem ersten Schritt der Wasserstoffanteil bei 15 Volumenprozent liegen, in einem zweiten Schritt wird dieser dann verdoppelt, so die Unternehmen. Wenn dieser Versuch erfolgreich ist, soll die Anlage anschließend für den Dauerbetrieb zertifiziert werden.

Von diesem Praxistest erwarten sich die beteiligten Unternehmen wichtige Erkenntnisse und Daten zur Effizienz und den Emissionen der Wasserstoffmitverbrennung. Auch die Kosten sind dabei nicht zu unterschätzen. So würden die Kooperationspartner von knapp zehn Millionen Euro Projektkosten ausgehen, machen die aktuellen Angaben deutlich. Daher werde man entsprechende Förderungen beantragen. 

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Erneuerbare Energien machen von steigenden Strompreisen unabhängig

Wie wichtig der Einsatz von Erneuerbaren Energien ist, zeigt nicht nur die Klimabilanz Österreichs, sondern auch die momentanen Strompreise. Diese sind an den Börsen Europas im Moment in noch nie dagewesenen Höhen, wobei die Preise in Österreich dabei noch deutlich höher sind, als in Deutschland, so die Österreichische Energieagentur. „In Summe haben wir für Österreich alleine im November 2021 Mehrkosten gegenüber Deutschland von rund 160 Millionen Euro geschätzt“, erklärt Karina Knaus, Leiterin des Centers Volkswirtschaft, Konsumenten und Preise der Österreichischen Energieagentur.

Unabhängiger von diesen Preisen und somit wettbewerbsfähiger könnte Österreich dadurch werden, wenn das Land genügend erneuerbaren Strom selbst herstellt, so die Lösungsempfehlung der Energieagentur.  Laut dem österreichischen Umweltbundesamt betrug der Anteil des gesamten erneuerbaren Stroms ohne Pumpspeicherung im Jahr 2018 in der Stromerzeugung 77%. Dies scheint auf den ersten Blick bereits recht viel. Das Problem dabei ist jedoch, dass Wasserkraft in Österreich etwas mehr als die Hälfte zur Stromaufbringung beiträgt. Diese Stromquelle entfällt jedoch im Winter, wenn die Flüsse nicht genug Wasser führen. Als Ersatz kommen Gaskraftwerke zum Einsatz, die die Preise nach oben treiben. 

Um dies zu ändern, empfiehlt Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, Windenergie als Ergänzung zur Wasserkraft auszubauen, um so den Gasanteil bei der Stromerzeugung im Winter und damit auch den Strompreis samt der CO2-Emissionen zu senken. 

„Strom ist hierzulande deutlich teurer als im Nachbarland Deutschland. Ein rascher Ökostrom-Ausbau kann das ändern und ist daher ein wesentlicher Faktor für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie“, betont Angerer.

2020: Erneuerbare Energien erstmals größte Energiequelle in Europa

Österreich bis 2030 aus 100% heimischen erneuerbaren Energieträgern versorgt

Auch das aktuelle Regierungsprogramm der österreichischen Bundesregierung unterstützt diesen Ausbau. In diesem steht das Ziel, dass Österreich bis 2030 über das Jahr gerechnet zu 100% mit Strom aus heimischen erneuerbaren Energieträgern versorgt wird. Dafür ist vorgesehen, die jährliche Stromerzeugung aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse bis 2030 um 27 TWh auszubauen.

Dies könnte die Gefahren von Energiekrisen zukünftig schmälern und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck des Landes deutlich verschmälern. 

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