Crowdinvesting

Zeitpolster: Würdest du heute Zeit für deine Altersvorsorge spenden?

© Zeitpolster
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2030 wird es 636.000 Personen in Österreich geben, die älter als 80 sind, 2050 werden es bereits mehr als eine Million Menschen sein. Wer wird sich um diese Menschen kümmern, wenn die demografische Pyramide bei den Jungen immer dünner und bei den Alten immer breiter wird?

Der Wandel der demografischen Alterstruktur, der derzeit auch rund um das Buch „Zu spät zur Party gekommen – Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst“ von Lukas Sustala intensiv diskutiert wird, hat auch den Vorarlberger Unternehmer Gernot Jochum-Müller zu einer neuen Idee gebracht: Ihm schwebt mit seinem Social Business Zeitpolster eine Art neuer Generationenvertrag vor.

Bei Zeitpolster geht es um folgendes: Menschen können heute ihre eigene Zeit spenden und Menschen in diesen Stunden helfen – nicht notwendigerweise in der Altenpflege, aber etwa beim Einkaufen, bei Freizeitaktivitäten, bei Arztbesuchen, bei Gartenarbeiten oder bei der Kinderbetreuung. Diese Stunden, in denen man andere Menschen betreut, werden gutgeschrieben und können dann in der Zeitpolster-Community eingelöst werden, wenn man sie selber im hohen Alter oder für die Betreuung der eigenen Kinder braucht.

Viele Pensionisten, die Zeit geben

„Die meisten freiwilligen Helfer sind kurz vor der Pensionierung oder frisch in der Pension. Im Grunde kann es aber jeder machen. Besonders ist es für Menschen interessant, denen es an der allgemeinen Fitness nicht fehlt und den Anspruch haben, in der Pension etwas sinnvolles zu tun“, so Initiator Jochum-Müller. Er sieht Zeitpolster als vierte Säule der Altersvorsorge neben dem staatlichen Pensionssystem, der betrieblichen Pensionskasse und der privaten Altersvorsorge – nur geht es eben nicht um Geld, sondern um Zeit.

Wer heute Zeit der Helfer in Anspruch nehmen will, aber noch keinen eigenen Zeitpolster angespart hat, der kann die Dienste für acht Euro in Anspruch nehmen. Dieses Geld hat künftig einen wichtigen Zweck – es wandert in ein Notfallkonto. „Haben Sie Zeitguthaben angespart und wir finden bei späterem Bedarf keine Hilfe für Sie im Zeitpolster-Netzwerk, können wir damit anteilig Betreuungsleistungen zukaufen“, heißt es seitens des Vereins. „Wenn beispielsweise in 10 Jahren zu wenig Helfende eine Leistung gegen Zeitgutschriften anbieten, kann zumindest eine solidarische Betreuungsleistung zugekauft werden.“

Vorbild Schweiz

Bisher konnte das als Verein aufgesetzte Social Business 250 Freiwillige dazu motivieren, mehr als 4.000 Stunden ihrer eigenen Zeit auf diesem Weg zur Verfügung zu stellen. In Österreich wird er von acht Gruppen unterstützt, und zwar in Wien, Niederösterreich, Vorarlberg und in der Steiermark.

In der Schweiz wird das Zeitpolster-Modell seit 2014 umgesetzt. Im Auftrag des Schweizer Bundesamts entwickelte Jochum-Müller ein Zeitvorsorgemodell für die Stadt St. Gallen – dort haben etwa 200 Menschen bis Mitte 2019 rund 10.000 Stunden ihrer Zeit eingebracht. Jetzt soll die Idee in Österreich und später auch in Liechtenstein und Deutschland um sich greifen. Eine neue GmbH soll für die Expansion als Lizenzgeber des entwickelten Modells dienen und den regionalen Gruppen die administrative Arbeit abnehmen. Gefördert wurde das Projekt bisher vom österreichischen Sozialministerium und dem Wirtschaftsfond der Stadt Wien.

Und dafür braucht es dann doch Geld und nicht nur Zeit. Auf der Crowdinvesting-Plattform Greenrocket will das Zeitpolster-Team bis Anfang März bis zu 200.000 Euro einsammeln – etwa 80.000 davon sind schon beisammen. Crowdinvestoren können das Projekt ab 100 Euro unterstützen, versprochen wird ihnen drei Prozent Zinsen p.a. bei einer Laufzeit von sechs Jahren. Wie immer gilt bei Crowdinvesting: Diese Art der Vermögensanlage ist mit erheblichem Risiko verbunden – im schlimmsten Fall kann man das eingesetzte Geld komplett verlieren.

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