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5G-Auktion: Magenta Telekom gibt das meiste Geld für neue Frequenzen aus

5G bringt deutlich höhere Downloadraten. ©Trending Topics
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202 Millionen Euro lassen es sich die österreichischen Telekomunternehmen A1, Magenta und Drei kosten, um neue Frequenzen für den Daten-Turbo 5G in Österreich nutzen zu dürfen. Nach vier Wochen und 60 Bietrunden wurden in der zweiten 5G-Auktion Frequenzpakete aus den Bereichen 700 MHz, 1500 MHz und 2100 MHz vergeben. Diese dienen vor allem dazu, um eine flächendeckende Versorgung mit 5G zu erreichen. Bisher haben die Mobilfunker bereits punktuell 5G am Start.

Frequenzen für die Fläche

„Wir haben das ambitionierte Ziel einer flächendeckenden Versorgung von bisher mit leistungsfähigem mobilen Breitband unterversorgten Regionen dank unseres innovativen Auktionsdesigns erreicht: Hinkünftig werden 1.702 von 2.100 schlecht oder gar nicht versorgten Katastralgemeinden bis zum Jahr 2027 flächendeckend mit Mobilfunk-Breitband versorgt werden“, so Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, über das Ergebnis. Auch Autobahnen, Straßen und Bahnstrecken können damit versorgt werden – nicht unwichtig, wenn man bedenkt, was künftig so alle vernetzt werden soll.

Bisher konnten A1, Magenta und Drei die Frequenzen 3,4 bis 3,8 GHz für 5G nutzen, die aber eher nur in Ballungsräumen funktionieren. Nun kommen die Frequenzen dazu, die notwendig für die Fläche sind. Die jetzt ersteigerten Frequenzen kommen ab 2021 zum Einsatz.

100 Millionen Euro weniger als geplant

Ursprünglich hat der österreichische Staat mit Einnahmen von etwa 300 Millionen Euro gerechnet, nun sind es fast 100 Millionen weniger. Warum? „Das eigentliche Ergebnis wäre bei rund 300 Mio. Euro gelegen, durch die zusätzlich übernommenen Versorgungspflichten unterversorgter Gebiete hat das Auktionsdesign mit der „Bonus-Stufe“ Rabatte für die Betreiber gebracht“, so Telekommunikationsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Bedeutet: Die Mobilfunker haben die Frequenzen durch Preisabschläge günstiger bekommen, sich aber auch dafür verpflichtet, schlecht zu versorgende Gegenden mit 5G anzuschließen. Laut Steinmaurer hätte man erreicht, dass durch das Bonussystem nun 802 Katastralgemeinden Mobilfunk-Breitband bekommen, für die es ansonsten eher schlecht ausgesehen hätte. „Wir erwarten damit auch zusätzliche Glasfaser-Investments in diesen bisher schlecht versorgten Gebieten, da Basisstationen eine entsprechend leistungsfähige Anbindung erfordern“, so Steinmaurer.

Zum Vergleich: Die Auktion für die heute längst intensiv genutzten 4G-Frequenzen brachten im Jahr 2013 knapp zwei Milliarden Euro.

Verpflichtung für entlegene Gebiete

„Wir können eine optimale Ergänzung zu unseren Gigabit-Netzen in den Ballungsräumen mit einer ausgezeichneten 5G Indoor Qualität genauso sicherstellen wie eine perfekte 5G- Flächenversorgung in ländlichen Regionen“, so Andreas Bierwirth, CEO von Magenta Telekom. Magenta Telekom hat die Ausbauverpflichtung für 615 Gemeinden übernommen. Ende 2020 will man 40 Prozent der österreichischen Haushalte und Betriebe an 1.200 Standorten in allen Bundesländern mit 5G versorgen können.

„Bis 2023 wird es eine flächendeckende 5G Versorgung in Österreich geben, wobei parallel auch der Glasfaserausbau weiter vorangetrieben wird“, heißt es seitens Thomas Arnoldner, CEO A1 Telekom Austria Group. A1 hat eine Verpflichtung abgegeben, 349 stark rurale Gemeinden zu versorgen.

„Mit der fairen Auktion und den moderaten Preisen haben Regierung und Regulierungsbehörde Verantwortung und Weitblick bewiesen. Die optimale Versorgung des Landes war diesmal offenkundig wichtiger als eine kurzfristige Erlösmaximierung“, so etwa Drei-Chef Jan Trionow. Drei hat eine Ausbauverpflichtung für 738 Gemeinden übernommen. Geplant sind Netz-Investitionen im hohen dreistelligen Millionenbereich.

Wer zahlt wie viel?

Der Netto-Auktionspreis für Drei nach Abzug der Preisabschläge für die Versorgung von unterversorgten Katastralgemeinden beträgt etwa 50 Millionen Euro. Magenta Telekom hat einen Gesamtpreis von 86,7 Mio. Euro erworben, den Rest auf die 202 Millionen Euro (also etwa 65,6 Millionen Euro) berappt demnach A1.

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