Luftverschmutzung

AirGradient launcht erste große globale CO2-Karte in Echtzeit

AirGradient möchte mit seinen kompakten Sensoren im Niedrigpreissegment eine dichtere Installation von Sensornetzen auf die Beine stellen. © AirGradient
AirGradient möchte mit seinen kompakten Sensoren im Niedrigpreissegment eine dichtere Installation von Sensornetzen auf die Beine stellen. © AirGradient
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„Wir haben soeben die erste große globale Echtzeit-Karte für CO2 veröffentlicht, die von der Bevölkerung erstellt wurde”, so CEO von AirGradient Achim Haug. Zumindest theoretisch, denn noch sind die CO2-Sensoren nicht in jedem Land auf unserem Planeten installiert.

Im Kampf gegen Luftverschmutzung

Das thailändische Unternehmen AirGradient hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Luftqualitätsmonitoren spezialisiert. Vertrieben werden Hardware- in Form von Open Air Luftqualitätsmonitoren, aber auch Software-Lösungen zur Überwachung und Analyse der Luftqualität in verschiedenen Umgebungen.

Woher die Daten stammen

Die Echtzeit-Daten werden von mehr als 500 Open-Source-Luftqualitätsmonitoren von AirGradient geliefert, die laut dem Unternehmen von 10.000 Bürger:innen auf der ganzen Welt betrieben werden. Sinn und Zweck der Karte ist, lokale Emissionsquellen aufzuspüren, um Möglichkeiten zu erarbeiten, wie diese reduziert oder beseitigt werden können. Laut Haug sei daher wichtig, Muster des CO2 zu betrachten und dieses mit den Partikelmaterial-Quellen (PM) zu kombinieren. PM-Quellen beziehen sich auf Luftschadstoffe, feine Partikel in der Luft, die aus verschiedenen natürlichen und menschlichen Aktivitäten stammen. Beispiele für PM-Quellen sind Abgase durch den Verkehr, Emissionen aus Fabriken oder industriellen Anlagen, Staub von Baustellen, aber auch Staub aus landwirtschaftlichen Arbeiten oder Partikel aus natürlichen Quellen wie zum Beispiel durch Waldbrände.

Die Karte kann hier abgerufen werden. Die orangefarbene Schaltfläche oben links ermöglicht es, die CO2-Werte einzusehen.

CO2-Tracking wird immer wichtiger

Von 2022 auf 2023 ist der anthropogene CO2-Ausstoß laut Global Carbon Project (GCP) erneut um 1,1 Prozent auf ein Rekordniveau von 36,8 Milliarden Tonnen angestiegen. Deshalb werden Aufzeichnungen wie jene von AirGradient für die Umweltüberwachung immer bedeutender. „Wir haben vor mehr als einem Jahr mit der Überwachung der CO2-Werte im Freien begonnen und sehen sehr hohe Korrelationen mit Referenzgeräten. Gleichzeitig haben wir dank unserer Community nun echte Felddaten zur Verfügung, bei denen wir mit unseren Monitoren eindeutig lokale Emissionsquellen erkennen können”, so CEO Haug.

Mögliche Anwendungsfälle für den CO2-Sensor

Die CO2-Sensoren könnten in der Nähe von stark befahrenen Straßen installiert werden, um die Effekte von Geschwindigkeitsbegrenzungen vor und nach ihrer Einführung zu überprüfen. Auch Emissionen von Fahrzeugen, die im Leerlauf auf Parkplätzen oder vor Schulen stehen, können gemessen werden. Ebenso sollen die Sensoren die lokale CO2-Belastung durch Zersetzung und Waldbrände erfassen sowie lokale Emissionsquellen, wie Kraftwerke, identifizieren können.

Best-Practice Beispiel: Pier in Bangkok

Als Beispiel nennt er die CO2-Messung am Nana-Pier in Bangkok. Dort entweicht Rauch von Schnellbooten, die von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends verkehren. Der AirGradient-Monitor misst CO2 und PM2,5 in Echtzeit und veranschaulicht die Spitzenwerte für PM2,5 und CO2 im Tagesverlauf. Vor allem während der Hauptverkehrszeiten am Morgen und am späten Nachmittag wird laut AirGradient deutlich, wie hoch der CO2-Ausstoß ist. Anschließend werden die Daten quantifiziert und die durchschnittlichen Schadstoffwerte berechnet. Erst dann können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Belastung zu verringern. Im Fall des Piers in Bangkok ist das die geplante Umstellung auf Elektroboote. Sobald die „umweltfreundlichen” Maßnahmen eingeführt werden, sollten die Spitzenwerte verschwinden und die positiven Auswirkungen der verringerten Emissionen deutlich sichtbar werden, ist Haug überzeugt.

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