Scoop: Storebox soll nach Downround in Richtung Exit gehen

Sie haben wohl eine der größten Wachstumsstorys der österreichischen Startup-Welt hingelegt: Storebox ist mit seinen digital vermieteten Lagerräumen zu einem internationalen Logistik-Netzwerk geworden. Im Jahr 2016 hat das Scale-up seinen Anfang genommen.
Heute betreibt Storebox nach eigenen Angaben über 370 Standorte mit mehr als 21.000 Abteilen in sechs europäischen Ländern. Zuletzt ist Storebox auch ins Liefer-Geschäft eingestiegen, um traditionellen Logistikern Konkurrenz zu machen. Hinter den Kulissen werden aber möglicherweise schon die Weichen für die nächsten große Schritte gestellt: Wie man aus Investorenkreisen hört, könnte es nach einer Brückenfinanzierung zu einer Übernahme des Scale-ups kommen.
Mögliche Suche nach Käufer durch M&A-Firma
Auf Anfrage von Trending Topics kommentiert Storebox die Themen Brückenfinanzierung und möglicher Verkauf folgendermaßen: „Seit bald zehn Jahren arbeitet Storebox daran, Innovation und kundenzentrierte Lösungen zu schaffen. Mittlerweile werden über 370 Filialen in sechs Ländern betrieben. Dies macht uns nicht nur zum Marktführer im Bereich urbaner Micro-Logistik, sondern auch zu einem relevanten Player in der Last-Mile-Logistik. Durch unsere hohe Präsenz am Markt und die damit verbundene Aufmerksamkeit erhalten wir laufend Anfragen bzgl. strategischer Beteiligungen oder Investments. Diese werden stets geprüft, um das Ziel weiterzuverfolgen, die Marktführerschaft und unser einzigartiges Serviceangebot auszubauen.“ Weder zur Finanzierung noch zu einem möglichen Exit-Szenario hat Storebox ein klares Dementi gegeben.
Trending Topics hataus dem Kreis der Storebox-Shareholder erfahren, dass die Jungfirma kürzlich eine Brückenfinanzierung aufgenommen hat – allerdings zu einer niedrigeren Bewertung als bei der letzten Finanzierungsrunde. Die letzte große Runde fand im Jahr 2023 statt. Es handelte sich um eine Erweiterung der Series B-Finanzierung und betrug rund 67 Millionen Euro. Genaueres ist über die neue Brückenfinanzierung nicht bekannt, doch sie soll die Bewertung des Jungunternehmens drücken, also eine klare „Downround“ sein. Auch dass es eine Downround gab, hat Storebox nicht dementiert.
Laut Aussagen aus dem Investoren-Kreis hat Storebox darüber hinaus eine M&A-Firma damit beauftragt, Exit-Gespräche zu führen. Ob es hierbei darum geht, nur die Anfragen bzgl. strategischer Beteiligungen zu prüfen oder vielmehr auch aktiv auf Käufersuche zu gehen, ist derzeit unklar.
Storebox und myflexbox gehen Partnerschaft bei Paketstationen ein
Storebox seit fast zehn Jahren aktiv
Storebox ist eines der bekanntesten Scale-ups des Landes. Erst im vergangenen Jahr errang das Jungunternehmen bei den EY Scale-up Awards den Gesamtsieg und damit den Titel als „Scale-up des Jahres“. Mitgründer und CEO Johannes Braith wurde im gleichen Jahr von EY zu einem der „Entrepreneurs of the Year 2024“ erklärt. Im Jahr 2024 hat Storebox darüber hinaus die beiden Rivalen Lager4You in München sowie StoreCube in Wien übernommen und sein Netzwerk dadurch noch mehr ausgeweitet. In diesem Jahr hat die Jungfirma außerdem eine Kooperation mit myflexbox gestartet.
Doch es gab auch negative Schlagzeilen rund um Storebox. So kam es im letzten Jahr zu einer größeren Anzahl von Kündigungen. Eine unglückliche Situation war auch der Fall René Benko. Früher war Signa Innovation Selection der größte Teilhaber von Storebox. Diese gehörte der Laura Privatstiftung von Benko. Doch laut Johannes Braith war die Benko-Insolvenz für das Scale-up keine große Sache, weil die übrige Investorenbasis sehr stark ist. Andere Geldgeber sind unter anderem Senger-Weiss Family Offices, Wille Finance, Kineo Capital, Urban Pioneers, ActivumSG, Hansi Hansmann, Markus Ertler sowie die Raiffeisenbank International.