Augmented Reality, Arbeitsmaschinen & die Apokalypse: Wie Apple sich die Zukunft vorstellt
Wenn es keine Apps gäbe, ja, dann würde alles ziemlich sicher in Flammen aufgehen: So skizziert Apple eine Welt, in der wir keine Software am Smartphone nutzen können. Was fest steht: Wenn es keine Apps gäbe, dann wären iPhone und Co. eher unattraktive Geräte und würde der iPhone-Konzern nicht jedes Jahr Milliarden Dollar Gewinn machen. Und deswegen inszeniert das US-Unternehmen seine jährliche Worldwide Developers Conference (WWDC) als jenen Event, mit dem man Entwickler noch enger an sich bindet. Eine Parade aus Hard- und Software-Updates geben dabei Ausblick, in welche Richtung Apple marschieren wird – und in welche Richtung Developern auf der ganzen Welt denken und programmieren sollen.
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Ein neuer iMac Pro
Besonders wichtig für Apple: Developer sollen Hardware kaufen. Ab Dezember ist der neue iMac Pro (27 Zoll, 5K-Retina-Display) die Top-Maschine, auf der man entwickeln kann. Sie kann mit bis 18 Kernen starken Prozessoren ausgerüstet werden, ihre GPU schafft 22 Teraflops, und Spacegrey ist das Ding auch noch. Wer es sich leisten kann (ab 5.000 Dollar), der soll damit optimal 3D-Renderings bearbeiten können, was zunehmend wichtig wird, wenn Virtual-Reality-Content erstellt wird.
Alle, die mit dem Kauf eines MacBook bzw. MacBook Pros gewartet haben, können jetzt zuschlagen: Sie sind jetzt mit den neuen Kaby-Lake-Prozessoren von Intel ausgerüstet, die Speicher sollen jetzt 50 Prozent schneller sein.
macOS High Sierra kann VR
Das neue Mac-Betriebssystem „High Sierra“ (kostenlos für Konsumenten ab Herbst, ab sofort für Entwickler) hat einige Neuerungen unter der Haube. Eine besonders Interessante: Mit dem Betriebssystem sollen sich künftig VR-Inhalte erstellen lassen können. Die SteamVR-Plattform wird für macOS kommen, und man wird die HTC Vive an Macs mit dem Betriebssystem anschließen können. Außerdem werden Unity und Epic ihre VR-Entwicklungstools auf den Mac bringen.
App Store
Unter iOS 11 (Entwickler können die Beta bereits ausprobieren) wird es den App Store im neuen Look geben. Apple wird sich künftig darum kümmern, mit einer eigenen Redaktion Apps umfangreicher vorzustellen. Wer eine besonders gute App programmiert, hat dann die Chance, von Apple im Detail (mit Artwork, Videos und Zitaten der Entwickler) vorgestellt zu werden. Das könnte dafür sorgen, dass diese Apps mehr Downloads bekommen. Auf den Produktseiten der Apps wird man diese außerdem detailreicher vorstellen können – unter anderem mit bis zu drei Videos, die per Autoplay für Aufmerksamkeit sorgen sollen. Das ist dann schon etwas skurril: Denn in der kommenden Version von Safari wird der Apple-Browser Autoplay-Videos auf Webseiten blockieren.
Wichtig für die Monetarisierung von Apps wird sein, dass Entwickler In-App-Käufe (inklusive Abos) umfangreicher promoten können. Diese In-App-Käufe werden in den Suchergebnissen auftauchen und können dort beworben werden.
ARKit für Augmented-Reality-Apps
Apple wird künftig direkt mit Facebook um Entwickler buhlen, die Augmented-Reality-Apps entwickeln wollen. Das neue ARKit soll dafür sorgen, dass mit Hilf der Daten aus der Kamera sowie den Bewegungssensoren die Umgebung sehr genau erkannt werden kann. Die Kamera von iPhone und iPad wird horizontale Flächen wie Böden und Tische erkennen können, damit auf ihnen adäquat virtuelle Objekte platziert werden können.
iOS 11: Musik und Siri integrieren
Was für App-Entwickler mit iOS 11 ebenfalls möglich wird: Sie können die Sprachsteuerung Siri mit dem neuen SiriKit in ihre Software integrieren. Das erlaubt, dass die Apps per Sprache gesteuert werden können (z.B. Anrufe, Messaging, Fotos suchen). Außerdem kann Apple Music in Apps eingebaut werden, um z.B. einen der 40 Millionen Songs anspielen zu können.
Mit „CoreML“ bietet Apple seinen Developern schließlich die Möglichkeit, Machine-Learning-Technologien für ihre Apps zu verwenden. Die Rechenleistungen finden dabei nicht in der Cloud statt, sondern direkt am Gerät, um die Privatsphäre des Nutzers nicht anzutasten.